Sophie und ich beim

Sternschnuppen gucken

(12./13.08.2023)
Eigentlich dachte ich ja, dass meine Schwester Sophie (13) dies Erlebnis selber mit aufschreibt, aber da hab ich (Laura, 14) wohl falsch gedacht. Ich wies sie heute erneut darauf hin, da meinte sie: "Nö, mach du!" "Okay!" sagte ich und schrieb es dann auf.

Nachdem meine Mädels am Abend verschwunden sind, kam Sophie zu mir und fragte, ob ich mit ihr nach Sternschnuppen Ausschau halte. "Ach, gibt es denn welche?" fragte ich neugierig und sie so: "Guckst keine Nachrichten? Oder aus dem Fenster? " Ich: "Äh, nicht wirklich, wieso?" Da erzählte sie mir, dass sie es bei Buten und Binnen gesehen hat und das die Sternschnuppen schon paar Tage da sind, aber in dieser Nacht besonders viele sind. "Pfff gerne!" sagte ich und sie verschwand wieder.

Ein paar Stunden später kam sie mit dünner Steppjacke und Gummistiefel wieder und fragte: "Könn wir?" "Öhm, ja, Moment!" antwortete ich. Musste erst noch Wiebke ins Bett legen und sie zudecken. Nachdem sie nach nur wenigen Minuten schlief, schloss ich leise die Tür, nahm das Babyfon zur Hand und schnappte meine Gummistiefel und den Friesennerz. So schlichen wir aus der Terrassentür (wo gar keine Terrasse dran ist) in den Garten. "Und nun? fragte ich. Sie: "Jetzt buddeln wir Löcher und suchen Sterne!" und guckte mich völlig neutral an. Ich lachte voll laut los und sagte: "Schon klar!" Sie: "Wenn du so Doof fragst!"

Wir holten dann zwei Liegestühle aus meinem Garten und stellten sie irgendwo in den riesigen Garten, wo weniger Bäume waren, auf den Rasen. Wir legten uns drauf und guckten in den Himmel. "Na toll, schieb mal die Wolken weiter!" knurrte sie mich an. Ich: "Das tun die von alleine, guck!" Die Wolken flogen nur so an uns vorbei und mittendrin sahen wir immer wieder mal eine Sternschnuppe. Nach wenigen Minuten sagte sie: "Geil! So viele EY!" Ich: "Joa Ey, Boah Ey!" Sie: "Menno Ey!" Ich lachte und sie so: "Verarsch mich nicht man!" Ich: "Nie!" Das Gespräch weiß ich noch, weil sie ihr Smartphone auf Aufnahme hatte und in Himmel hielt.

Weil ich nicht aufhörte zu lachen, stand sie irgendwann auf und lief ein wenig durch den dunklen Garten. Dabei guckte sie immer wieder nach oben und lief auf den neuen Gartenteich zu. "Pass auf!" rief ich noch, aber da war es schon zu spät. Sie stand bis zu den Knien drin und lachte. "Wo kommt der denn auf einmal her?" fragte sie mich halb meckernd. Wusste auch nur, dass da ein Teich hin soll, aber dass schon Wasser drin ist, wusste ich nicht. Sie versuchte wieder rauszukommen, aber schaffte es nicht, ohne ihre Gummistiefel dabei auszuziehen. Sie blieben einfach im Schlamm stecken und sie lachte immer wieder.

Nach mehreren Versuchen, meinte sie: "Dann eben nicht Ey!" und klatschte auf den Bauch in die Böschung. "Hopsala!" lachte ich, weil es so lustig aussah. Sie drehte sich im Schlamm um und blieb da einfach liegen. "Scheiße, wo mein Handy man?! Mach mal Licht an!" knurrte sie und suchte drauf los. Ich machte die Taschenlampe an mein Handy an und leuchtete ihr. "Pah, voll im hohen Rasen gelandet!" kam von ihr und schnappte es sich. Sie guckte drauf, meinte das alles noch geht und hielt es wieder in Himmel. In dieser Nacht haben wir bestimmt hundert Sternschnuppen oder so gesehen, wenn nicht sogar noch mehr.

Irgendwann krabbelte sie aus dem Schlammloch raus und lief mit mir zum Haus rüber. Mama, die gerade am Auto war, guckte sie an und fragte, ob sie sich verlaufen hätte. Sophie: "Nee, war im Teich, Sternschnuppen gucken!" Mama: "Schnuppen gucken, im Teich?" Ich: "War nur Schlamm drin!" Mama: "Schlamm, im Teich! Schnuppen gucken!" Wir lachten und erzählten ihr alles von vorne. Danach spritzte Mama Sophie mit dem Gartenschlauch ab und bat sie noch unter die Dusche zu gehen. Ich hingegen bin wieder zu meiner Lüdden und hab mich schlafen gelegt.

 

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