Pennen auf dem Pool
(07.09.2023)
Schule war aus und ich (Laura, 14) legte mich
wieder mit Vanessa (15) und Jan (17) in den Garten. Es dauerte nicht
lange, da kamen Corinna und Natascha (4,75) zu uns und fragten, ob sie
wieder am Haus spielen dürfen. "Na klar!" strahlte ich. Die beiden
rannten hin und her und holten den Flieger von Melo vom Dach und
spielten damit. Etwas später kam auch Tim (8) mit ein paar Freunden in
den Garten und spielte mit. War gerade so schön am Dösen, da brummte etwas auf uns zu und ich blinzelte hin. Hup! Hup! machte es und wach waren wir. Es war der Bauer mit dem Stall für die Kaninchen, die wir noch bekommen sollen. Er brachte auch Milch und Eier mit. Jan: "Jetzt schon?" Ich: "Guck auf die Uhr!" Das machte er auch und nörgelte voll rum, weil er nur mit kurzer Hose im Liegestuhl saß. Die Katze, die auf ein freien Liegestuhl saß, war auch neugierig geworden und guckte zum Traktor. Die Lüdden waren natürlich auch schon alle am Eingang und guckten. Nach weiteren meckern, ist Jan dann doch zum Bauern hin und half ihm den Stall an Ort und Stelle zu bringen. Nanni und ich machten den Platz frei, wo der Stall hinsollte und dann kam auch Sophie (13) in den Garten gerollt. "Wieso rollst du?" fragte ich, aber darauf gab sie mir keine Antwort. Stattdessen fragte sie mich, ob sie Schlagzeug spielen kann, weil es ja schon im Garten steht. Noch während Jan und der Bauer am schleppen waren, spielte sie drauf los. Nanni und ich sonnten uns schön weiter und dann setzte sich Nanni neben dem Bauern und durchlöcherte ihn. Keine Ahnung, ob sie Bäuerin werden will, jedenfalls fragte sie ihn sehr vieles, was den Bauernhof angeht. Dachte immer, dass sie Tischlerin werden will, naja. Die Katzen, die mit im Garten waren, schlichen gleich in den Stall und machten es sich bequem darin, was wir alle lustig fanden, weil der ja für sie nicht gedacht war. Coco und eine kleine Nachbarin spielten mit meiner Lüdden und lachten sich über die Katzen kaputt. Irgendwann ging der Bauer und Sophie verschwand kurz darauf auch. Sie ließ uns mit den Lüdden einfach alleine. Sie spielten mit Ball, dem alten Rollstuhl von Sophie, mit den Katzen und anderes. Als die Katzen aus dem Stall verschwanden, krabbelten die Lüdden rein und wollten eine Höhle bauen. "Macht mal!" lachte ich und unterhielt mich mit Nanni. Sie hat den Bauern einfach nur so danach gefragt und versicherte mir, das sie Tischlerin oder auch Schreinerin wird. Irgendwann hatten die Lüdden keine Lust mehr zum spielen und wollten lieber ein Eis. Damit konnten wir natürlich nicht dienen und schickten sie ins Haus zu Mamas. Sie rannten auch alle schnell los und Nanni so: "Boah endlich Ruhe!" Ich lachte und fragte, ob wir uns auf die Decke legen wollen. "Na klar!" kam von ihr und ging in die Hütte. "Wo ist die denn?" schrie sie etwas später und ich so: "Auf dem Schränkchen, wo sonst!?" Sie: "Da ist die nicht!" und kam wieder raus. Ich: "Hä?" Sie guckte zur Seite zum Wäscheständer und lachte. "Deine Mama ist aber auch immer schnell mit dem Waschen!" lachte sie und zog die Decke vom Ständer. Kaum lagen wir beide mit Wiebke drauf, da brüllte die Lüdde wieder, was sie auch vorher immer getan hatte. "Sie hat bestimmt Hunger!" meinte Nanni. "Glaub ich auch!" antwortete ich und guckte die Lüdde an. Sie weinte, strampelte und drehte sich immer auf der Decke, die Dank des Sonnenschirms im Schatten war. Sie brüllte immer weiter und guckte mich irgendwann Böse an. "Ist ja schon gut, Mama füttert dich ja!" lachte ich und nahm sie an mich. War noch gar nicht soweit, da fing sie schon an, in der Luft zu saugen und brüllte wieder. Ich lachte, zog mein Badeanzug runter und legte mich hin. Sie krabbelte von alleine zur Brust und nuckelte drauf los. Nanni: "Wie süß, die findet den Weg ja schon alleine!" Ein paar Minuten später fuhr Jan mit seinem rostigen VW-Käfer an uns vorbei und hupte kurz. Die Hupe hört sich echt Blechernd und rostig an, oh man. Er strahlte im Auto und winkte uns kurz zu. Auf dem Grundstück darf er soviel mit dem Wagen fahren, wie er will. Freue mich schon, wenn wir damit mal irgendwo hinfahren. Danach fuhr er wieder zurück, wo er am basteln war und tat dies weiter. Nanni und ich sonnten uns weiter und hörten uns noch ein paar Hörspiele an. Zwischendurch aßen und tranken wir was und dann kam Mama zu uns und meckerte. Wir sollen doch bitte mal das Grundstück sauber machen und so. "Überall verteilt ihr immer Eure Sachen!" meckerte sie noch und ich so: "Waren die Zwillinge und Tim. Und die anderen!" Mama: "Schon klar!" Wir räumten dann auf und Jan verschwand dann auch. "Hm!" sagte ich zu Nanni, weil er sich nicht mal von uns verabschiedet hatte. Fährt er einfach weg und lässt mich allein. "Naja gut, dann penn ich halt mit dir in der Rettungsinsel!" sagte ich noch und sie jubelte. Die Rettungsinsel hatte der Bauer noch mitgebracht und auch gleich zum Pool gebracht. Da wir noch Hunger hatten, liefen wir ins Haus, fragten Mama ob sie uns was macht und holten dann aus meiner Wohnung unsere Geigen. Wenn wir beide schon alleine unten sind, wollten wir auch zusammen Musik machen. Auf dem Weg in den Keller spielten wir schon und hörten ein: "Müsst ihr so laut sein?" Wir guckten uns an und lachten. Als wir zum Pool abbogen, sah ich Jan schon auf dem Sofa liegen. Auf dem Tisch stand ein Bier. "Was hast du denn an hier?" fragte ich ihn und er so: "Hatte grad Bock drauf!" Er saß da mit kurzer Hose, Oberhemd und schwarzen Sakko. Nanni: "Na, und dann nicht im Pool damit?" Ich grinste und er so: "Nö, macht ihr das mal!" und nahm mir die Lüdde vom Rücken aus der Tragetasche. Er guckte sich gerade ein Film an und wollte seine Ruhe. Wir wollten aber weiter spielen und taten dies auch. Er stöhnte und spielte mit Wiebke. Dann kam plötzlich ein älterer Mann zu uns und sagte: "Moin!" Er hatte ein Blech Pizza in der Hand und trug neben ein hässlichen Hemd auch ein Vollbart und eine dicke Brille. Wir guckten uns schief an und flüsterten leise: "Wer ist das denn?" "Hab Euch Pizza mitgebracht und ein kleinen Jungen!" brummte er auf Plattdeutsch. Die Stimme kam mir bekannt vor und grinste. "Papa?" fragte ich und Jan guckte mich voll erschrocken an und dann den Mann. Jan: "Bist du das Olaf?" Da konnte Papa nicht mehr und lachte. "Euch kann man auch nicht reinlegen, was!?" lachte er und stellte die Pizza ab. Hinter ihm kam mein kleiner Bruder Tim (8) um die Ecke. "Wo kommst du denn hergeschlichen?" fragte ich ihn. Tim, etwas leise: "Von Nebenan!" Ich: "Na dann!", lachte und ging dann mit Nanni dort hin, weil wir uns unsere Nachthemden schon anziehen wollten, weil es am Pool doch etwas kühl war. Als wir zurück kamen, saß Papa mit Tim alleine auf dem Sofa und guckte fern. "Wo ist Jan hin?" fragte ich. Papa: "Ist ihm zu laut hier, er will sein Film sehen!" Ich: "Und wo ist die Lüdde?" Papa: "Hat er mitgenommen!" Nanni: "Auch schön!" Wir aßen dann die Pizza auf und guckten den Film zuende. Zum Glück hatte Papa sein falschen Bart abgemacht und seine normale Brille aufgesetzt. Nach dem Film nahm Papa das Blech und verschwand. Tim hingegen stellte sich neben mich und fragte mich etwas leise, ob er mit uns in der Insel pennen darf. "Das überleg ich mir noch!" sagte ich und stieg mit Nanni mit Nachthemd und Hausschuhen in den Pool, wo die Rettungsinsel drauf lag. Nanni war schneller drin als ich denken konnte und ich hing an der Insel wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Dann meinte Nanni, die ja schon in der Insel saß, dass Tim mit Schulranzen auf in den Pool gegangen ist. Ich: "Was? Nein!" Als ich mich umdrehte, tauchte er schon ab und sammelte Kleingeld auf dem Grund ein. "Boah, hoffe er hat da nichts drin!" sagte ich noch und schwamm wieder an Rand. Da er ja mit Schulranzen so oft und wann er will ins Wasser darf, ließ ich ihn machen und guckte zu. Er tauchte sechs sieben mal mit dem Schulranzen ab und strahlte jedes mal als er wieder hoch kam. Er zeigte mir immer, wie viel Geld er gesammelt hatte. Irgendwann war er fertig und ging raus, weil er mal musste. Nanni und ich lachten uns kaputt, weil er war doch eh schon nass, also hätte er auch in die Hose machen können, wie wir es taten. Ich wartete noch, weil ich wusste dass er zurück kommt. Er kam auch und ging die Stufen wieder in Pool. Doch da stellte ich mich ihn in den Weg. Er: "Hey!" Ich: "Was Hey?" Er: "Will zu Euch in die Insel!" Ich: "Darfst du aber nicht, will mit Nanni alleine sein!" Er: "Menno, will aber!" Ich: "Leute mit einem Willen, ...!" Er unterbrach mich, hob sein Kopf und sagte: "Hau schon drauf!" Ich: "Was willst du?" Er: "Na, Leute mit Willen kriegen welche auf die Brillen! Hab aber nur eine!" Ich lachte, gab ihm ein Kuss auf die Stirn und sagte: "Dann sieh zu!" und ging zur Seite. Er schwamm kurz, tauchte wieder ab und hielt sich an der Insel fest. "Na komm, ich helf dir!" sagte ich und schob ihn halb rein. Nanni: "Boah, du machst ja alles nass!" Das Wasser lief aus sein Schulranzen über die Decken und er so: "Oh, Verzeihung!" und setzte ihn ab. Dabei flog er ins Wasser und ich so: "Hey, so nicht mein Lieber!" Er grinste und rutschte wieder ins Wasser. Aber statt sein Schulranzen einzusammeln, setzte er ihn auf und tauchte wieder ab. Nanni lachte und ich so: "Was wird das denn jetzt?" Er tauchte wieder auf und sagte: "Da lag noch ein Euro!" Ich stöhnte leicht und sagte: "Morgen ist Schule, sieh zu!" Er: "Ja doch!" Dann wieder das selbe. Er kletterte rein, sein Schulranzen machte alles nass, er setzte ihn ab und ich fing ihn auf. "Stell an die Seite!" knurrte ich, was er dann auch machte. Während ich reinkletterte, kroch er in mein Schlafsack und strahlte. Nanni legte sich in ihren und ich kroch langsam zu ihr. "Nee, will mit dir pennen!" Nanni lachte wieder und meinte, dass es okay sei, weil wir noch das ganze Wochenende haben. "Da hast aber Glück gehabt!" grinste ich und krabbelte zu Tim in den Schlafsack. Er: "Willst das Ding dran lassen?" Ich: "Willst deine Brille auflassen?" Er: "Wenn ich darf, gern!" Nanni bekam sich nicht wieder ein vor lachen und sagte, dass wir mal ruhig sein sollen. Er öffnete mir dann den Schlafsack, ich zog meine Beinprothese aus und er so: "Darf ich trotzdem meine Brille auf lassen?" Ich: "Mach, aber sei ruhig jetzt, spät genug schon!" Nach ein paar Minuten knipste Nanni das Licht aus und wir pennten. Wirklich gepennt hab ich nicht, weil es mir zu eng war, aber Tim pennte um so besser und das die ganze Zeit mit Brille auf. Als Mama laut pfiff, kam er hochgeschossen und guckte raus. Mama: "Auf gehts!" Er: "Okay, komme!" Schnell setzte er sein Schulranzen auf und plumpste damit ins Wasser. Mama: "Och nö, so haben wir aber nicht gewettet!" Er schwamm an Rand und ich so: "Gewettet?" Ohne was zu sagen ging sie mit Tim weg und ich versuchte mit Nanni trocken an den Rand zu kommen, was wir auch schafften. Beim Frühstück steckte Mama uns, dass sie mit ihm gewettet hat, dass er nicht bei uns pennen darf. Wir sagten ihr, das wir noch am überlegen waren, aber weil er mit Schulranzen am tauchen war und unser Kleingeld einsammelte, haben wir es ihm erlaubt. "Er war ja auch brav mit nassen Klamotten an auf Klo gewesen!" sagte ich noch und alles lachte. |