Im Fluss am alten Haus

(25.10.2023)
Da Vanessas Mutter uns ja mit Klamotten und Rucksack in Fluss geschickt hatte, weil wir nach Kuhstall stanken und so, rannten wir Hand in Hand zum Fluss runter und rein. (Wie es dazu kam, steht im letzten Erlebnis). "Wow ist das kalt!" schrie ich kurz und sie so: "Hab dich nicht so!" Der Fluss war heute ganz schön tief und ich so: "Lass uns doch zum alten Haus rüber!" Nanni, etwas traurig: "War schön die Zeit!" Ich: "Haben wir doch jetzt auch!" Dann fing es an zu regnen und ich setzte meine Kapuze auf. Nanni: "Willst noch ein Regenschirm haben?" Ich: "Hast ein da?" Sie lachte voll und schrie nach ihrer Mutter. Die kam auch angerannt und fragte was los ist. "Laura will ein Regenschirm!" Die Mutter: "Im Fluss?" Ich: "Quatsch!" Nanni lachte und schwamm weg.

Boah, sah das geil aus. Sie schwamm mit ihrem Friesennerz, Kapuze und Schulranzen auf, davon und ich stand da und wusste nicht, was ich machen soll. Die Mutter fragte mich dann nochmal, ob ich wirklich ein Regenschirm haben will und ich wieder: "Quatsch!" und schwamm meiner Nanni hinterher. Machte irgendwie Spaß, so vollbekleidet mit Rucksack im Regen zu schwimmen. Obwohl, der Rucksack war leer, also machte es mir nicht allzu sehr Spaß. Zum Glück war der Regen nicht so stark und die Gischt kam nicht so hoch. Am Bootssteg kletterte sie raus und rannte durch den Garten. Ich: "Warte doch!" Wusste nicht, ob da schon jemand neues wohnt und hatte Angst, dass da gleich ein großer Hund oder so her rennt. Sie: "Mach schon, ich frier!" Na toll, ich fror auch, aber ich kletterte langsam raus, so dass sie zurück kam und fragte, warum ich so lahmarschig bin. "Mensch, wenn da jemand neues wohnt!" meckerte ich. Sie: "Oh ja, stimmt, hast Recht, Scheiße, was jetzt?" Ich: "Ab in die Höhle!" Sie: "Welche, ihr hattet mehrere!"

Da dann niemand kam und es auch nicht so aussah, als ob es sich ändern würde, hüpften wir beide durch den Garten und spielten auf dem Spielplatz, der zur Hälfte im Schlamm stand. "Super!" knurrte sie. Während ich mich im Kreis drehte, lief ich zu den Gärten und ging in mein alten Garten rein und stellte mich vor die Tür. Nanni (15): "Mach auf!" Ich (Laura, 14) tat dies und ging rein. "Da sind ja noch Decken!" freute sich Nanni und nahm sich gleich eine und setzte sich in eine Ecke damit. Ich packte ihr noch eine über und machte ihr nach. In den Ecken sitzend, guckten wir uns an und sie so: "Warum seid ihr nicht geblieben man?" Schulterzuckend guckte ich sie an und sagte: "Kein Plan, wollt ja bleiben!" Sie: "Wolltest du nicht!" Ich: "Wohl!" Sie: "Quatsch keine Oper, dein Zimmer war ständig hin!" Wir unterhielten uns noch länger darüber und schlichen dann langsam zum Tor rüber. "Oh, der Postkasten ist ja voll!" bemerkte ich und versuchte an die Post zu kommen. Sie half mir und dann suchten wir ein Stock oder eine Eisenstange oder irgendwas, mit dem wir den Kasten aufbrechen konnten. Es war noch Post für uns drin, was ich sehr komisch fand.

"Ist da auch ein Paket drin?" fragte sie mich und ich zuckte mit der Schulter. Kurz darauf hatte ich mein Handy am Ohr und rief Mama an. "Du Mama, wir sind grad am alten Haus. Der Kasten ist voll und vielleicht auch Paket drin!" Mama: "Kann ja gar nicht sein!" Nanni und ich: "Doch, ist so!" Mama: "Wie kommt ihr da überhaupt rein?" Nanni: "Durch den Fluss!" Mama lachte, sagte dass sie kommt und legte auf. "Willst noch mal in Fluss in die Höhle?" fragte ich und sie so: "Los komm, wer als erste drin ist!" Wir rannten so schnell wir konnten zum Fluss runter und rein. Links war die Höhle und rechts ging es zu ihr. Ich lief nach links und sie nach rechts. Sie: "Huch, da war die ja, Sorry!" lachte und schwamm zur Höhle und rein. Ich hinterher und dann standen wir völlig im dunkeln und guckten uns um. Es dauerte ein wenig, bis wir was sahen und dann so: "Ab in die Ecke!" Lachend machten wir es auch und setzten uns auf die Steine. "Was jetzt?" fragte ich. Sie, voll am zittern: "Warm knutschen!" Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und knutschte sie wild ab, so Doll, dass wir beide im Wasser landeten und lachten. "Tauchen?" fragte ich und sie so: "Wonach?" Ich: "Keine Ahnung, Geld!" Sie: "Stimmt, ob da noch was ist?" Schulterzuckend tauchte ich ab und fühlte den Boden ab, fand aber nichts.

"Frierst du gar nicht?" fragte sie mich, als ich rauf kam und versuchte, bis zur Brust im Wasser stehend, ihren Friesennerz fester zuzumachen. Ich schnaufte und sagte: "Na und wie!", und umarmte sie von hinten. Etwas lachend und zitternd, gingen wir wieder ins Gartenhaus und deckten uns mit der Decke zu. Nach ein paar Minuten meinte sie: "Du stinkst!" Ich: "Selber!" Wir stanken beide noch immer nach Kuhscheiße und lachten. "Lass uns doch in Matsch suhlen!" kam da von mir und sie so: "Worauf wartest du noch?" Hand in Hand rannten wir wieder auf den halben Spielplatz, der wie schon erwähnt, halb im Schlamm stand und legten uns rein. Wir drehten uns im Schlamm und bewarfen uns halb damit. Dann stand Mama plötzlich neben uns und fragte, was wir da machen. "Ja also, erst lagen wir im Kuhmist, dann im Fluss und jetzt hier!" Mama, Schnute ziehend: "Spült Euch im Fluss ab und kommt ins Haus!" Das machten wir auch und rieben uns halb sauber. Frierend rannten wir in Wintergarten und klopften an die Tür. Mama öffnete und ließ uns rein. "Liegen im Haus noch Klamotten rum?" wollt ich dann wissen, weil uns sehr kalt war. Mama: "Sucht!" Armewedelnd guckten wir in jedes Zimmer, aber fanden nichts. Unten nichts, oben nichts. In meinem alten Zimmer auch nicht und auf dem Balkon, naja, das war mal einer, der fehlte gänzlich. Da lag wieder ein Baum drauf und auch halb im Fenster drin. "Super!" kam da von mir und sie so: "Jetzt weißt du warum ihr hier weg seid!" Ich: "Glaub ich auch!"

Wir rannten runter und ins leere Wohnzimmer. Da blieb ich plötzlich stehen und hielt die Luft an. Nanni rannte mich halb um und fragte, warum ich stehen bleibe. "Siehst du sie auch?" fragte ich. Sie: "Wen?" Mama: "Hast sie auch gesehen?" und zitterte voll. Ich: "Mama, will weg hier! Schnell!" Nanni: "Was los?" Ich guckte mich um und rannte in die Küche. "Scheiße, da ist sie wieder!" und zeigte zum alten Kühlschrank, der da noch stand. Mama guckte auch hin und sagte: "Bitte Jule, du bist frei, geh!", sackte voll zusammen und heulte wie ein Schlosshund. Nanni stand da und wusste nicht, was sie machen soll. Ich versuchte Mama zu trösten und suchte in mein nassen Friesennerz nach Taschentücher. Fand auch welche, aber die waren durch. Mama: "Was will sie noch hier? So bekomm ich das Haus nie los!" und guckte mich voll fragend an. Da konnte ich nur mit der Schulter zucken und sagte, dass ich zu Nanni nach Hause will, mich umziehen. "Ja, ist gut!" heulte Mama und folgte uns beiden.

Vanessas Mama guckte uns richtig fragend an, aber wir sagten nichts und rannten gleich in ihr Zimmer. Mama unterhielt sich mit Nannis Mutter. Bevor wir uns aber umzogen, stellten wir uns noch unter die Dusche und spülten uns warm ab. Wir seiften die Klamotten ein, spülten sie ab und wuschen dann so unsere Haare. "Ihr sollt Euch umziehen und kein Blödsinn machen!" meckerte ihre Mutter, die mit frischen Sachen reinkam. "Mussten uns doch erst sauber machen!" knurrte Nanni zurück. Die Mutter: "Und immer mit Klamotten an, lass das mal nach!" Meine Mama: "Und wieder mit Rucksack auf, wie auch sonst!?" Ich: "Also alles wie immer!" und lachte. Dann lachten kurz alle und die Mamas verschwanden. Mit frischen Sachen an, föhnten wir noch schnell unsere Haare und gingen nach unten ins Wohnzimmer. Da stand ihre Mutter mit einer großen Reisetasche und guckte uns an. "Willst weg?" fragte Nanni sie. Dann erzählten uns beide Mamas, dass Nannis Mutter erstmal mit zu uns zieht, bis sie was neues gefunden hat. Wir: "Was neues?" Und ich: "Seid doch grad erst hier rein!" Mama: "Dauert jetzt etwas länger, kommt!"

Wir stiegen zu Mama ins Auto und sie fuhr los. Unterwegs zur Fähre erzählten uns beide, was los ist und wir immer so: "Nichts verstehen!" Allerdings sagten wir es auf Plattdeutsch und ihre Mama so: "Redet Deutsch!" Nee, also verstanden haben wir es beide nicht wirklich, aber wenn es denn so sein soll! Ihre Mutter sagte noch, dass es zu Einsam und Verlassen ist. Wir guckten uns an und fragten, was mit ihrem Vater ist. "Der kommt nach, ist wieder auf Montage!" sagte die Mutter. Ich guckte Mama an und zuckte mit der Schulter. Sie: "Wird schon werden alles!" Kurz kniff ich die Augen zu, schüttelte den Kopf und fragte dann, ob wir überhaupt Platz haben. Da meinte Mama nur, dass wir mehr als genug hätten. Stimmt zwar, aber da sind ja lauter andere Sachen drin. "Könnt ja in Flügel 4 ziehen solange!" sagte Mama und ich überlegte voll. "Flügel 4?" kam dann ganz leise von mir. Mama grinste.

Tja, nun wohnt also auch die Mutter von Nanni bei uns, hoffe nur vorübergehend und nicht für immer, obwohl, so ist Vanessa immer bei mir, grins! Später in der Nacht, weil ich nicht schlafen konnte, wie auch meine Lüdde nicht, schrieb ich die letzten Erlebnisse auf.

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