Baby-Treffen am Pool

(13.04.2024)
Eslem (15) hatte die Nacht wieder bei mir (Laura, 15) verbracht und freute sich mich am frühen morgen zu sehen. Ich grinste sie breit an und sie so: "Oh weia, aber nicht küssen!" Ich grinste noch breiter und nahm mein Handy in die Hand. "Was hast vor?" - "Freddie anrufen!" - "Bist Irre man?" Wir kitzelten uns durch und dann rief mich meine Schwester Chantal (16) an: "Hey, hast Bock auf Treffen am Pool?" - "Lieg noch im Bett!" - "Wie, um Acht noch?" Ich blickte auf die Uhr und sagte: "Scheiße, wir kommen zu spät zu Schule!" Chantal lachte laut in den Hörer und Essi guckte mich schräg an. Ich lachte dann auch und sagte: "Man seid ihr blöd!" und zu Chantal: "Ja, komm her!" - "Kann Hayley auch?" - "Ähm, weiß nicht, rufst du sie an oder soll ich?" - "Mach du!" - "Okay, bis später!" - "Bis denn!"

Essi und ich wuschen uns, zogen uns frische Sachen an und gingen runter zum Frühstück. Natürlich nicht ohne meine Wiebke (1). "Wollst nicht Hayley anrufen?" fragte mich Essi und Mama Claudia grinste: "Seit wann werden Motorräder angerufen?" Essi: "Geil, sie ist doch kein Motorrad!" und lachte sich voll kaputt. Ich zu Mama: "Hayley, nicht Harley!" Sie grinste breit und stellte den Kaffee auf den Tisch, von dem ich auch gleich eine Tasse nahm. Ich rief sie an und sie freute sich sehr, dass wir uns mit ihr Treffen wollen. Sie wohnt hier in der Nachbarschaft und hat auch ein kleinen Sohn. Sie kommt aus Afrika irgendwo, ist 19 und spricht gebrochen Deutsch. Ein paar mal hatten wir sie schon gesehen, beim Babyschwimmen und auch in der Fußgängerzone. Ich sag einfach mal dass wir Freunde sind, obwohl wir es nicht sind. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, oder?!? Mama Claudia: "Wolltest du nicht die Praxis sehen?" und guckte Essi etwas schief an. "Oh, ja, natürlich, gerne!" kam von ihr und stopfte sich ein halbes Brötchen in Mund. "Na, so schnell nun auch wieder nicht!" lachte Mama und Essi, mit vollen Mund: "Okay!" Natascha (5) machte ihr nach und alles lachte. Essi spuckte dabei ihr Brötchen aus und rannte schnell raus. Nach einer halben Stunde oder so, gingen Essi und ich, mit unseren Rucksäcke auf, hinter Claudia her und guckten uns die Praxis an. Im Rucksack hatten wir Getränke und Essen für später drin. Sie hat drei Mitarbeiterinnen und ein kleinen Wartebereich, für Kunden, die sie Privat behandelt. Dort hing ein Plakat an der Wand, was mich interessierte.

Nachdem wir uns alles ansahen und Claudia uns noch erzählte, was alles gemacht wird und so, sind wir ab in den Garten, wo meine Schwester Sophie (13) mit meiner Lüdden auf mich wartete. Die Lüdde nahm ich mit und verschwand mit Essi zum neuen Pool, der mich an irgendwas erinnert. Noch ist da viertel Baustelle, aber wir können schon rein. Über dicke Felsen, die als Treppe dort liegen, kommt man zum Pool hoch und daneben, unter den Felsen, befindet sich noch eine Höhle für Tiere. Es dauerte nicht lange und Chantal und Hayley kamen mit Kinderwagen angelaufen. Unsere beste Freundin Vanessa (16), die seit ihrem Geburtstag etwas komisch unterwegs ist, kam auf ihrem E-Roller hinterher. Wir begrüßten uns freundlich und setzten uns an die Tische neben dem Pool zum Kuchen essen. Hayley bedankte sich nochmal bei uns, dass wir sie eingeladen haben und wir so: "Kein Problem, bist doch unsere Freundin!" Da guckte sie Halbstarr durch die Gegend und fing an zu schaukeln, auf dem Stuhl, auf dem sie saß. Ich: "Jetzt nicht in Tränen ausbrechen bitte!" Sie schaukelte weiter und Essi sagte das selbe nochmal auf Englisch. Da fing sie plötzlich an zu weinen und redete irgendwas auf Afrikanisch, was wir nicht verstanden. Ich: "Bleib ruhig, alles gut!" und klopfte ihr aufs Bein. Sie wischte sich die Tränen weg und bedankte sich nochmal für die Einladung und sagte, dass es ihr eine Freude sei unsere Freundin zu sein. Essi, Vanessa und ich zusammen: "Gerne doch, kein Problem!" Sie wollte uns dann gleich alle umarmen und drücken, was sie auch tat. Darauf tranken wir und stießen unsere Gläser zusammen.

Dann erschreckten uns Tatjana (6), Tobias (10), Tim (9) und ein fremdes Mädchen. Sie rannten alle mit Schulranzen auf an uns vorbei und zum Pool rauf. Oben angekommen, quatschte Jana Chantal voll und sie immer so: "Macht doch, mir egal!" Wir kümmerten uns auch nicht weiter um sie und redeten über dieses und jenes. Was Mütter halt so tun, wenn ihre Lüdden noch so klein sind. Also nur Gespräche über Babys und so. Nachdem die kleinen aus dem Pool verschwanden, wo Jana mit meinem roten McNeill im Wasser war, gingen wir hin. Ach ja, Essi hatte ihre Jeanshose gestern noch vollgekleckert, mit Wiebkes erbrochenem! So hatte sie meine Lederhose an, die ihr im übrigen sehr gut steht. Naja, dass sie so einfach damit ins Wasser steigt, war jetzt nicht abgemacht, aber sie und Nanni setzten sich ins tiefere Wasser und ich setzte mich mit Chantal ins flache Wasser. Hayley mag keine nasse Kleidung und zog sich schnell aus. Ein Badeanzug trug sie schon drunter und guckte uns danach etwas komisch an. "Komm setz dich!" strahlte ich sie an und sie so: "Stört wirklich nicht, wie ich aussehen?" Wir: "Also wirklich jetzt mal, setz dich!"

Unsere Lüdden hatten sichtlich ihren Spaß und freuten sich im nassen zu sein. Sie planschten gleich rum und machten uns alle nass. Essi immer: "Boah, gleich seh ich gar nichts mehr!" Eigentlich müsste sie sich so langsam daran gewöhnt haben, dass ihre Brille öfters mal nass wird, aber sie packte sie immer wieder ins Wasser und putzte mit den Fingern dran rum. Wir lachten nur und ließen sie machen. Weil ich auch mal musste, stellte ich mich ins tiefere Wasser und pinkelte drauf los. Niemand merkte es und meine Lüdde stampfte kräftig im Wasser rum, als ob sie die wärme abbekommen hätte. Aber auch die anderen beiden süßen machten es. Der kleine Dayo durfte auch mit Hose und Pulli ins nasse. Er plantschte auch gleich drauf los und wollte schwimmen. Nach ein paar kleinen Runden, die alle drei machten, gingen wir wieder raus und setzten die drei so nass wie sie waren, in den Sandkasten. Es sah echt zum schießen aus, als die drei sich da unterhielten. Wir haben nichts bzw. fast nichts davon verstanden, aber die drei sich schon, glaub ich. Jedenfalls verstanden sie sich fast blind und buddelten, bauten eine Burg und zerstörten alles wieder, ohne zu meckern.

Die anderen, die im Pool waren, beschmissen sich im Garten mit Wasserballons und ich überlegte immer, woher ich das fremde Mädchen, das immer Annika gerufen wurde, kenne. Dann lachte ich voll laut und sagte: "Das bin ja ich, in jungen Jahren!" Essi guckte mich komisch an und fragte: "Hä?" Ich: "Die kleine da, die sieht aus wie ich damals, könnt meine Tochter sein!" Essi: "Eher Schwester, sonst wärst ja mit fünf schon Schwanger gewesen, oder mit vier!" Tim: "Hä?" Ich: "Nichts, spiel weiter!" und streichelte ihm über den Kopf. Im Garten war ganz schön was los auf einmal. Ein paar Nachbarskinder kamen und auch die kleine Schwester von Hayley kam noch. Meine Zwillingsschwestern Corinna und Natascha (5) entdeckten die Höhle unterm oder neben dem Pool und mussten gleich alles unter die Lupe nehmen, was aber auch die Katzen wollten und reinkrabbelten.

Während wir größeren am Grillen waren, spielten die kleinen weiter und Hayley schnappte sich meine Gitarre. "Dürfen ich?" fragte sie leise und ich so: "Spiel!" Sie spielte auch drauf los und wir hörten gespannt zu. Dann hörte ich neben mir eine Rassel und guckte hin. Da stand meine Tochter neben mir und spielte mit ihrer Rassel im Takt der Gitarre. "Ja wie geil ist das denn?" strahlte ich und nahm sie auf mein Schoß. Hayley bekam eine dicke Träne am Auge und ich so: "Alles gut!?" und strich ihr übers Knie. Im Blickwinkel sah ich, wie Corinna in der Höhle saß und lachte. Die Höhle ist eher was für Tiere als für Menschen, aber sie quetschte sich da voll rein. Die Katzen wollten es aber nicht und knurrten und fauchten sie immer an. Irgendwann kam sie halb heulend aus der Höhle und rannte schnell weg. Die Katzen kamen ihr aber nicht hinterher und so kam sie auch schnell zurück und lachte.

Am kleinen Lagerfeuer, dass Essi aus der Glut vom Grillen machte, wärmte sie sich mit Tascha und einer Nachbarstochter. Später wechselte sie zum größeren Lagerfeuer, dass Lukas und Sophie mit Mama Claudia anmachten. In dem Feuer wurden noch Würstchen und Folienkartoffeln gegart und die nassen Klamotten am Leib getrocknet. Wir Mütter hatten da aber keine Lust zu und legten uns in die Liegestühle, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Weil wir irgendwann keine Lust mehr hatten, gingen wir Muttis, Essi und Vanessa, in mein Zimmer. Dort unterhielten wir uns noch über dieses und jenes und schlugen Hayley vor, uns öfters mal zu treffen und nächste Woche auch mal ins Kino zu gehen. Sie ist zwar schon älter als wir, aber das sollte doch wohl kein Problem sein, oder? Lou ist ja auch schon 18 und unsere Freundin. Da ich auch ein paar Englischsprachige Hörspiele und Hörbücher hab, lieh sie sich noch ein paar aus und verschwand irgendwann mit Chantal.

Meine kleine lag ruhig auf dem Sofa und so sind Essi, Nanni und ich auf den Balkon zum rauchen und quatschen. So langsam wurde es dunkel und wir müde. Die beiden hatten kein Bock nach Hause und riefen zuhause an, ob sie bei mir pennen können. Durften sie, also fragte ich auch meine Mama. Eine Stunde später lagen wir zu dritt auf meinem Sofa und deckten uns zu. Nach ein wenig Gerede, pennten wir alle ein. Meine Katze, die mir aus dem Garten sofort mit ins Zimmer gefolgt ist, kann wohl nicht ohne mich, liegt normal immer mit auf dem Bett bzw. Sofa. Aber diesmal guckte sie traurig vom Drehstuhl am Schreibtisch zu uns und pennte dort.

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