Endlich wieder schwimmen
(16.04.2024)
Gestern war ich gleich nach der Schule
nochmal zum Arzt hin, wegen meiner Wunde am Arm. Der meinte, dass alles
wieder gut zusammenwächst und ich mir keine Gedanken machen soll. Ein
paar Tage soll ich aber noch nicht so viel mit dem Arm machen. Er sagte
mir auch, dass er die Unterlagen von dem Arzt aus Leverkusen bekommen
hätte und es auch schlimmer hätte sein können. Zum Glück war der
Gegenstand, was auch immer es war, nicht mehr in der Wunde und auch
nicht zu tief drin. Naja, ich fragte, ob ich schwimmen könnte und er
sagte: "Das lass mal lieber erst, könnte schief gehen!" In der Schule heute, hörte ich von jemand anderen, dass er auch schon mal eine Platzwunde am Arm hatte, aber mit schwimmen gehen konnte. Bis zur letzten Stunde hatte ich das immer im Ohr und auf dem Weg nach Hause, dachte ich mir, dass ich einfach schwimme. Der neue Pool draußen ist jetzt zwar nicht so groß wie der drinnen und auch nicht so tief, aber zum schwimmen geht es. Ich stellte mein E-Roller ab und lief gleich nach hinten zum Pool. "Halt, wo willst hin?" hielt Mama mich auf. "Ähm, will schwimmen!" sagte ich und sie grinste. "Ist aber kalt!" sagte sie mir und ich so: "Egal, hab ja was an!" und nieste einmal kräftig. Sie: "Na, jetzt nicht noch eine Erkältung!" - "Bloß nicht, schreiben Mathe morgen!" - "Ah ha!" Ich schmiss mein Rucksack auf den Boden, ging zum Pool und grinste breit. Im flachen Wasser merkte ich noch nichts. Ich setzte mich auf den Boden und mein Arsch wurde nass. "Hui!" strahlte ich und Mama so: "Kalt oder?" Ich: "Mhm!" Das Wasser lief langsam in meine langen schwarzen Lederstiefel und ich rutschte weiter ins tiefere Wasser. Am Bauch kitzelte es und ich rutschte weiter. Mein schöner neuer gelber Friesennerz war bis zur Brust hin nass und ich schrie mich komplett rein. Dann schwamm ich drauf los und Mama so: "Schön was?" Ich: "Oh ja, endlich wieder mit Klamotten schwimmen!" Sie: "Na dann!" und etwas später, nachdem sie mir ein paar Minuten zugesehen hat: "Wenn dir kalt wird, kommst raus!" Ich: "Geht noch!" Sie strahlte und ging weg. Kurz darauf kam sie mit mein roten McNeill zurück und fragte: "Willst haben?" Grinsend schwamm ich zu ihr an den Rand und setzte den vollen Ranzen auf. Was drin war weiß ich nicht, aber leer war er nicht. Dann schwamm ich strahlend umher und Mama freute sich. Auch wenn ich das darf, kommt es mir immer noch komisch vor, wenn Mama zusieht. Naja, tauchen geht in dem Pool nicht so wirklich gut, keine Ahnung wie die anderen das neulich hinbekommen haben. Ich versuchte es, aber mein Ranzen blieb oben auf dem Wasser. Erst als ich mit ihm auf dem Rücken schwamm, kam er mit runter, aber auch nicht ganz. Der Pool ist an der tiefsten Stelle nur Hundertzwanzig Zentimeter tief. Hoffe sehr, dass der Pool im Haus erneuert wird oder wir noch einen anderen größeren für draußen bekommen. Der jetzige ist mehr was für die kleineren. Drei Stufen mit unterschiedlichen Wassertiefen und auch nicht so lang und breit wie der drin. Die Wände sind draußen aber geiler, weil aus Felsen die im Garten gefunden wurden und mit Folie drüber. In dem großen Becken, wo ich gut im sitzen aus dem Wasser gucken kann, gab Mama mir eine Zigarette und ich rauchte mit ihr eine. Sie hat ja wieder angefangen damit, wie dumm. Dann hatte sie plötzlich Bock auf Billard spielen und fragte mich, ob ich mit mache. "Wenn ich so bleiben kann!" grinste ich. "Dann komm!" strahlte sie und hielt mir ihre Hand hin. Zusammen rannten wir über den Rasen und ab zum Billard-Raum. Im Nebenraum probte Sophie (noch 13) gerade Schlagzeug. Mit tropfendem Schulranzen und Friesennerz, stand ich am Tisch und spielte. Irgendwann umarmte mich Mama und fragte mich komische Dinge. "Ähm, bin nicht Claudia!" sagte ich und sie lachte laut los. "Hab ich auch nicht gedacht!" kam dann von ihr und bat mich, mich umzuziehen, weil sie der Meinung war dass meine Lippen blau anliefen. Ich zog mich auch um und als ich zurück kam, spielte Mama mit Sophie Billard und ich stieg in der nächsten Runde wieder mit ein. Wir können irgendwie nie genug kriegen davon. Seit dem der Tisch da ist, wird nur noch dran gespielt. Dem entsprechend sieht auch die Sofaecke da aus. Überall leere Süßigkeiten-Verpackungen und leere Getränkeflaschen. Der Aschenbecher sollte auch mal wieder entleert werden. Aber irgendwann ist ja auch mal Schluss und wir sollten unsere Hausaufgaben machen. Meine Lüdde wartete ja auch schon mit Jan auf mich. Meine Wunde hat nichts abbekommen und neue Schmerzen oder so hatte ich auch nicht. Im Schulranzen hatte Mama schnell ein paar dicke schwere Hölzer von Papa getan, damit er sich anfühlt als wären Schulsachen drin. |
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