Sternschnuppen gucken im Matsch
(12.08.2024)
Meine Schwester Sophie (14) wollte heute
unbedingt nicht alleine Sternschnuppen gucken, also bin ich (Laura,15)
mit raus. Sie eilte in die alte Hütte und holte zwei Hängematten raus.
Ich fragte sofort was sie damit vorhat, aber sie sagte nichts, also ließ
ich sie machen. Auf der Wiese breitete sie die aus und bat mich zu helfen. "Was hast vor?", fragte ich. "Fass an da!", kam nur von ihr. Etwas Kopfschüttelnd nahm ich das eine Ende der Hängematte und guckte was sie macht. Sie ging mit dem anderen ende über den Rasen und band es an einem Baum fest. "Und das andere?", wollt ich dann wissen, weil kein Baum so nah dran war. "Kannst festhalten und ich leg mich rein!" antwortete sie völlig trocken und ich guckte sie sehr fragend an. Vor lauter lachen schmiss sie sich kurz darauf zu Boden und kam dann zu mir. "Gib her!", lachte sie und lief durch den Matsch, wo der Hörspielraum mal war. Ich guckte ihr zu und sagte: "Ähm!" Sie: "Das reicht, hab ich öfters schon gemacht!" "Okay!", kam von mir und guckte ihr weiter zu. Sie legte die Matte hin, nahm das Band und wickelte es um den Baum. Dann nahm sie ein anderes Seil und band die Matte und das andere Ende vom Seil zusammen. "Hm!" kam da von mir. Sie: "Jetzt deine!" Da es mir aber zu unsicher aussah, nahm ich die Hängematte und entfernte mich von ihr. "Dann eben nicht!" knurrte sie und: "Bleib aber in der Nähe, wegen der Fledermäuse und so!" Da fielen mir ihre Mädels ein und fragte wo die eigentlich sind. "Die pennen schon!" knurrte sie und legte sich in die Hängematte. Kaum hatte sie eine Zigarette an, da flogen schon einige Sternschnuppen vom Himmel. "Jaaaah, genau so!" strahlte sie und holte ihr Smartphone aus der Regenjacke die sie trug. Das Ding hielt sie in den Himmel und filmte drauf los. "Nu mach schon!" knurrte sie und ich so: "Bin ja gleich fertig!" Sie: "Ach du doch nicht!" Ich: "Hey, nicht frech werden, sonst bin ich weg!" Sie: "Nein, bleib!" Mit breiten grinsen hängte ich meine Matte auf und legte mich rein. Da es schon spät war, pennte ich leicht ein und dann hörte ich ein schreien. Kurz schüttelte ich mich und guckte zu Sophie. Sie meckerte vor sich hin und kroch aus dem Schlammloch. "Was machst du da?" fragte ich und sie so: "Mich im Schlamm wälzen!" - "Denk du willst Sternschnuppen gucken!" - "Will ich ja auch, aber die blöde Matte nicht!" Dann erst sah ich, dass ihre Hängematte sich gelöst hatte und sie im Matsch gelandet ist. "Hab doch gesagt: pass auf!" - "Haha!" Breit grinsend half ich ihr da raus und sie so: "Ist aber schön kühl da drin!" "Wollen wir uns beide reinlegen und in Himmel gucken?" grinste ich. Mit offenem Mund, gesehen im Mondschein, ging sie zur Hütte und kam mit zwei dicken Kissen zurück. "Für den Kopf!" strahlte sie und legte sich wieder in den, naja, etwas warmkalten Matsch. Während sie langsam ihre Gummistiefel mit Matsch füllte, machte ich ein Matschengel. "Scheiße, was das denn, voll die Lichter!" sagte sie plötzlich voll aufgeregt und guckte in Himmel. Polarlichter plus Sternschnuppen, wie geil war das denn? Voll der Hammer! Erst gegen zwei Uhr morgens hatte sie genug gesehen und wollte ins Bett. "So dreckig?" - "Nee, geh noch kurz in Pool da hinten!" Fand ich eine sehr gute Idee und folgte ihr. Zusammen stiegen wir ins kalte Wasser und machten uns sauber. Danach schwammen wir noch eine kleine Runde und trennten uns. Sie ging mit ihren nassen Sachen in die Waldhütte und ich nach oben in mein Zimmer, wo Wiebke Seelenruhig am pennen war. Da sie in ihrem Schaukelbett lag, hatte ich richtig viel Platz. Vorher zog ich mich aber noch um und packte die nassen Sachen in mein Waschbecken. |