Nasses Wochenende mit Hannah (10.01.2021)
Samstag früh klingelte Hannah (9) bei mir an der Tür. Ihr war langweilig und ihre Mum bleibt einfach im Bett liegen und interessiert sich für gar nichts. Ich bin erstmal mit rüber um nach Sandra (26) zu sehen, der es psychisch richtig mies geht zurzeit. Wir machten aus, das ich den Tag mit Hannah verbringen würde und Hannah dann auch bei mir übernachten könne, wenn sie sich benimmt. Hannah packte ihren Rucksack mit Barbies, ihre Spielkonsole und ein paar Klamotten ein und wir gingen zu mir.

Nach dem Mittag ging es raus. Es hatte geschneit, war aber kaum liegengeblieben, so dass draußen alles nass und matschig war. Hannah zog ihren zweiteiligen roten Schneeanzug und ihre Gummistiefelchen an und ich meine Stiefel und meine neue Winterjacke. Die kam Mitte der Woche und ich hatte sie gleich mal unter der Dusche an; draußen schmutzig machen will ich sie erstmal nicht. Hannah rannt wieder durch alle Pfützen, wälzte sich in Pfützen und Schlamm und ihr Schneeanzug war bald völlig braun und durchnässt. Sie meinte aber dass sie drunter noch trocken sei. Wir kamen auch an dem Teich vorbei wo sie neulich reingefallen war und ließ es diesmal bleiben auf dem Steg rumzutoben. Auf dem nahen Feld kniete sie sich in den Matsch und schmierte sich nochmal richtig ein, auch Schal und Mütze und Handschuhe bekamen ordentlich ab. Dann spülte sie sich in einer Pfütze ab und wir gingen heim. Ich hatte keinen Elan, mitzumachen, mir war zu kalt und halt die neue Jacke. Auch wenn ich einen kurzen Moment hatte, wo ich mich am liebsten mit dazu in den Schlamm gelegt hätte. Verstand und Temperaturgefühl siegten aber diesmal; ich war auch zu sehr in Gedanken um andere Dinge.

Wir gingen heim und ich ließ Hannah noch vor dem Haus den Schneeanzug, die Stiefel, Mütze, Schal und Handschuhe ausziehen. Tatsächlich war sie darunter noch halbwegs sauber und trocken. Trotzdem ließ ich sie gleich mit Jeans, Pullover, Unterwäsche in die Wanne setzen und ließ ihr ein Bad ein. Den Moment der Ruhe, wo sie in der Wanne saß nutzte ich in Deinem Chat, wo sich ja doch jetzt regelmäßig ein kleines nettes Grüppchen zum chatten trifft, was mir in Zeiten der Corona-Isolation großen Spaß macht. Hannah kam irgendwann aus der Wanne und setzte sich nass wie sie war vor den Fernseher. Ich musste erst Diskutieren , damit sie sich was trockenes anzieht, damit sie sich nicht eine Erkältung oder Blasenentzündung holt. Außerdem machte sie alles nass um sich rum.

Als sie dann nur mit Bademantel bekleidet vor dem Fernseher saß, gönnte ich mir ein warmes Bad (Unterwäsche, Jeans, Langarmshirt, Hoodie). Den Abend verbrachten wir dann in unseren Bademänteln vorm TV (Spongebob - Der Film; autsch!), dann schickte ich sie ins Bett und räumte noch die Küche auf. Hannah kam nochmal raus, sie wolle nicht alleine sein. Also legte auch ich mich hin. Eigentlich wollte ich sie auf der Couch pennen lassen, aber sie überredete mich, dass wir uns mein Bett teilen. Reicht ja vom Platz. Wir rauchten noch eine und redeten und dann sollte sie schlafen; kuschelte sich ganz fest an mich und redete über all ihren Kummer mit ihrer Mum und wie sehr sie mich mögen würde, das ich viel cooler wäre und so weiter. Die Nacht schlief ich kaum weil sie sich so eng an mich drückte. Wich ich zurück, kam sie im Schlaf hinterher. Irgendwie ja auch cute.

Fürs Frühstück hatte ich was besonderes für Hannah vorbereitet (eine Idee aus dem Chat, danke!): Ich ließ das Bad ein, legte etwas quer über die Wanne und stellte dort Kakao, Semmeln, Marmelade und Nutella drauf und Geschirr und ließ ein warmes Bad ein. Dann genossen Hannah und ich, beide im Pyjama von der Nacht unser Frühstück. Für Hannah ein mega Erlebnis und ich fands auch schön. Wir räumten dann das Frühstück beiseite und machten uns noch lang im Wasser und genossen das Bad. Auch hier hat sich Hannah die ganze Zeit wieder an mich gekuschelt. Ihre Mum würde sowas nie machen meinte sie, fast mit Tränen in den Augen. Wir sind dann raus und waren wieder im Bademantel und gerade am Haare kämmen, da klingelte auch schon Sandra an der Tür um nach uns zu schauen.

  

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