Am Morgen kehrte
ich in meinen noch feuchten Sachen zu Sandra und Hannah zurück. Dort war
die Stimmung mies. Sandra wirkte wieder kränklich und total depressiv,
Hannah war mies drauf, weil ich so lange weg war ohne sie. Ich fürchte,
sie hat Sandra deswegen die Hölle heiß gemacht. Das tut mir einerseits
leid, andererseits brauche ich auch mal meinen Freiraum. Mein Norweger
reist heute ab, wir haben mal die Nummern getauscht, aber ich denke
nicht dass ich ihn wiedersehe.
Um die Situation zu
entschärfen, ging ich mit Hannah auf Inliner- bzw. Joggingrunde und
kaufte ihr und mir ein Eis. Wehmütig dachte ich an den Norweger, der nun
schon im Auto Richtung Heimat saß. Nach dem Eiskauf stritt ich mit
Hannah, weil sie zwischen den ganzen Leuten auf der Hafenpromenade mit
den Inlinern herumraste, statt langsam neben mir herzu rollen. Und
schließlich kam, was ich ihr gesagt hatte, das es nicht passieren
sollte. Es machte platsch und sie war mit Inlinern, Leggins, Pullover,
Stoff-Sportjacke, Rucksack, Eistüte, Knieschonern und Helm ins
Hafenbecken gefahren. Eine riesige Menschentraube bildete sich und unter
den kritischen Blicken aller Umherstehenden half ich Hannah, an einer
nahen Leiter auf ihren Inlinern aus dem Wasser zu klettern.
Ich legte Hannah meine Jacke (eine dünne Windjacke) um und wir verließen
den Ort des Geschehens, nicht ohne uns unterwegs noch mit ein paar
Fischbrötchen einzudecken, die wir Mittag mit Sandra essen wollten. Auf
dem Rückweg spielte Hannah nass wie sie war auf einem Spielplatz, erst
auf dem Klettergerüst, dann legte sie sich in den Sand und sah bald aus
wie ein paniertes Schnitzel.
Zurück in der
Ferienwohnung ist sie direkt ab in die Dusche, mit Inlinern und allem.
Sandra saß am Tisch und heulte, meinte wir müssten noch heute, einen Tag
eher als geplant abreisen, weil ihre Mutter mal wieder ins Krankenhaus
geschafft worden war. Also aßen wir unsere Fischbrötchen, packten unter
schwerem Protest von Hannah und reisten ab nach Hause, wo wir irgendwann
in der Nacht ankamen. |