Hannah von der Klassenfahrt abgeholt (05.2022)
Da ich ja noch frei habe, lief ich zu Hannahs Schule, wo sie heute mit dem Bus von der Klassenfahrt zurück gekommen ist. Schon hinwärts tröpfelte es ein wenig und am Nachmittag war ja Unwetter vorhergesagt. Ich stand da noch eine Weile an der Schule zwischen aufgeregten Muttis und genervten Vätern und wir warteten auf den Bus, der sich ein wenig verspätete. Mir wurde mehr denn je bewusst, wie sehr ich Hannah vermisst hatte und das ich ohne sie nicht mehr sein will. So muss wohl eine Mutter für ihr Kind fühlen. Und tatsächlich lag Hannah fünf Minuten später in meinen Armen und ich heulte Rotz und Wasser vor lauter Wiedersehensfreude.

Wir machten uns auf den Heimweg, zwischen uns trugen wir gemeinsam Hannahs Reisetasche, die voll mit Dreckwäsche und allem möglichen war, viel voller und schwerer als am Beginn der Fahrt. Aber das würde sich noch aufklären. Hannah trug eine kurze Jeans und ein T-Shirt und ich eine knielange Leggins und ein langes, weit geschnittenes Top. Auf halbem Heimweg donnerte es ein paar mal, wurde stockdunkel und Sekunden später durchnässte uns heftiger Regen. Nicht mal eine Minute dauerte es und Haare und Klamotten klebten nass auf unseren Körpern; Hannahs T-Shirt wurde gleich durchsichtig und mein Top auch.

Schlagartig waren die Straßen um uns herum auch menschenleer, wir aber liefen, während uns das Wasser am Kinn herunter und unten durch die Schuhe lief, ungestört weiter. Als es laut donnerte, ließ Hannah ihre Hälfte der Tasche los und kuschelte sich eng an mich. Hat halt immer noch Angst vor Gewittern. Also nahm ich links die Tasche und rechts umarmte ich Hannah und wir liefen weiter, teils durch knöcheltiefes Wasser. Unterwegs rief uns eine alte Frau aus einem Hauseingang zu, warum wir uns nicht unterstellen würden. Wir lächelten nur freundlich.

Schließlich erreichten wir unseren Hauseingang und Hannah stellte sich unter den Regenablauf des Vordaches und duschte sich genüsslich. Ich sah ihr zu, wie das Wasser über ihren Körper und ihre Kleidung lief und sie immer wieder ihre nassen Haare nach hinten strich, als würde sie sie waschen. Als ein besonders lauter Donnerschlag kam, gingen wir schnell ins Haus und tropfnass hoch in unsere Wohnung.

Hier duschten wir uns nochmal warm ab, zogen uns aus und ich machte Hannah ihr Lieblingsessen.

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