Bei Thomas
(10.2022)
Leider kommt es zwischen Thomas
(37) und mir (21) immer wieder zum Streit, weil ihm seine Fußballfreunde
(22-45) wichtiger sind als ich. So war er Anfang Oktober in Frankfurt
zum Champions-Spiel und hat sich prompt Corona aufgerafft. Letzten
Mittwoch konnte ich ihn dann nach einer Woche endlich wieder besuchen.
Naiv wie ich bin, träumte ich davon, unser Wiedersehen mit ihm im Pool
zu feiern, aber da saßen Lotte und Hannah drin, die nach der Schule
gleich dorthin gegangen war. Entsprechend trug sie noch ihre Jeans,
Pullover und ihre neue Kunstlederjacke, als sie dort mit Lotte (in
Leggins und Hoodie) im Wasser saß - ich gönne es ihr. Thomas war nicht
alleine, seine Schwester (33) war da. Die hatte ich erst einmal zuvor
kurz gesehen und mag sie nicht wirklich. Ganz in schwarz gekleidet, mit
Tattoos auf beiden Armen saß sie da mit Thomas und rauchte eine nach der
anderen, so dass Thomas und ich uns weder angemessen begrüßen noch
unterhalten konnten. Immerhin ließ sie es zu, dass ihre Kleine (6) mit
Turnschuhen, bunter Leggins, Langarmpullover und rosa Steppweste zu den
beiden großen Mädchen in den Pool kletterte. Jedenfalls war da so eine komische Distanz zwischen Thomas und mir wie man sie sich nach einer Woche unfreiwilliger Trennung nicht wünscht. Und seine Schwester lässt recht offensichtlich durchblicken, dass sie mich nur für ein junges Betthäschen hält und nicht mag. Da seine Schwester auch in seinem Haus übernachten (und erst am nächsten Morgen mit der Bahn abreisen) würde, bin ich tief traurig nach Hause gefahren, hab es mir erst im Chat und dann in der Badewanne gemütlich gemacht. Weil ich dummerweise meine Traurigkeit in Alkohol ertränken wollte, lag ich den nächsten Tag mit Übelkeit und Kopfschmerzen flach und habe Thomas noch in der Nacht per Telefon ein paar Sachen an den Kopf bzw. in die Mailbox geknallt, die ich besser nicht hätte sagen sollen. Erst am Freitag ging es mir besser und wir trafen uns nach der Arbeit erneut bei ihm. Als ich hörte, dass er Samstag wieder mit seinen Kumpels nach Frankfurt zum Fußball fahren wollte, war ich gleich wieder sauer und es kam zum Streit. Lotte unterstützte mich, weil sie lieber nach Leipzig zum Fußball gefahren wäre. Frustriert schnappte ich Hannah, die ich völlig durchnässt aus dem Pool fischte und fuhr heim. Um Hannah nicht auch noch wütend zu machen, köderte ich sie damit, dass sie ihre Freundin (12) zum Übernachten einladen durfte. |