Fußballtraining im Schlamm
(12.2023)
Trotz Schneeregen fand Hannahs Fußballtraining
heute im Freien statt. Und das wo ich alte Frierkatze versprochen hatte,
mal zuzuschauen. Also harrte ich nach der Arbeit, in Jeans, Pullover,
Winterjacke, auf der leeren Tribüne aus und wurde langsam nass geregnet.
Die Übungsleiterin (17) am Rand, sieben Feldspielerinnen (12-15) auf dem
Spielfeld und Hannah (11) als jüngste im Tor. Alle Spielerinnen in
schwarzen Sportleggins und blauen, langärmeligen Trikots, Hannah noch
mit einer gelben Warnweste, provisorisch, um sie von den anderen zu
unterscheiden. Von oben schneeregnete es, der Rasen war glitschig und die Spielerinnen rutschten mehr als dass sie rannten. Und Hannah vor dem Tor, auf das alle spielten, warf sich fleißig den Bällen entgegen, immer in den Schlamm, bis ihr ganzes Outfit nass und schlammig und braun war. Die Übungsleiterin, schlank, blond, groß, in rotem Trainingsanzug, der vom Schneeregen immer dunkler wurde, gab Kommandos und die Mädchen waren bald völlig durchnässt, was ihnen sichtlich Spaß machte. Auch sie waren schlammig, aber keine so wie Hannah, die großartig einen Ball nach dem anderen hielt und bei jeder Parade von den anderen bejubelt wurde. Der Sportsgeist war toll und genau das was Hannah für ihr Selbstbewusstsein brauchte. Ich fror ziemlich und es wärmte mich, als ich heimlich einfach meine Blase leer laufen ließ, konnte ja unter meiner Winterjacke keiner sehen und ich musste so dringend. Nach dem Training trugen die Mädchen Hannah vom Spielfeld, weil wie wohl besonders gut gewesen war heute. In den Umkleiden verschwanden die Feldspielerinnen direkt unter der Dusche, mit allem an was sie anhatten. Hannah wäre gern mit, aber wir hatten keine Zeit weil ich noch was bei meinem Arzt abholen musste und so wickelte ich das verschlammte Kind in eine alte Decke, nahm ihre Wechselsachen und ab zum Auto. Die Übungsleiterin drückte Hannah fest zum Abschied, trotz Schlamm, der an ihrem roten Anzug hängen blieb. Hannah und die Trainerin ging zu den anderen in die Dusche. Hannah lief noch den ganzen frühen Abend schlammig zuhause rum. Egal, das bisschen Dreck mehr macht nichts aus, geht eh alles gerade den Bach runter bei uns. Aber das ist ein anderes Thema. Hannah fühlt sich beim Fußball jedenfalls wohl und mit den irgendwann getrockneten Schlammsachen und -Haaren sah sie hinreißend aus. Sie wusch sie sich erst am Abend beim duschen gründlich aus und schlief dann darin. Früh gab's dann frische Klamotten für die Schule. |