Ostereiersuche im Schlamm
(.03.2024)
Ostersonntag weckten uns die Kinder mit einer
Überraschung: Alle drei standen mit schick gemachtem Haar (nicht
struwwelig wie Hannah sonst immer rumläuft), ihren wieder fast
getrockneten Kleidern und Tabletts mit Frühstück an Thomas' und meinem
Bett. Gut dass ich was an und er eine Bettdecke hatte :-). Sogar an
Kaffee und Orangensaft hatten die drei gedacht. Ganz selbstlos waren die Mädchen natürlich nicht: sie wussten, dass es am Ostersonntag ein Ostergeschenk geben würde. Aber erstmal machten wir uns zu fünft auf dem Bett gemütlich und genossen Brötchen, Kaffee, Saft, Kakao, Eier und so weiter. Natürlich war das Bett hinterher reif zum neu beziehen, aber es war einfach nur schön, eine wunderbare Idylle wie in einer großen Familie. Leann und Lara genossen den Moment besonders, wo sie bei sich zuhause doch recht lieblos aufwachsen. Lara war besonders froh, als niemand schimpfte als sie versehentlich Kakao auf ihr neues Kleid kleckerte. Und Leann bedankte sich unter Tränen, jetzt Teil unserer Familie sein zu dürfen. Thomas stand als erster auf und ich räumte noch mit den Kindern das Geschirr und die Lebensmittel zurück auf die Tabletts. Zehn Minuten später standen die Kinder wie die Orgelpfeifen vor mir in der Küche und sahen mich erwartungsvoll an. Um sie abzulenken fragte ich, ob sie nicht frieren in den schulterfreien Sommerkleidern, ohne was an den Beinen und barfuß ohne Strümpfe und Schuhe. Alle schüttelten entschieden die Köpfe. "Aber Unterhosen habt ihr wenigstens drunter" fragte ich und alle drei lächelten nur verlegen. Dann grinsten sie und ich auch und dann kam Thomas mit dem Bräter fürs Ostermenü rein und berichtete das er draußen den Osterhasen erwischt hätte. Die Mädchen sahen ihn und den Topf mit großen Augen an und ich nahm ihm den Bräter ab. Tatsächlich stand Hase auf dem Speisezettel. Thomas erzählte, dass der Osterhase schnell noch Geschenke draußen versteckt hätte und die drei rannten los um sich Schuhe anzuziehen und rauszugehen. Ob 8, fast 12 oder 14 - in solchen Momenten sind sie alle nochmal kleine Kinder. Tatsächlich hatte Thomas für jeden was Süßes im Garten des Ferienhauses versteckt und je ein größeres Geschenk, in jeweils wasserdicht in einer Tupperdose verpackt, im Schlammloch versteckt. Nur in Turnschuhen und ihren Kleidern suchten die Kinder im Garten; die Süßigkeiten waren schnell gefunden. Thomas und ich sahen grinsend zu und Thomas sagte, dass der Osterhase noch etwas in den Schlamm geworfen habe. Ein Satz und Hannah war drin, Leann dann auch und nur Lara sah uns erst an und vergewisserte sich dass sie mit dem ohnehin kakaobefleckten Kleid in den Schlamm durfte. Ich nickte und sie machte einen Bauchklatscher und war binnen einer Sekunde komplett samt Kopf und Haaren Schlammbedeckt. Schnell hatte jeder eine Dose gefunden und nun saßen sie bis zur Brust im Schlamm und sahen hinein. Drin waren Zettel mit den Namen und so tauschten Leann und Lara noch einmal, und alle drei jubelten und bedankten sich, denn wir hatten ihnen jeweils eine schöne Überraschung gemacht. Ich nahm den dreien die Dosen ab und stellte sie weg, musste dann mit Thomas nach dem Mittagessen schauen, während die Kinder in der Frühlingssonne ausgelassen im Schlamm tobten. Die Kombination aus schwerem Schlamm und billigem Stoff aus dem Discountladen blieb natürlich nicht ohne Folgen, und so standen die Kinder nur noch in spärliche Fetzen ihrer Kleider gehüllt vor mir, als wir sie zu Tisch riefen. Mit warmen Wasser aus dem Gartenschlauch spritzten wir die drei ab, wobei die letzten Reste der Kleider mit weggespült wurden und, die drei nur in Handtücher gewickelt, aßen wir zu fünft Mittag. Zum Leidwesen der Kinder machten wir danach einen ausgedehnten Osterspaziergang aber zur Belohnung ging es direkt danach mit allem was sie beim spazieren gehen anhatten (Jeans, T-Shirts, dünne Jacken, Unterwäsche) noch in den Pool. Ostermontag früh ging es dann bei strömenden Regen beizeiten auf den Heimweg. |