Schuljahresbeginn

(08.2024)
 1. August und die Schule fing wieder an, viel zu früh finde ich, aber es waren ja auch früh genug Ferien und die sechs Wochen frei lassen die Gehirne meiner Lieben gefühlt ausdörren. Jedenfalls beeilten sich meine Adoptiv- bzw. Pflegekinder Hannah (12) und Leann (14) früh rechtzeitig aus dem Haus zu kommen bevor sie zu spät kommen oder ich ausrasten würde. 7. und neunte Klasse sind sie schon, Wahnsinn. Ich selber bin zurzeit zuhause, weil mir es mental nicht gut geht, aber das ist ein anderes Thema.

Ich saß jedenfalls auf unserer Terrasse im Schatten, als kurz nach Mittag Hannah um die Hausecke in den Garten kam. Sie ließ ihre Schultasche auf die Wiese fallen und stellte sich vor den Pool, in Sneakern, dunkelblauer langer Jeans und weißem Poloshirt. Sie spreizte die Beine und ließ alles raus, was sich den Tag über aufgestaut hatte, solange bis die Jeans fast komplett nass war (und die Schuhe wahrscheinlich auch). Dann ließ sie sich nach vorne in den Pool fallen, so wie sie vorhin noch in der Schule gesessen hatte. Kurz darauf tauchte sie wieder auf und setzte sich hin, sah sich mit nassem Haar um und winkte, als sie mich sah. Ich grinste nur und sie auch. Dann angelte sie nach den Kippen neben dem Pool und machte sich eine an. Bis zur Brust im Wasser sitzend daddelte sie auf dem Handy und rauchte. Mittag wollte sie nicht und auch sonst war sie nicht gesprächig. Zwischendurch sah es so aus, als wenn sie ein Selfie von sich mit Kippe und Klamotten im Pool machen würde, kann aber auch sein, dass ich mich verguckt habe. Eine Weile hatte ich ihr zugeschaut, dann hab ich mich wieder meiner Beschäftigung zugewandt. 

Erst abends zum Essen kam Hannah aus dem Pool und setzte sich tropfnass an den Tisch zu mir, Leann und Leanns Freundin (16), bei der ich mich mehr und mehr frage, ob sie kein eigenes Zuhause hat.

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