Durch den Bach (08.07.2018)
Gestern Abend kamen die Eltern dann mit der Sprache raus. Wir, also ich, Olaf, Maik, meine Freunde und die Kids bis auf Lukas und Jaqueline durften immer am Bach entlang ca. 5 km zu einem kleinen Wäldchen wandern und dort unsere Zelte aufschlagen. Für eine Woche. In der Nähe war ein Bauernhof, auf dem wir Lebensmittel kaufen konnten. Also sind wir Sechszehn am nächsten morgen nach dem Frühstück los marschiert. In zwei Gruppen. Jeder mit einem Schulranzen auf, in dem ein paar trockene Sachen, Waschzeug, Essen etc. drin waren. Auch ein paar Zelte und Luftmatratzen passten mit rein. Die anderen Zelte, Decken und Luftmatratzen haben wir auf die Schulranzen verteilt bzw. oben drauf verknotet.

Dummerweise waren die Eltern vorher mit dem Auto unterwegs und sind den Weg vorher nicht abgelaufen. Sie hatten uns ein kleinen Wege Plan in die Hand gedrückt wo nur das kleine Wäldchen und der Startpunkt markiert waren. Nicht aber wie wir laufen müssen. Wir standen nach ca. einem Kilometer vor einem Zaun. Dahinter waren Kühe. Da konnten wir nicht weiter. Der Bach gabelte sich, nach rechts lief er immer schneller und gerade aus war er zu gewuchert. Auf dem Plan sah es anders aus. Nach längerer Überlegung sind wir dann einfach durch den Bach weiter geradeaus. Es war schon nicht gerade leicht mit unseren ganzen Sachen da durch zu marschieren. Nach ca. zwei weiteren Kilometern wurde der Bach etwas breiter, aber auch tiefer und nicht mehr so zu gewuchert. Chantal, Natalie 2 und Sebastian standen teilweise bis über der Brust im Wasser. Die Schulranzen dementsprechend weit im Wasser. Wir anderen waren nur bis zur Hüfte im Wasser. Neben dem Bach konnten wir nur Zäune, Bäume und Büsche entdecken. Also mussten wir weiter durch das Wasser laufen. Ungefähr Fünfhundert Meter vor dem Wäldchen konnten wir wieder an Land und im trockenen weiter laufen.

Wenig später haben wir unsere Sachen aus den nassen Schulranzen geholt. Ein paar Sachen von Chantal, Natalie 2 und Sebastian sind nass geworden. Die Sachen haben wir zum trocknen auf die kleine Wiese die am Lagerplatz war, hingelegt. Dann haben wir die Zelte aufgestellt. Gerade fertig geworden, da kam auch die andere Gruppe an. Allerdings ohne Melanie und Hannah. Die beiden haben den Rückweg angetreten, weil sie beide nicht mit ihrer Beinprothese ins Wasser wollten bzw. durften. Naja, macht nichts. Vielleicht werden sie später noch gebracht. Wir haben zusammen mit den anderen die restlichen Zelte aufgestellt. Diesmal wurden sie aber anders belegt. Chantal wollte unbedingt mit ihrer Natalie 2 zusammen in ein Zelt und Yvonne wollte unbedingt zu Olaf.

Einige sind dann zum Feuerholz sammeln gegangen. Immer noch mit den nassen Sachen an, die ja an der Sonne schnell trockneten. Feuer gemacht und Dosenraviolis erwärmt. Das durften wir dort tun. Ein Eimer Wasser immer in der Nähe, falls es brennen sollte. Danach sind ein paar wieder ins Wasser gegangen. Natalie 2, die den selben Schulranzen aufhatte wie ich, also den roten McNeill mit den Hunden drauf, ist mit ihrem wieder ins Wasser gerannt. Chantal und Yvonne gleich hinterher. Alle drei hatten Unterwäsche, Rock, T-Shirt und Turnschuhe an und Brille auf. Am Abend sind wir alle früh ins Zelt geschlüpft und haben gepennt.

Am nächsten morgen war ich eine der ersten die aufstand. Genauer gesagt um ca. halb Acht. Ich ging zum Bach runter um mich zu waschen. Es war keiner zu hören, also ging ich rein und schwamm kurz mit meiner Unterwäsche, Nachthemd und Turnschuhen. Ich wollte gerade wieder raus, da traute ich mein Augen nicht. Chantal und Natalie 2 (beide 10) standen mit Regenjacke und Schulranzen bis fast zum Hals im Wasser, beide ihre Brille auf. Nichts ungewöhnliches bis hierhin. Aber beide umarmten und küssten sich mit Zunge. Unglaublich, aber wahr. Ich hab nur kurz mein Kopf geschüttelt und bin raus. Es waren schon ein paar zum Bauernhof gelaufen um Frühstück zu holen. Die beiden Turteltäubchen kamen wenig später auch aus dem Bach, Hand in Hand und setzten sich so nass wie sie waren zu uns auf den Boden und aßen Frühstück. Den Ranzen haben beide abgesetzt und neben ihr Zelt gelegt. Ich hoffe das es nichts ernstes ist zwischen den beiden.

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