Hochzeitscamp Teil 2 (08-10.05.2020)

Nasse Hochzeit

Schon am frühen morgen ging es mit Besuchern weiter. Ein paar Verwandte von uns standen auf dem Platz und weckten uns. Wir knurrten im Bett und kamen nur langsam zur Tür. "Beeilt Euch, wir haben etwas für Euch!" sagte meine Tante. Nach einer kurzen Katzenwäsche kamen wir dann endlich raus. Auf zwei Campingtischen stand ein reichlich gedecktes Frühstück. Das nahmen wir auch gleich ein und quatschten dabei mit ihnen. Wer hat es ihnen verraten das wir hier sind? Genau, Sophie! Wer denn sonst. Erfreut waren wir nicht wirklich darüber, weil wir einfach mal alleine sein wollten. Nach ein paar Stunden baten wir sie auch zu gehen.

Da wir ja nun sehr bald schon hier her ziehen werden, machten Claudia und ich uns aufs Fahrrad um die Gegend zu erforschen. Den Plan den wir gestern noch geschmiedet hatten, vergaßen wir dabei. Zu Essen und Trinken nahmen wir mit. Sehr schön ländlich mit vielen kleinen Wäldchen und Wiesen und Feldern. Einfach herrlich. Am Abend kamen wir zurück und staunten nicht schlecht, als neben uns auf dem Platz ein Onkel von Claudia mit seinem Camper stand. Wir sahen uns beide an und schrien: "NEIN!" Das hörte er natürlich und kam mit seiner Frau und den beiden Kindern aus dem Camper. Wir begrüßten uns, es gab Geschenke und dann wurde gequatscht bis spät in die Nacht. Mit nötigen Abstand selbstverständlich.

Die Nacht konnten wir nicht wirklich gut schlafen, weil es uns einfach genervt hatte, das ständig jemand vorbei kam und jetzt auch noch neben uns am Campen ist. "Es ist schon schön, das sich alle mit uns freuen, aber doch nicht jetzt!" flüsterte Claudia an die Decke. "Kann ich nicht einmal mit dir richtig alleine sein, ohne das jemand nervt?" fügte sie noch hinzu. Dann kamen wir wieder auf unseren Plan zurück und riefen Olaf an. Er ging natürlich um die Zeit nicht mehr an sein Handy und so schliefen wir dann weiter.

Gleich am frühen morgen, noch während wir uns fertig machten, rief ich Olaf wieder an. Diesmal ging er auch ran und ich erzählte ihm was wir vorhatten und fragte ihn ob er dabei ist. Er fand es schon sehr komisch, aber er wollte es machen. Da er aber so einiges nicht dabei hatte, verabredeten wir uns für den nächsten Tag. Draußen vor dem Camper spielten die Kinder und wir gingen raus. Viele Stunden haben wir uns unterhalten, bis meine Tochter Tabea wieder vorbei kam. Diesmal trug sie ein Sweatshirt mit Kapuze und eine dunkle Jeanshose. Wieder auf Rollern und diesmal auch alleine.

Claudia ging mit ihren Verwandten weg und ich setzte mich mit Tabea in den Camper. Sie wollte unbedingt mit mir reden. Vorher war es ja wegen Corona nicht wirklich möglich. Ich in Hannover und sie in Bremen. Sie rauchte auch wieder und fragte mir Löcher in den Bauch. Alles wegen damals, als ich Kind war und so. Sie verstand es nicht, warum ich sie weggegeben hatte und was jetzt passieren soll und so. Nachdem sie sich die fünfte Zigarette in nur knapp zwei Stunden anmachte, nahm ich sie ihr weg. Sie dachte immer das ihre Adoptiveltern ihre richtigen Eltern sind und war völlig außer sich, als sie davon erfahren hatte, das sie es nicht ist. Nachdem sie das Schreiben beim letzten Umzug in die Hände bekam, wusste sie erst gar nicht was sie machen sollte. Sie war völlig neben der Spur.

Ihre Adoptiveltern wollten ihr auch nicht wirklich dabei helfen mich zu finden. Sie nahm alles selber in die Hand und suchte überall und telefonierte viel. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie fing an heimlich zu rauchen. Als sie dann ein paar mal in der Grundschule dabei erwischt wurde, verbaten es ihre A-Eltern. Als sie dann ihren Freund fand und er bei sich zuhause rauchen durfte, ging sie ständig zu ihm. Er hat ihr auch beim suchen geholfen. Sie hat es dann auch versucht, wieder mit dem rauchen aufzuhören, aber da sie mit ende neun schon täglich eine Schachtel rauchte, gab sie es irgendwann auf. Sie hat während des Versuchs viele unschöne Dinge über das rauchen erfahren, aber sie schaffte es trotzdem nicht. Deswegen hat sie Sophie auch bei uns so angemacht gehabt.

Wir haben uns aber nicht nur über das rauchen unterhalten, sondern auch wie es jetzt mit ihr weiter gehen soll. Es stehen noch ein paar Gerichtstermine an, wegen dem Thema. Da ihre A-Eltern wussten das es irgendwann mal so weit sein würde, haben sie sich sehr schnell damit abgefunden das Tabea eventuell zu mir kommen könnte. Bis zu den Sommerferien soll sich Tabea überlegen, ob sie zu mir kommen möchte oder ob sie da bleibt wo sie jetzt ist. Eigentlich hab ich mir ja in Hannover ein neues Zuhause gerade erst aufgebaut, dank Jennifer. Als dann aber Tabea vor mir stand und wir schon einige Gespräche hatten, stand für mich klar, das ich in ihre Nähe ziehen würde. Mit Claudia wurde ich schnell einig, aber mit dem Haus und Grund war es nicht so einfach, da es ja auch ein Erbe von Jennifer war.

Meine Mutter sagte mir dann auch noch, das sie wieder nach Bremen ziehen wolle. Da war für mich klar, das Haus muss weg. Ein riesen Berg tat sich mir auf und ich bekam Angst. Mein Onkel, der das Haus ja für nur ein paar Euro bekam, kümmerte sich gleich um den Verkauf. Ich dachte es sei nicht mehr viel Wert, aber dann ging alles sehr schnell. Wir bekamen sehr viel Geld dafür und machten uns sofort auf die Suche nach einem neuen in Bremen. Es musste zwar noch was draufgelegt werden, aber nun haben wir das Haus und hier bleiben wir auch für immer. Meine Mutter kommt in ein paar Jahren nach und dann sind wir alle wieder vereint. Neunzig Prozent meiner Verwandten wohnen in Bremen, also wo soll es da ein Problem geben?

Tabea knabberte an ihren Fingern rum und ich gab ihr die Schachtel. Da fing sie an zu heulen und sagte mir das sie wieder aufhören will damit. Ich weiß wie schwer das ist, habe ja selber in ihrem Alter versucht aufzuhören. Sophie hat es auch schon mal versucht. Als ich ihr sagte, das sie es bei mir darf, beruhigte sie sich wieder etwas. "Wir passen beide auf, das es nicht zu viel wird, okay?" schlug ich ihr vor. Sie fragte mich dann wieder ob sie bei uns Zelten darf oder im Camper übernachten darf. Das wollte ich aber nicht. Ich wollte einfach mal mit Claudia alleine sein. Nach den letzten Wochen und Monaten, was so alles bei uns passiert ist, brauche ich einfach mal Ruhe. Das verstand sie auch und fuhr später auch wieder nach Hause.

Später im Bett hab ich Claudia alles erzählt und wir kamen dann schnell wieder auf das, was wir eigentlich vorhatten und freuten uns schon drauf. Am nächsten Tag kamen wieder einige Besucher zu uns und wir bekamen wieder keine Ruhe. Umso mehr freuten wir uns auf den Abend.

Olaf kam auch wie versprochen zu uns und es konnte losgehen. Da ich vor ein paar Tagen doch gemerkt hatte wie kalt es im See ist, dachten wir uns das wir unsere Neoprenanzüge unterziehen könnten. So könnte Claudia auch ihre neue Beinprothese anlassen. Wir zogen sie uns also an und unsere normalen Sachen wieder drüber. Als Olaf etwas später kam, zog er auch ein Neoprenanzug an und seine normalen Sachen wieder drüber. Wir packten unsere sieben Sachen zusammen und gingen zu einem anderen See bzw. Teich, der etwas versteckt lag. Dort zogen wir drei uns um. Olaf hatte dann ein schwarzen Anzug und seine Lederschuhe an und wir beide hatten wieder unsere Hochzeitskleider an und unsere guten Schuhe. Als wir unsere Schulranzen aufsetzten, musste Olaf etwas lachen und sagte: "Ihr seid doch bescheuert!" Wir: "Wissen wir, deswegen passen wir ja so gut zusammen!" und lachten dann auch. Als ich ihm dann auch ein Schulranzen (T50) gab, grinste er nur und setzte ihn auf.

Wir nahmen unsere Ringe ab und gaben sie Olaf. Ohne langes zögern, gingen wir drei in den Teich. Ich mit meinem Schulranzen (T31) und sie mit ihrem (T86). Ich fand es richtig geil, das Olaf mit seinem Anzug in den Teich ging und bekam wieder leichte Gefühle ihm gegenüber. Er stand dann bis zur Brust mit dem Anzug und gefüllten Schulranzen im Teich und ich zupfte an seiner Krawatte rum. Claudia grinste nur und ließ mich machen. Mit einem Blumenstrauß in der Hand standen Claudia und ich vor Olaf und er begann mit der Rede. Wir wollten unbedingt die Hochzeit aus dem Standesamt wiederholen. Im Teich und mit Schulranzen auf. Er machte es auch sehr gut, obwohl er kein Standesbeamter ist. Er hielt dann auch noch eine kleine Rede, wie wir uns kennenlernten, also Claudia und ich, und wie schön es jetzt ist, das wir für immer zusammen sein wollen und so.  Er gab uns nach einer halben Ewigkeit (es waren nur knappe zehn Minuten), die Ringe und wir steckten sie uns an und küssten uns dann. Wir beide hatten dabei natürlich unsere losen Zahnspangen drin. Voll Happy tanzten wir im Teich und schwammen dann auch, was Olaf auch machte.

Wieder rückte ich seine Krawatte richtig und Claudia sagte: "Na küsst Euch schon, ich sehe doch das ihr es wollt! Das letzte mal in Eurem Leben!" Das machten wir auch und das nicht ohne. Wir umarmten uns und küssten uns kräftig mit Zunge. Claudia stand lächelnd neben uns und sah uns dabei zu. Als er dann auch sie küssen wollte, wich sie zurück und sagte: "An meine Lippen kommen nur Natalies! Oder andere Frauen!" Ich: "Hey! Keine andere Frau!" Sie lachte und küsste mich dann ganz zärtlich. Über eine Stunde verbrachten wir noch im Teich und genossen es richtig mit unserem Brautkleid und Schulranzen im Wasser zu sein. Ich war einfach nur Happy, das sie das mitgemacht hatten und genoss es sie mit Schulranzen schwimmen zu sehen.

Leider muss ja auch mal das schönste Erlebnis zuende gehen und wir gingen wieder raus und zogen uns um. Im Bett bat mich Claudia darum, nie wieder jemand anderes zu küssen und ich versprach es ihr auch hoch und heilig. Eng umschlungen schliefen wir beide auch schon bald ein.

 

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