Hochzeitscamp Teil 3 (11+12.05.2020)

In der Badewanne auf der Wiese

Nach dem Frühstück wuschen wir unsere nassen und dreckigen Kleider und auch Olaf sein Anzug und hingen die Sachen draußen auf eine Leine. Claudias Verwandten fragten uns natürlich was wir gemacht haben und wir erzählten es ihnen.

Da auch heute wieder ein paar Verwandte und auch welche aus unserer Kirche kamen, rastete ich völlig aus und fing an rumzuschnauzen. "Lasst uns doch mal alle in Ruhe! Wir wollen endlich mal allein sein!" Claudia versuchte mich zu beruhigen, aber ich schnauzte weiter und heulte dann auch. "Ich Halts im Kopf nicht aus!" schimpfte ich weiter und packte die Sachen von der Leine in die Spüle und packte auch alle anderen Sachen zusammen. "Komm, wir verschwinden hier!" sagte ich zu ihr. Meine Verwandten und die anderen verstanden erst nicht was los ist. Wir erklärten ihnen alles und dann verabschiedeten wir uns von allen und fuhren weiter.

Dem Platzwart zahlte ich komplett aus. Für elf Tage, obwohl wir nur vier Tage da waren, aber egal. Er kann ja nichts dafür. Mit den Worten: "Wir kommen bestimmt mal wieder!" fuhr ich vom Hof und fuhr ohne Ziel einfach durch die Gegend und überlegte wo wir jetzt hin könnten. Unterwegs stellten wir uns auf einem Parkplatz und überlegten weiter. Da so schönes Wetter war, blieben wir dort eine ganze Weile. Erst spät am Abend fuhren wir weiter.

Wir fuhren durch Felder, Wiesen und kleinen Ortschaften. Irgendwo meinte Claudia plötzlich das da ein Bauernhof gewesen sei, wo wir uns hin stellen könnten. Sie hatte auch einfach keine Lust mehr weiter zu fahren. Ich bremste und fuhr zu dem besagten Bauernhof zurück und fuhr rauf. Es dauerte nicht lange und der Bauer kam zu uns. Nur ein klein wenig öffnete ich das Fenster und fragte ihn ob wir für die Nacht bleiben könnten. Er meckerte gleich drauf los und wollte es nicht, wegen Corona und so. Manche Leute können sich aber auch anstellen!

Weiter ging es also. Wieder fuhren wir durch die Lande und kamen erneut zu einem Bauernhof. Es war schon nach zweiundzwanzig Uhr und ich konnte auch langsam nicht mehr und der Tank wurde auch immer leerer. Den Camper stellte ich vor einer Scheune ab und ging zum Haupteingang und klingelte, da noch Licht zu sehen war. Eine nette Frau öffnete uns und hieß uns Willkommen. Wir waren richtig erleichtert, das wir endlich ein Platz hatten. Da das Gästezimmer aber belegt war, schlug sie uns vor auf dem Heuboden zu übernachten. "Irgendwie hat die uns nicht richtig zugehört!" dachte ich und sagte das wir mit dem Camper da sind.

Sie zeigte uns trotzdem den Heuboden und meinte das wir es uns ja noch überlegen könnten. Das brauchten wir aber nicht, weil der Dachboden erinnerte uns sehr an "Heidi", die bei ihrem Großvater auf dem Dachboden schlafen durfte. Ein großes Bett und ein rundes Fenster das zum Hof. Viel Heu und auch bestimmt kuschelig warm. Wir nahmen es dankend an und machten es uns dort bequem. Am nächsten morgen wurden wir schon früh vom Hahn geweckt und wir schauten aus dem kleinen runden Fenster auf den Hof. "Siehst du auch was ich sehe?" fragte ich Claudia und sie schaute hin und her. "Schön hier!" sagte sie. Aber das meinte ich nicht, denn ich sah eine Badewanne mitten auf der Wiese. "Ach die meinst du!" lachte sie und zog sich um.

Nach einem reichlich gedeckten Frühstück, zeigte uns die Bäuerin den Hof und auch den Hofladen. Wir drei trugen dabei die Mund-Nasen-Maske. Wir kauften auch gleich etwas ein und sie freute sich wie ein Schneekönig. Am Schluss bat sie uns aber zu fahren, was wir nicht so schön fanden. Sie zeigte uns noch auf einer kleinen Skizze wo wir uns mit dem Camper hinstellen können. Strom gibt es dort zwar keinen, aber dafür schön versteckt und weit ab von der Straße. Das nahmen wir gerne an und fuhren hin. Vorher aber noch zur Tanke um zu tanken und um ein wenig Wasser für den Tank zu holen. Der Platz gehört der Bäuerin, da sie aber schon lange nicht mehr dort war, konnten wir dort für eine Weile bleiben. Der Platz war mitten in einem kleinen dichten Wäldchen. Ein kleiner Unterstand stand dort, wo wir mein Camper reinstellen konnten. Weit und breit niemand zu sehen, nicht einmal ein Haus war zu sehen.

Ich machte die Heizung an und wir machten es uns bequem. Nach dem Mittag haben wir uns die Gegend angesehen und auch wieder die oder eine andere Badewanne gesehen. Wir dachten beide das selbe und lachten uns kaputt. Als es dunkel wurde, zogen wir wieder unsere Neoprenanzüge an und unsere Hochzeitskleider. Jeder noch ein Friesennerz drüber und Stiefel an. Den Sekt noch mitgenommen und dann sind wir zu der Badewanne, die mit etwas Dreckwasser gefüllt war. Das war uns aber egal und stiegen so wie wir waren, mit Friesennerz und Stiefeln, rein und setzten uns. Den Sekt geöffnet und dann feierten wir unser stilles Beisammensein.

Endlich konnten wir beide mal alleine sein, ohne das jemand Nervt. Wir genossen es richtig in der Wanne zu sitzen und legten uns auch genüsslich hin. Es stank zwar ein wenig, aber es ging. Wir tranken den Sekt und erzählten uns Geschichten und lachten viel. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder raus und liefen mit unseren nassen Sachen über die Wiese und legten uns ins Gras. Mit den Neoprenanzügen an war es auch nicht so kalt. Wir sauten uns richtig gut ein und knutschten uns wie wild. Natürlich mit Zahnspange, ohne macht es ja auch kein Spaß.

weiter im nächsten Erlebnis....

 

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