Bei meiner Tante in Dänemark (12.04.2022)
Auf der Fahrt nach Dänemark... Nein, wir fuhren
mit dem Camper los und standen nach nur kurzer Zeit schon im Stau. Uns
schadete dies nicht, weil wir hatten ja alles an Bord. Nach einer Stunde
etwa, kamen wir vorwärts, aber nur Schrittweise. Sophie (11) meckerte
ständig, weil ich holprig fuhr. Dachte ja nur, das die Kids sich freuen,
wenn ihre Getränke ständig auf der Kleidung landen, aber nun ja. War
dann wohl doch nicht so. Lukas (11) hielt sein Becher immer in die Luft,
wenn ich losfuhr. Braver Junge. Hihi. Irgendwann ging es auch wieder schneller und wir fuhren weiter in Richtung Dänemark, zu meiner Tante und dessen neuen Macker. Corinna war ständig am weinen und Jule (16), versuchte sie immer zu trösten. Niemand wusste warum sie immer weinte und knuddelten mit ihr. Zwischendurch war sie immer wieder fröhlich und dann schrie sie wieder los und hielt sich ihre Prothese fest. Jule dachte, das sie vielleicht zu eng ist oder so und machte sie ab. Da fing sie erst recht an zu schreien und wollt sie wieder anziehen. Claudia und ich guckten uns immer an, wenn sie schrie, weil wir wussten es auch nicht. Bis zu meiner Tante hin schrie sie immer wieder und weinte. Als meine Tante sie so sah, meckerte sie gleich los, das ich doch mal besser mit ihr umgehen soll und so. "Schön!" sagte ich zu meiner Tante und: "Ganz die alte!" und lachte sie an. Sie blieb aber dabei, das ich mal besser mit Corinna (3) umgehen soll und das sie aussieht wie ein Häufchen Elend. Sie hatte damals, wo ich noch Kind war, immer schon gemeckert. Die Bude war wie damals auch völlig verraucht und die Kinder wollten lieber wieder weg. Corinna blieb überraschend leise und wir aßen den sehr leckeren Kuchen, den meine Tante machte und tranken Kaffee und Tee. Das war ein Mischmasch-Kuchen mit allem möglichen Sachen drin und drauf. Der Kuchen hat kein besonderen Namen, deswegen kann ich ihn auch nicht benennen. Er war auf alle Fälle sehr Kalorienreich und sehr lecker. Sophie und Tim nahmen sich immer mehr und stopften alles in Mund. So versuchten sie auch was zu sagen und meine Tante schrie wieder los. Das brachte Corinna natürlich auch wieder zum weinen und ich meckerte meine Tante an. Der Streit konnte also beginnen. Irgendwann schrie Sophie plötzlich mittenrein, das wir mal aufhören sollen uns anzuschreien und rannte weinend raus. Jule (16) und Lukas gleich hinterher. Nach wenigen Minuten folgten wir anderen den dreien und liefen zum Camper. Meine Tante warf uns noch eine Tüte vor die Tür und meinte, das wir bloß abhauen sollen. Claudia: "Geht die immer so ab?" Ich: "Die beruhigt sich auch wieder und in einer Stunde ruft sie mich an und entschuldigt sich!" Das tat sie auch wirklich, aber da saßen wir alle gerade am Strand und qualmten. Mein Smartphone hab ich mit Absicht im Camper gelassen, genauso wie alle anderen. Wir wollten einfach die Ruhe genießen und aufs Meer schauen. Irgendwann verließ uns das Wasser und wir blickten alle auf den Grund des Meeres. Natascha: "Mama, wo geht das Wasser hin?" Claudia: "Das geht nach Amerika und guckt, ob die noch da sind!" Tascha guckte nicht schlecht als sie das sagte und Sophie lachte sich kaputt und erzählte uns auch ein Witz: "An der Tankstelle: Was kostet ein Tropfen Benzin? - Der kostet nix! - Ja dann tröpfeln sie mal mein Tank voll!" Ich lachte und sagte: "Wenn das mal so einfach wäre!" Claudia nur so: "Oh ja, das wäre Cool!" Dann erzählte auch Lukas ein Witz: "Lisa kommt zur Schule. Die Lehrerin fragt: Wie heißt du? Lisa: Müller ohne F! Die Lehrerin: Aber in Müller kommt doch gar kein F vor! Lisa: Eben, das sagte ich doch grad!" Tim erzählte uns auch noch einen: "Familie Hering schwimmt im Meer umher. Da begegnen sie ein U-Boot und klein Hering versteckt sich hinter der Mutter. Das sind nur Menschen in Dosen, sagte die Mutter und der kleine kam wieder hervor!" Ich: "Wo habt ihr die denn alle her?" Jacqueline (10): "Bestimmt aus dem Juniorheft von der Apotheke!" Lukas: "Genau!" Wir lachten alle noch kurz und gingen dann mit Gummistiefel an den Füßen ins Watt. Die Kinder sammelten allen möglichen Kram und freuten sich immer wieder auf was neues. Da fing Corinna plötzlich wieder an zu schreien und setzte sich hin. Sie streckte ihre Beinprothese voll ins Watt und streichelte immer drüber. Claudia: "Oh ja, kräftig, massier sie kräftig mit Matsch ein!" und lachte volle Kanne. Sophie: "Mann, die hat doch irgendwas!" Die kleine guckte uns auch immer so komisch an dabei. "Soll ich sie abmachen?" fragte ich. "Nee!" kam von ihr und rollte sich weg. "Na super!" knurrte ich, weil sie ihre neue Regenjacke anhatte. Jule holte sie gleich da raus und nahm sie auf den Arm. Plomp, Plomp, machte es etwas später und Sophie hatte keine Gummistiefel mehr an. Sie blieben im Watt stecken, weil sie zu lange auf einem Fleck stehen blieb. Jacqueline bekam sich nicht wieder ein vor lachen und setzte sich vor Sophie hin, weil die sich ebenfalls vorher ins Watt gesetzt hatte. Sie half ihr die Gummistiefel aus dem Watt zu ziehen und klatschte dann schön mit dem Rücken in Matsch und lachte. "Schmeißt euch doch gleich alle rein!" lachte ich. Alle: "Dürfen wir?" Ich guckte Claudia an und dann sagten wir beide: "Macht!" Ruckzuck, da lagen alle im Watt und drehten sich drin rum. Ich kratzte mich immer nur am Kinn und überlegte, wie ich die Bande wieder sauber bekomme, bevor wir zurück in Camper gehen. Sie sahen alle aus wie kleine Schlammmonster, besonders die Zwillinge und Lukas. So voll war mein Wassertank im Camper jetzt auch nicht, das ich sie alle damit hätte sauber bekommen. "Dahinten ist noch ein See!" bemerkte Sophie und rannte auch gleich hin. War zwar kein See, sondern nur zurückgebliebenes Meer, aber wurscht. Zum Glück war es von da nicht weit zum Camper und ich schickte alle hin, um sich darin sauber zu machen. Schon bei den ersten Drehern im Wasser, meckerten alle, wie kalt das da drin ist. Jule, Claudia und ich lachten nur und ließen sie machen. Nach nur paar Minuten standen alle quatschnass und noch zum viertel dreckig vor uns und zitterten. "Ja, und nun gehen wir noch zum Eis essen, irgendwo!" schlug Claudia vor und alle so: "WAS?" Claudia fand es lustig und streichelte den Zwillingen übern Kopf. "Ab zum Camper und umziehen!" rief ich laut und alle rannten weg. "Dacht ja nur, vielleicht wäre den ja wieder warm geworden, nach dem Eis!" sagte Claudia völlig trocken zu mir. "Du bist schon so eine verrückte Nudel!" lachte ich leicht und drückte meine Frau an mich ran. Im Camper zogen sich alle schnell aus, trockneten sich ab und zogen sich frische Sachen an. Am späten Abend legten wir uns alle schlafen und nach nur einer halben Stunde fing Corinna wieder an zu weinen und wollte irgendwas. "Was hat sie nur?" knurrte ich, weil es mich langsam nervte. Da denkt man, ist alles gut, nö, da weint sie wieder. Und niemand weiß wieso. Ich versuchte sie zu trösten und dann wollte sie immer, das ich ihr die Prothese wieder anziehe. "Da willst doch jetzt nicht mit pennen!?" fragte ich und sie halb heulend: "Gib her!" "Okay!" sagte ich nur und zog sie ihr an. Sie streichelte das Ding gleich am Oberschenkel und langsam wurde sie immer ruhiger und ruhiger. Sie pennte dann wirklich mit dem Ding. Als ich zu Claudia nach oben über den Fahrersitz ging, strahlte sie mich an. "Boah, endlich mal Ruhe hier!" schnaufte ich und krabbelte zu ihr unter die Decke. "Ah, was machst du denn?" stöhnte ich leicht, weil sie ebenfalls ihre Beinprothese wieder angezogen hatte. "Magst du doch beim schmusen!" flüsterte sie und öhm, naja. Die Kinder lagen ja zum Glück alle hinten im Camper und Jule störte es nicht, das wir zwei beschäftigt waren. Aber irgendwann ist ja auch das schönste mal zuende und wir schliefen ein. Am nächsten Tag ging es weiter in die Niederlande. |