Dänemark 2023 - Lagerfeuer am Strand

 (19.07.2023)
Am Tage hatten wir wieder vieles auf der Insel besichtigt und irgendwo waren wir alle auch noch was Essen. Der späte Nachmittag war dann wieder für den Strand bestimmt und wir machten uns alle dort breit. Wirklich warm war es heute nicht (hatten den ganzen Urlaub in Dänemark nur 16-20 Grad), aber es gingen doch einige vom Campingplatz und auch wir kurz ins Meer, zum schwimmen. Ein paar paddelten auch raus, um zu angeln.

Irgendwann später am Abend ist auch Kevin (27), der Mann meiner Schwester Sarah, mit einer Anglerhose raus und hatte ein paar Schollen und Forellen gefangen. Er stand meist bis über dem Bauchnabel damit im Wasser und angelte. Wollte eigentlich dann noch mal mit den Kindern was besichtigen, was im dunkeln vielleicht etwas gruseliger gewesen wäre, aber sie wollten alle nicht. Laura (14) und ihr Verlobter Jan (16) waren schon seit Stunden in ihrem Zelt gewesen, die wollte ich dann besser nicht fragen. Die kleine Wiebke von den beiden, durfte bei uns sein und weinte immer etwas.

Die Fische, die Kevin angelte, grillten wir vor dem Camper und tranken etwas Bier dazu. Die Sonne ging unter und wir wussten nicht mehr was wir machen sollen. Die Nachbarn waren nicht da und an den Strand wollten wir aber auch nicht so wirklich, weil es auch immer wieder leicht regnete. Dann rief uns plötzlich Laura an und erzählte, dass sie viele Fische geangelt hätten und wir ein Lagerfeuer machen sollen. Ich war völlig platt und fragte, wo die beiden sind, weil ich sie ja im Zelt vermutet hatte. Sie erzählte mir dann kurz, dass sie mit Jan in den Sonnenuntergang gepaddelt ist und das halbe Boot voller Fische ist.

"Ja, bringt ran, wir machen das schon!" sagte ich irgendwann, weil der Empfang auch nicht so wirklich gut war. Weiß auch nicht wie sie von hoher See aus anrufen konnte. Wir machten am Strand ein Feuer und warteten auf die beiden. Es dauerte ganz schön lange bis sie kamen. Als ich sie aus dem Boot kommen sah, rannte ich hin. Sie hatten zwei volle Eimer und eine Tüte Fische dabei und ich fragte wo sie ganz waren und warum es so lange gedauert hat. Da meinte Laura nur: "Kein Plan, hab nur Gitarre gespielt!" und Jan sagte: "Ja, davon wurden die wohl angelockt!" Warum und weshalb es so lange dauerte erzählten sie uns erst später am Feuer.

Da die beiden ja sagten, dass es sehr viele Fische sind, was auch stimmte, hatte ich noch den Grill mit an Strand genommen. Während die Fische brutzelten, spielten wir Gitarre und sangen ein wenig. Die kleinen, also Tim, die Zwillinge und die Kinder von Sarah, lagen in der Zeit schon alle im Bett und pennten. Es war auch schon fast Mitternacht, als die beiden mit den Fischen ankamen. Die Fische waren alle gegessen und wir fragten nach neue, weil wir noch nicht satt waren.

Laura: "Kann ja noch mal ins Wasser gehen!" Ich: "Und dann?" Laura: "Und dann Angel ich Fische!" "Dann mal zu!" sagte ich und sie stand auf. Jan folgte ihr zum Boot und dann ging sie einfach mit einer Angel und mit Rock, Schuhe, Pulli und Friesennerz bekleidet ins Wasser und warf die Angel raus. Nur wenige Sekunden später hatte sie ein Fisch an der Angel und kam an den Steg zurück, um ihn dort in den Eimer zu werfen. Wir anderen unterhielten uns noch am Lagerfeuer und dann hörten wir plötzlich Jan am Steg lachen.

"Was da denn los?" fragte ich und ging hin. "Was los?" fragte ich ihn und er so: "Laura will mit Schulranzen Angeln!" Ich: "Ja und?" Er lachte laut weiter und ich fragte dann Laura, ob sie kein Ranzen dabei hat. "Nee!" meinte sie nur. "Geht ja gar nicht!" dachte ich so und rannte zum Camper. In der Garage hatte ich ein paar Ranzen stehen und nahm dann den roten McNeill, den sie ja auch hat, mit. Schon als ich wieder zum Steg ging, fragte sie mich, ob es ihrer ist. Als ich nö sagte, nickte sie nur kurz mit dem Kopf und wollte wieder weg. "Setz auf!" strahlte ich sie an. Sie guckte mich etwas komisch an und machte es dann. Ich sah ihr noch kurz zu, wie sie damit langsam im dunkeln ins Meer ging und ging dann wieder zum Lagerfeuer zurück.

Auf dem Weg zum Lagerfeuer sah ich noch, wie Laura ein Fisch in den Ranzen packte und ihn wieder aufsetzte. Mit einem breiten grinsen setzte ich mich hin und plauderte weiter. Jan kam auch etwas später lachend zu uns und fand es immer noch lustig, dass Laura mit Schulranzen auf am Angeln ist. Ich fands okay, weil ich es damals als Kind auch gerne gemacht hatte. Eine halbe Stunde später oder so, kam sie aus dem Wasser zurück und brachte uns die Fische, die wir auch gleich alle ins Lagerfeuer legten. Dann fing Jan an, auf seiner Gitarre zu spielen und Laura holte ihre schnell aus dem Boot und dann holte auch Sarah ihre.

Zusammen spielten sie Country und Western Songs und wir sangen alle mit. Irgendwann schrie Kevin: "Scheiße, die Fische!" Tja, die hatten wir beim singen und so völlig vergessen. Sie waren verbrannt und rochen auch so. Sie waren also alle nicht mehr zu gebrauchen. Während Laura ein paar Fische aus dem Feuer holte, bekam ihr Friesennerz ein paar Brandlöcher. Sie wischte immer alles ab, aber die Löcher blieben. Wir ließen die Fische dann einfach weiter kokeln.

Als die drei dann Wish you where here von Rednex spielten, wollten Claudia und ich tanzen gehen. Wir stolperten halb zum Steg rüber, wo der Strand am saubersten war und tanzten. Die drei kamen mit ihrer Gitarre hinterher und dann ging es erst richtig los. Sie spielten kräftigere Lieder, wie zum Beispiel: Cotton Eye Joe und wir tanzten alle wild durcheinander und schrien auch halb dabei. Auf dem Campingplatz hat man uns bestimmt gehört, aber das war uns egal. Es hatte sich ja niemand beschwert.

Nach einiger Zeit hatten wir keine Lust mehr auf tanzen und räumten den Platz auf. Die Männer pinkelten zum Teil das Feuer aus und wir schaufelten dann noch Sand drüber, damit nichts mehr brennt. Viel war danach nicht mehr gewesen, alle gingen pennen und wir auch.

 

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