Silvester an den Gleisen

 (31.12.2023 / 01.01.2024)
Die Kinder wollten lieber mit Olaf ins neue Jahr starten und so trafen Claudia und ich (Natalie (beide 29)) uns mit ein paar Mädels und meiner Schwester Yvonne (21) und ihrer Frau Sabrina (20). Weil ich verbotenerweise mit meiner Yacht zu meiner Schwester wollte, zogen Claudia und ich uns unsere hohen Gummistiefel an und marschierten zum Hafen runter. Der stand ein wenig unter Wasser und meine Yacht freute sich uns zu sehen. Wir liefen hin und gingen rauf. Ein Mann meckerte vom Wegesrand, dass wir es besser lassen sollten, aber wir machten unser Ding. Im nu waren wir dort weg und fuhren in Richtung Innenstadt. Dort kamen wir leider nicht wirklich weiter, weil man uns aufhielt und wir Ankern mussten.

"Dann halt mit Bahn hin!" knurrten wir beide und taten es auch. Vom Rathaus fuhren wir zum Bahnhof und dann mit Zug weiter nach Mahndorf, wo uns meine Schwester abholte. Dachte eigentlich, dass sie sich ein neues Auto geleistet hatte, aber nö, sie kam mit der alten Rostlaube angefahren und packte uns ein. Ein paar Straßen weiter quetschten sich unsere beiden Freundinnen hinten mit rein und es ging zu Yvonne nach Hause. Sabrina begrüßte uns herzlich, wünschte uns noch frohe Weihnachten gehabt zu haben, obwohl sie bei uns waren und führte uns ins Wohnzimmer. "Wow, habt ihr euren Baum verprügelt?" lachte ich. Es stand in einer Ecke eine Minikleine Tanne mit total verkrüppelten Ästen und einer schiefen Spitze. "Kann sich ja nicht jeder den größten Baum ins Zimmer stellen!" knurrte Yvi und meinte damit unseren fast vier Meter Baum in der Eingangshalle. Den Baum haben sich die beiden bei Jan sein Vater im Garten gefällt. Die anderen waren entweder zu groß oder zu schön für die beiden, meinte mein  Schwiegervater wohl, worüber ich nur grinsen konnte.

Wir guckten Dinner for One, aßen und tranken und sabbelten viel. "Wo wollen wir eigentlich hin?" fragte Chalana (30) uns. "Boah, keine Ahnung!" meinten wir und lachten. Jeder schrieb dann irgendwas auf und wir zogen. Aber alles was gezogen wurde, war irgendwie langweilig. Dann meinte Yvonne plötzlich, dass wir einfach drauflosgehen sollten und irgendwo schon hinkommen werden. "Klar doch, irgendwo in den Kapaten!" lachte Claudia und zog sich ihren dicken Mantel an. Fanden wir irgendwie lustig und suchten unsere Sachen zusammen. Chips, Sekt zum Anstoßen, Böller, Raketen, Sitzkissen und so weiter, suchten wir zusammen und verschwanden mit warmen Jacken, dicken Stiefeln und Schal, Mütze, Handschuhe in die Nacht hinaus. Da wir ja kein Plan hatten, wohin die Reise gehen sollte, marschierte jeder in eine andere Richtung und wir lachten uns kaputt. Chalana meinte da noch, dass wir einfach geradeaus laufen sollten und uns irgendwo auf der Welt wieder treffen. Das war natürlich kein guter Plan und so fassten wir uns alle an die Hand und gingen durch die Straßen in Richtung Niedersachsen. War ja nicht weit von dort.

Zum Glück war das Hochwasser dort nicht so heftig und wir konnten durchs Wasser waten. Auf einer Bank, die mitten im Hochwasser stand, machten wir Halt und die Raucher rauchten eine. Claudia und ich tun dies ja schon zehn Monate nicht mehr und so bleibt es auch. Das Wasser ging uns nur bis zu den Knöcheln und die Stiefel hielten unsere Füße trocken. Danach marschierten wir weiter und sangen ein paar lustige Lieder, bei denen wir immer wieder lachten. Da niemand anderes unterwegs war, legten wir ein paar Böller auf Zäune und machten sie an. Auch ein paar Raketen steckten wir ins Wasser und sie flogen nach Anzündung hoch hinaus in den Himmel. Es regnete nur leicht und wir liefen weiter, bis einer von uns stolperte. "Wow, Schitte Ey, wat war dat denn?" knurrte sie. Wir guckten mit unseren Taschenlampen am Handy nach und sahen Schienen. "Schienen? Hier?" fragte ich, weil ich dort damals sehr oft unterwegs war, aber nie welche gesehen hab. "Ist ja komisch!" knurrte Claudia, weil sie sich da auch auskannte und Yvi so: "Weißt noch, wo Mama mit uns mal drüber gestolpert ist?" Auch da dran konnte ich mich nicht erinnern. Da wir nach wenigen Minuten aber die Gleise nicht wiederfanden, gingen wir weiter.

Nach nur wenigen Minuten, folgten wir einer Straße und kamen zum Endpunkt der Straßenbahn. "Boah, soweit sind wir jetzt schon?" Ich: "Weit?" und lachte laut los. "Was lachst?" wollte Yvi wissen. Ich wies sie drauf hin, dass wir nicht allzu weit von ihrem Zuhause sind. "Hä?" kam da nur und ich so: "Kommt mit!" Als wir hinter der Brücke den Feldweg reingingen und an die Schranke kamen, meinte Yvi: "Hat da nicht Oma mal gewohnt?" Ich: "Genau!" Wir gingen auch dort hin und ich erzählte Claudia und den anderen, wo ich mit Schulranzen an der Haltestelle im Wasser war und ich bei Oma baden durfte. Alles war noch so wie es mal war, bis auf die Läden und Ärzte. Auch der große Abenteuerspielplatz war da noch. Und irgendwann machte es klick bei Yvonne. "Ach jetzt weiß ich, man, wir fahren immer von der anderen Seite ran! Scheiße, wie blöd bin ich denn man?" Dazu sagte ich besser nichts. Da überall schon stark geböllert wurde, führte ich sie zurück an den Hochhäusern vorbei und ging zu den Gleisen, wo ich mit Freunden immer Schwarzer-Mann gespielt hab. Wir fanden da ja mal ein alten schwarzen Regenmantel und ließen uns Geschichten dazu einfallen. Man war das ne geile Zeit.

Weil dort nichts überschwemmt war, und auch sonst niemand anwesend war, machten wir uns dort breit. Wir legten unsere Sitzkissen auf den nassen Boden und holten den Sekt aus der Tasche. Noch schnell ein paar Böller losgelassen und Sekt getrunken. "Gibt doch gleich nochmal Dinner for One!" lallte Claudia und suchte auf dem Smartphone nach dem Sender. "Warte, hab mein Lappi dabei!" fauchte Yvi und holte ihr Laptop aus dem Rucksack. "Du hast dem Ding ein Namen gegeben?" fragte man sie und sie: "Quatsch!" kam als Antwort und wenig später hatte sie den Sender drin und wir guckten. N3 oder SWR3 war das glaub ich. Wirklich was hören konnten wir allerdings nicht, weil Züge an uns vorbeifuhren. Und jedes mal, wenn der Typ um den Tisch ging, tranken wir mit und ließen die Sprüche ab. Auch das rülpsen haben wir hinbekommen und lachten laut. So kurz vor Ende, böllerten die Leute an den Hochhäusern wie bekloppt und wir böllerten kurz mit. Dabei machten wir uns alle in die Hosen, weil keine von uns Lust hatte, sich irgendwo hinzusetzen. Es wollte auch niemand ein kalten Hintern bekommen, Lool. Hatten wir ja trotzdem bekommen, durch das pinkeln.

Als wir nichts mehr zum böllern hatten, setzten wir uns wieder auf den Boden, aßen Chips, kalte Würstchen und Kartoffelsalat. Sabrina hatte auch noch Berliner mit und wir stopften sie uns rein. Während des Essens und danach leerten wir ein paar Flaschen Sekt, was wir ja auch vorher schon taten. Oh weia hat das in der Blase gedrückt. Irgendwann grinste mich Claudia voll breit an und lallte, dass ich mich lang auf den Rücken legen soll. Dachte erst an Liebe machen, also tat ich es auch. Als ich dann aber so da lag, setzte sie sich umgedreht auf mich drauf und pullerte meine rosa Daunenjacke voll. "Oh Schitte wird das warm hier!" lachte ich. Yvonne lachte sich auch halb kaputt und fand es eine geile Idee. Sabrina legte sich lang und Yvi pinkelte ihren Mantel voll, was auch Chalana bei ihrer Liebe machte. Am Ende waren alle Jacken und Mäntel vollgepinkelt und wir lachten uns kaputt. Beim knutschen pinkelten wir noch weiter und dann meinte Yvonne: "Lasst uns wieder zu mir, ist mir zu laut hier!" Da hatte sie vollkommen Recht und wir marschierten zur Haltestelle zurück, wo Oma mal gewohnt hatte und wir auch kurzzeitig.

"Willst jetzt mit Bus nach Hause?" fragte ich Yvi lallend und sie so: "Kein Plan, fährt der da?" "Türlich!" kam von Claudia. Ich guckte in Himmel und sagte: "Nö, Mond-Licht, kein Tür-Licht!" Alles lachte und lief weiter. "Ab in See oder was das ist!" meinte Sabrina und wir so: "Bist Irre man, kalt man!" Wieder lachte alles und blieb dann ganz still stehen. Andächtig pinkelten wir drauf los und Chalana so, voll am lallen: "Boah fertig, wo ist das Papier?" Ich: "Hast dich eingeschissen oder wie?" Claudia: "Hab noch die Verpackung von den Böllern, hier!" und hielt sie ihr hin. Sie guckte uns an, kratzte sich am Hals und sagte: "War doch nur so ein Spruch!" Wir: "Ah so!" und liefen weiter an der Böschung entlang. Yvi: "Komm wir da zu mir?" Ich: "Glaub schon, ja, immer weiter!" Der Bus fuhr oben an uns vorbei und wir winkten ihm. Frohes neues!" schrien wir, aber niemand hörte es.

Etwa ein paar hundert Meter weiter, rülpste Yvonne laut vor sich hin und kotzte plötzlich alles aus sich raus. "Na Supi!" lachten wir. Ein paar Meter weiter wankte sie plötzlich nach rechts und stolperte direkt in den Fluss oder Graben oder wie sich das schimpfte. Wusste ich damals schon nicht! Bis zur Brust stand sie da drin und winkte uns. "Boah, jetzt bin ich wieder nüchtern, ist das noch weit?" fragte sie uns. Ich: "Nö, schwimm hin!" Das wollte sie aber nicht, weil es ihr zu kalt war. Wir halfen ihr raus und weiter ging es. Von da war es wirklich nicht mehr weit und wir stolperten mehr oder weniger zur Wohnung rauf. "Da kann man sich ja verlaufen Ey!" schimpfte die Freundin von Chalana. Vorher sind wir zur Straße raus und jetzt von hinten ran.

Kaum waren wir in ihrer Wohnung, standen wir sechs im Bad und Sabrina spritzte uns mit der Dusche nass. "Könnt Euch auch in die Wanne legen!" lallte sie. Machte aber niemand. Claudia, Chalana und Sabrina stellten sich in die Wanne und machten sich mit der anderen Dusche nass. Ich spritzte Yvonne und die Freundin nass und dann mich. Da Chalana und ihre Liebe nach Hause wollten, eilten sie mit tropfnassen Sachen davon. Man bot ihnen zwar noch trockene Sachen an, aber sie wollten es nicht. Die beiden waren auch mehr als nur voll. Wir vier übrigen setzten uns quer in die Wanne und ließen das Wasser rein und raus. Grins. Also das Wasser aus dem Hahn rein und unser Wasser aus dem Körper raus. Also beides in die Wanne, grins. Man war das blöd, aber geil. Da dass Wasser warm war und wir nichts mehr zu trinken hatten, blieben wir solange im Wasser bekleidet liegen, bis niemand mehr wirklich musste. Während wir immer wieder pinkelten, unterhielten wir uns und knutschten uns ab. Danach zogen wir uns aus und verschwanden im Bett. Alle vier in eins, oh man. Erst gegen Mittag sind wir wieder wach geworden, kurz gefrühstückt und dann mit Bus, Bahn und Yacht wieder nach Hause.

 

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