Kindergeschrei am Pool
(15.01.2024)
Am Sonntag war ich (Natalie, 29) gerade in
meinem Chat unterwegs, als es klingelte. Kurz überlegte ich, wer es sein
könnte und bat Claudia und die Kids mal nachzusehen. Es war meine
Freundin Julia (31). Sie hätte in der Stadt keinen Schlafplatz mehr
gefunden und bei ihren Großeltern wollte sie auch nicht sein, also
dachte sie, dass ich sie aufnehme. Das tat ich natürlich sehr gern und
wir knuddelten uns kurz. Wollte dann eigentlich mit ihr noch was machen,
aber da pennte sie schon auf dem Sofa ein. Die Nacht hat sie zwischen
mir und Claudia (29) verbracht und guckte uns etwas komisch am nächsten
morgen an. Claudia ging arbeiten und ich kuschelte ein wenig mit Julia
im Bett. Nach dem Frühstück etwas später, musste auch ich zur Arbeit und
Julia war mit unserer Haushaltshilfe und der Lüdden von Laura (14)
allein. Nach der Arbeit guckte ich erstmal nach den Kindern und fand Tim (9) nicht. Sophie (13) meinte da so, dass er noch in der Schule ist und für eine Aufführung übt. Wusste ich nichts von, aber egal. Da ich unterwegs schon was gegessen hatte, fragte ich Julia, ob sie mit nach unten zum Billardspielen kommt. Mit Knabbersachen und Getränken gingen wir auch runter und spielten. Sie trug eine sehr enge Lederleggins und ich konnte mich kaum konzentrieren. Um mich etwas abzulenken, machte ich Techno-Musik an und tanzte um den Tisch, während sie ihre Kugeln in die Löcher verteilt. Sehr gut. Irgendwann hörten wir Kindergeschrei und ich überlegte, ob es in der Musik vorkommt. "Das kommt vom Pool!" sagte sie und drehte ihren Kopf dorthin. "Der ist doch gar nicht an!" antwortete ich und spielte weiter. "Nee, was schreien die denn da?" fragte ich etwas später und sah mal nach. Julia folgte mir und als ich um die Ecke am Tresen blickte, weiteten sich meine Augen. Da waren lauter Kinder, vollbekleidet und mit Schulranzen auf, im Pool und schrien. Die meisten hatten Schal und Mütze noch an. Zwei Mädchen hatten ein Mantel mit Fellkragen an und zwei Jungs dicke Daunenjacke. Tim war mittendrin. Ich schritt zum Pool und fragte, was da los ist. Alles verstummte. Tim strahlte mich an und sagte: "Hi Mama, hab ein paar Freunde mitgebracht!" Ich: "Toll! Dürft ihr denn alle so hier rein?" Ein Junge (10): "Tim, Tobias und Elsa waren zuerst drin!" Ich: "Schön, und alle mit Ranzen auf?" Ein Mädchen (9), mit einem Sculumi auf: "Damit geht man nicht unter!" Ein Junge (9), mit einem Scout auf: "Da kann man voll gut mit schwimmen!" Tim strahlte und ich so: "Raus, aber sofort, alle!" Hatte Angst, dass doch noch was passiert und das gemeckere von den Eltern schallte schon in meinen Ohren, obwohl sie nicht da waren. Es waren Acht Kinder, mit Tim. Gut gemischt, vier Mädchen und vier Jungs. Das Mädchen mit dem Sculumi: "Macht aber Spaß mit Jacke zu schwimmen und schwamm drauf los. Ein andere Junge, mit einem Schneider auf: "Genau, voll Cool!" und schwamm ihr hinterher. "Was habt ihr alle im Ranzen drin?" fragte ich neugierig und die Kinder so: "Nicht viel, willst sehen!" Natürlich wollte ich das sehen und bat alle ihren Inhalt zu zeigen. Neben Stiftmappen, Mappen, Blöcke und ein paar Bücher, kamen auch Tuschkasten, Zirkel, Sticks, Süßigkeiten, Taschentücher, Schülerausweise, Fahrradschloss, Kleingeld und anderer Krimskrams zum Vorschein. Ich machte die Augen zu und dachte nur: "Oh weia, deren Eltern wissen von nichts!" Das eine Mädchen, mit dem Sculumi, setzte danach gleich ihren Ranzen wieder auf und schwamm weg. Tim mit seinem Schneider gleich hinterher. "Ach macht doch was ihr wollt!" kam irgendwann von mir. Ausnahmslos setzten alle wieder ihre Schulranzen auf und plumpsten ins Wasser. Alle mit Schuhe und Jacke an und alles was sie sonst noch so dabei hatten, auch Handys wurden nass. Als ich sie alle fragte, ob sie nicht im kalten Wasser frieren, meinte die: "Haben doch was an!" Julia lachte in der Sitzecke. "Lass uns weiterspielen!" grinste ich und ging wieder zum Billardtisch rüber. Sie folgte mir und lachte weiter. "Hier geht es ja ab!" meinte sie noch und legte die Kugeln auf den Tisch. Die Kinder spielten, schrien und machten sonstwas. Ich ließ sie einfach machen, weil es war ja eh alles zu spät. Ihre Klamotten waren durchnässt und die Schulranzen zum Teil auch schon. Nach etwas über einer Stunde, guckte ich noch mal zum Pool. Da sah ich gerade noch, wie alle noch immer so wie sie waren, Hand in Hand vom Beckenrand in den Pool hüpfen. Wie gesagt, alle noch immer vollbekleidet - nichts wurde ausgezogen, und mit Schulranzen auf. Es war kein Rucksack oder so dabei, alles Schulranzen, wie man sie in Klasse eins bis vier eben so trägt. Ich: "Habt ihr keine Angst damit unterzugehen?" Ein Junge: "Nö, kann sogar tauchen damit!" und tauchte ab, was Tim und Tobias auch gleich machten. Ich pauschte meine Backen auf und guckte Julia mit großen Augen an. Sie stand nur da und zuckte mit der Schulter. Oben hatte niemand was davon mitbekommen und so waren alle etwas erschrocken, als ich nach Klamotten zum wechseln suchte und stapelte. Lukas (13) und Sophie halfen uns dabei und brachten alles runter. Sie staunten nicht schlecht, als sie die gutgelaunten Kinder mit Schulranzen im Pool sahen und grinsten breit. "Boah, die bekommen doch voll den Ärger!" sagte Sophie noch und guckte mich an. Auch Lukas war der Meinung und ich dann so: "Kein Plan, hab sie nicht drum gebeten!" Ich bat die Kinder dann endlich aus dem Wasser zu kommen und sich im Waschraum umzuziehen, damit ich deren Klamotten trocknen kann. Ein paar Stunden später, die Sachen waren trocken, aber die Ranzen noch nicht, da kamen schon ein paar Eltern an und wollten ihre Kinder abholen. Die guckten gleich komisch, weil die Kinder noch andere Sachen anhatten. Als ein paar erzählten, dass sie mit Sachen und Ranzen schwimmen waren und auch durften, meckerten ein paar drauf los. "Du spinnst doch wohl, mit deiner guten Jacke zu schwimmen!" "Was? Du bist mit dein Schulranzen in Pool?" Ich stand nur da und zog mit meinem Mund Grimassen. Tim, Sophie und Lukas holten schnell die Ranzen von unten aus dem Trockner und legten die Schulsachen auf den großen Tisch in der Eingangshalle. Die Eltern meckerten wieder und ich dann so: "Ich habe sie nicht drum gebeten damit zu schwimmen!" "Ja, aber das hätten Sie doch verhindern können!" Ich: "Meine Kinder schwimmen öfters so und außerdem waren sie eh alle schon nass, als ich sie sah!" Da ging das Gemecker erstrecht los. Ohne weiter was zu sagen, wartete ich nur darauf, dass die Kinder sich umzogen und verschwanden. Nur zwei der Kinder, außer Tobias und Elsa, durften wiederkommen. Als das Mädchen mit dem Sculumi ihre Mama fragte, ob sie auch wieder mit Schulranzen rein darf, sagte die Mutter: "Übertreib es aber nicht damit!" Das Mädchen heißt im übrigen wie ich, Natalie! Grins! Danach war dann nicht mehr viel gewesen. Als ich mir am Abend den Pool ansah, dachte ich nur: "Waren es die Kinder oder gibt der Baum soviel Schmiere ab?" Das Wasser sah leicht gefärbt aus und es lagen überall Tannennadeln rum und die Kugeln schwammen auch schon auf dem Wasser. Also wirklich toll sah der Pool nicht gerade aus. Überall lagen auch Schokoriegelpapier und Saftkartons rum, von den Kaugummipapier und Taschentüchern mal abgesehen. Wie nach einer Party eben. Der Pool muss dringend sauber gemacht werden und vor allem muss der Baum da raus. |