In der Oster-Bäckerei

(19.04.2025)
Die Kinder sind alle wieder da und erzählten mir (Natalie, 30), was sie erlebten. Sie waren ja mit meiner Frau Claudia (30) im Harz gewesen, da ich dann doch arbeiten war. Die großen waren bei Freunden und Laura blieb allein mit mir und der Lüdden zuhause. Aber das wollte ich gar nicht erzählen.

Während sie, also die Zwillinge Natascha und Corinna (6) und Tim (10), mir alles erzählten, sagte ich immer dass wir Kuchen backen müssen. Da irgendwie niemand hörte, sagte ich ganz laut: "Stopp!" Alle guckten mich an, auch unsere Haushälterin und Claudia. "Schön!" fuhr ich fort, mit großen Augen. "Morgen kommen paar Freunde und Verwandte zum Osterfeuer, wir müssen Kuchen backen!" Coco und Tim, wie aus einem Mund: "Können wir ja!" Coco zu Tim und er zu ihr: "Wir leben noch ein Jahr zusammen!" Ich: "Jetzt schon zwei, hoffe noch länger!" Beide guckten mich komisch an und sagten nichts.

Wir suchten alle Zutaten (aus der Vorratskammer) zusammen, packten alles in Körbe und marschierten wieder in die Küche. "So, jetzt macht jeder einen!" Den Zwillingen fiel fast der Mund zu Boden und Tim dann: "Mund zu, Herz wird kalt!" Die Sprüche kannte ich alle von damals noch, wo ich mit Chantal und Sarah immer mit Mama was gemacht hatte. Mit breiter Schnute zeigte ich den Kindern die Rezepte und Tascha dann: "Ähm, wo sind die Bilder dazu?" Ich: "Hach, ja, ich vergaß!" Sonst machen wir immer Kuchen mit Anleitung in Bildern, weil sie das so besser verstehen. Kommen ja erst im Sommer zur Schule. Bisschen lesen und schreiben können sie schon, aber eben nicht alles.

Ich legte dann alles in einer Reihe auf den Tisch und sagte immer, wie viel sie von was nehmen sollen. Sehr schnell war mir klar, dass es nichts werden wird. Das Mehl landete daneben, die Eier zerbrachen neben der Schüssel statt drin und die Tüten mit Vanillezucker und Stärke schütteten sie auf den Boden, weil sie zu dumm waren sie richtig zu öffnen. Bei den Möhren stellten sie sich auch dumm an. Die sollten gerieben werden und nicht in Scheiben in den Teig. Oh man. Nachdem alle vollgemehlt und gezuckert waren, schmierten sie auch noch mit den geriebenen Möhren alles voll. Alles landete in Haare, auf Kleidung, Boden und Tisch. Naja, immerhin landete auch was in der Schüssel. Cocos weiße Hose und der gelbe Pulli sahen jetzt orange aus und Tims T-Shirt hatte auch eine Wäsche nötig.

Irgendwann hatten wir alles fertig und ich schickte die Kinder ins Bad zum duschen. Die Zwillinge stellten sich auch unter die Dusche und schäumten ihre Klamotten ein, aber Tim, der legte sich in die Wanne und ließ das Wasser rein. Nach und nach kamen die drei wieder nach unten in die Küche und guckten nach den Kuchen. "Alles fertig, Hände weg, gibt es morgen erst!" sagte ich und stellte mich vor die fertigen Kuchen. Die drei freuten sich aber, dass sie was geworden sind und nicht neu anfangen mussten, was schon öfters vorkam.

 

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