Im Eis eingebrochen

(Ende Januar 2015)
Dies Erlebnis weiß ich von meiner Adoptivmutter.

Ich (Laura, 5) war mit ein paar Freunden aus der Nachbarschaft draußen am spielen. Es lag ein wenig Schnee draußen und so hatten wir zum größten Teil unsere bunten Schneeanzüge an. Wir spielten kriegen, bauten mini Schneemänner und versuchten mit dem Schlitten vorwärts zu kommen, was wir aber schnell gelassen haben. Meine Adoptivmutter schaute uns eine Weile zu  und ging dann einkaufen.

Ich und zwei weitere spielten irgendwann am kleinen See und schmissen immer Äste aufs dünne Eis. Da das Eis wohl nie knackte und die Äste einfach nur drüber rutschten, dachten wir dass das Eis hält und sind drauf. Es hielt auch am Anfang und wir rutschten rum. Dann schrie meine Adoptivmutter plötzlich vom weiten, dass wir das lassen sollen und schnell wieder da runter kommen sollen.

Leider war es zu spät, ich brach im Eis ein und stand im nu bis zur Brust im Wasser und schrie. Sie eilte schnell zu mir, schmiss ihren Einkauf beiseite und kniete sich hin. Ich schrie weiter weil ich dachte dass ich untergehe. Sie sagte immer, dass ich auf das Eis soll und so an Land komme, aber ich traute mich nicht.

Ein paar andere Kinder rannten da in den kleinen Wald und holten lange Stöcke. Die Stöcke schob meine Mutter an mich ran und sagte immer, dass ich mich dran festhalten soll. Auch das wollte ich nicht und zappelte voll rum. Beim rumzappeln brach das Eis immer mehr und ich schrie weiter. Mama sagte da immer, dass ich weiter machen soll und ich guckte sie blöd an. "Was will die, ich ertrinke hier gleich und sterbe!" muss ich da wohl gedacht haben.

Hab dann aber trotzdem weiter gehampelt und das Eis brach immer mehr und irgendwann war ich raus. Mama schnappte mich unterm Arm und schleppte mich schnell nach Hause. Ein anderes Mädchen trug Mama die Einkaufstüten hinterher. Zuhause angekommen sollte ich schnell ins Bad und mich ausziehen, was ich auch machte. Mama trocknete mich schnell ab und packte mich in ein dicken Frottianzug. Mit dem sollte ich mich schnell aufs Sofa legen und sie holte mir eine Decke und machte mir einen Tee.

"Mach sowas bloß nie wieder, wenn Papa das gesehen hätte!" sagte sie noch. Im Bad steckte sie den Schneeanzug in die Maschine und setzte sich neben mich. Als Adoptivpapa nach Hause kam, fragte er gleich was ich wieder angestellt hab. Mama erzählte ihm einfach, dass ich draußen im Matsch gespielt hab und fror. Ob er es glaubte, weiß ich nicht, so soll er jedenfalls nicht ausgesehen haben.

 

Zurück zur Hauptseite