Rollschuh-Tour

an der kleinen Wümme

(Urin in der Beinprothese)

(15.08.2020)
Heute am Samstag, konnte in der Nacht kaum schlafen, weil mir die Hand immer so weh tat, war ich schon früh unterwegs um Brötchen zu holen. Oh man, mit meiner kaputten Brille kann ich nicht richtig sehen. Muss mich hier beim schreiben immer korrigieren, aber ohne seh ich nichts, jedenfalls nichts geschriebenes.

Nach dem Frühstück ging ich mit Sophie (10), Lukas (10) und Tim (5) wieder an den Strand. Die drei bauten Burgen und spielten im flachen Wasser. Sophie ohne Beinprothese, was ich sehr gut fand, weil sonst meckert sie ja immer, wenn sie jemand auf ihr verlorenes Bein anspricht. Ich legte mich auf die Decke und las mein Buch weiter. Mamas kamen dann auch noch zu uns mit den Zwillingen (Natascha und Corinna (20 Monate)). Die beiden fassten dann auch noch mein Gips an und hauten immer drauf. Ich musste da richtig meine Tränen unterdrücken und nahm mir noch eine Schmerztablette. Danach erlebte ich 3 neue Abenteuer mit Sophie an einem Tag.

Hier das erste von den dreien:
Ich fragte Sophie ob sie mit mir Rollschuh fahren will. Da sie es wollte, liefen wir beide zum Campingplatz zurück und zogen uns um. Rollschuhe an, Rucksack auf und los. Irgendwie kamen wir nicht wirklich vorwärts, weil uns immer wieder Leute entgegen kamen und wir ausweichen mussten. Irgendwo an der kleinen Wümme ging es schneller und wir konnten schnell laufen. Weil sie eine rauchen wollte und die Zigaretten in ihrem Rucksack hatte, stoppten wir. Sie machte sich die Zigarette an und stand dann plötzlich sehr komisch da und guckte mich an.

Ich lachte und fragte was sie da eigentlich macht. "Musst du mal?" fragte ich noch. "Schon passiert!" grinste sie. "Hab mir grad in die Prothese gepinkelt!" lachte sie dann noch. "Du hast was? Iih!" lachte ich. Sie hat sich so komisch hingestellt, das der Urin wirklich in ihre Beinprothese gelaufen ist. Wir fuhren weiter und sie meinte: "Bäh, ist das warm in der Prothese!" Dann sah ich es auch. Der Urin lief langsam raus und sie machte hinter sich eine Spur auf der Straße. Ich lachte voll und fuhr halb ins Gebüsch. Das fand sie natürlich sehr lustig und lachte laut.

Wir fuhren immer weiter und weiter und dann meinte sie plötzlich: "Jetzt wird es aber kalt, igitt!" "Wo? Ich schwitze voll, spinn nicht!" sagte ich darauf und sie lachte und meinte das es in ihrer Beinprothese kalt wird. "Sag das doch gleich!" Komischerweise sah man nichts an ihrer Turnhose vom Urin oder der war schon trocken. Wir machten halt und tranken etwas und fuhren danach wieder weiter. Der Weg schien kein Ende nehmen zu wollen und wir drehten um. Auf dem Rückweg fuhr ich hinter ihr und sie hinterließ wieder eine Spur hinter sich. "Hast du grad in die Hose gemacht?" fragte ich und sie so: "Ja, bin zu faul heute!" und lachte.

Ich fand das lustig und machte dann selbst in die Hose und hinterließ auch eine Spur. Nur leider merkte ich es und meine gelbe Turnhose wurde genauso wie ihre rote, ziemlich nass. Das klebte auch voll an meine Beine. Rechts von uns waren Felder und Wiesen und ich hielt Sophie an und fragte ob wir uns da nicht kurz drauflegen wollen, damit unsere Hosen trocknen. Lachend meinte sie: "Wieso, trocknet auch so an der Luft und auch schneller!" und fuhr weiter. Kurz vor den Häusern wollte sie dann aber doch auf eine Wiese. Das machten wir auch und legten uns da irgendwo hin. Sie guckte nach oben und machte wieder in die Hose. "Fertig!" sagte sie und ich fragte ob sie spinnt. "So werden die Hosen nie trocken, wenn du dauernd rein machst!"

Sie lachte nur und drehte sich auf den Bauch, damit die Hose hinten trocknet. Meine war eher vorne nass und ich blieb so liegen. Nach etwa einer Stunde liefen wir dann weiter und es kam uns ein Junge auf dem Fahrrad entgegen. Sophie rollte schön an ihm vorbei und ich guckte ihn an und auch hinterher. "Wow, ist der süß!" dachte ich da so und er drehte sich zu uns um. Ich drehte mich dann auch schnell wieder um und fuhr Sophie fast in die Hacken. "Was machst du denn, pass auf Mensch!" knurrte sie. Dann liefen wir Hand in Hand weiter und es kamen uns noch mehr Fahrräder und auch Fußgänger entgegen. Nun mussten wir wieder hintereinander fahren und kamen bald schon am Campingplatz wieder an.

 

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