Mit Gips ins Wasser
(15.08.2020)
Abenteuer zwei von drei an diesem Tag: Als wir von unserer Rollschuh-Tour zurück kamen, waren alle noch am Strand. Tim und Lukas holten mit Eimern Wasser aus dem See und gossen es um die Burgen und bauten dann ein Graben bis zum See. Das Wasser versickerte aber immer wieder und sie holten neues. Sophie war kurz zum Campingplatz um was zu holen. Dann spielten auch die Zwillinge im Sand und Tim baute mit ihnen eine kleine Burg, die die beiden aber immer wieder kaputt machten mit ihren Schaufeln. Claudia lachte da immer und fand das lustig. Ich hatte voll die Kopfschmerzen und wollte meine Ruhe und meckerte immer. Sophie kam dann endlich zurück und brachte mir eine Lesebrille von sich. Mit der konnte ich zwar auch nicht sehr viel besser gucken, aber ich sah mehr als durch die kaputte. Sie freute sich, das ich sie auf lies und setzte sich neben mich. "Lass uns woanders hingehen! Die kleinen nerven mich voll!" sagte ich ihr und sie packte die Sachen zusammen und wir verschwanden. Auf meiner Werder-Bremen Wolldecke legten wir uns dann woanders hin, wo es ruhiger war. Sie trauerte voll mit mir, wegen der angebrochenen Hand und streichelte immer über den Gips. "Ich will ins Wasser!" erschreckte ich sie und sie zuckte voll zusammen und lachte. "Dann komm!" freute sie sich und hielt mir die Hand hin. "Sehr witzig! Und mein Gips?" fragte ich sie und sie rannte weg. "Was hat sie nun schon wieder vor?" fragte ich mich und drehte mich auf der Decke zur anderen Seite. Ich trank die halbe Flasche Wasser aus und wartete. Nach einer halben Ewigkeit kam sie endlich wieder und hatte dickes Klebeband und eine Schere dabei. "Und jetzt?" fragte ich sie. Sie holte aus ihrer roten Turnhose ein paar Tüten und hielt sie mir vor die Nase. Ich fragte was ich damit soll und sie lachte: "Pack dein Gips damit ein!" Ich steckte meine Hand in die Tüte und sie fing an mir das dicke Paketband um die Tüte zu kleben. "Jetzt noch eine!" sagte sie und stülpte mir die zweite Tüte über die Hand und den Arm. Sie band wieder Klebeband drum und dann kam die dritte und vierte Tüte. Sie Klebte alles gut ab und meinte dann das sie fertig ist. Ich guckte mir den eingepackten Gips an und fragte: "Wofür jetzt so viele Tüten? Hätte eine nicht gereicht?" Bah, ist das anstrengend nur mit einer Hand zu schreiben. Die Gips-Hand tut noch sehr weh, damit kann ich kaum tippen. Sie sagte mir dann: "Naja, falls eine Tüte kaputt geht im Wasser, hast du immer noch die anderen und der Gips bleibt trocken!" Ich grinste voll und fand das sehr gut von ihr. So doof ist sie gar nicht. Ich wickelte mein Werder-Schal wieder um den Arm und über mein Kopf, damit der Arm still ist und ging mit ihr ins Wasser. Ich hatte wieder meine schwarzen Lackschuhe an, mein Badeanzug und ein kurzes Sommerkleid. Mit den Schuhen gehe ich am liebsten ins Wasser. Die trocknen auch sehr viel schneller als Turnschuhe und heile sind sie auch noch immer, obwohl ich schon unzählige male damit im Wasser war. Sie trug ihren Badeanzug, die rote Turnhose, ein Shirt und Turnschuhe. Schwimmen konnte ich ja leider nicht mit dem Arm, aber ich war im kühlen Wasser und das war auch gut so. Ich legte mich ins flache Wasser und ließ das Wasser immer wieder an meine Haare kommen. Sie plantschte ohne Beinprothese neben mir. Irgendwann rutschte ich weiter ins Wasser und saß bis zur Brust drin. Von da guckte ich den anderen beim spielen und schwimmen zu. Da ich voll in der Sonne saß, brachte Sophie mir ein Regenschirm. Fand ich total witzig und lachte kräftig. Sofort waren ein paar Kinder bei uns und fragten was ich gemacht hab mit der Hand. Ich erzählte es ihnen und zum Teil waren sie sehr erschrocken, weil ich in ein fahrendes Fahrrad gelaufen bin. Sophie hielt uns die ganze Zeit den Regenschirm über den Kopf. Das störte den anderen wohl nicht, weil es sagte niemand was dazu. Etwas später kroch ich weiter in den Schatten und Sophie nahm den Regenschirm wieder weg. "Leg dich doch auf mein Schulranzen und schwimm ein wenig!" schlug sie mir vor. Ich war einverstanden und sie holte ihn. Aber jedes mal als ich mein Arm nach vorne machen wollte, schmerzte der kräftig. Nach ein paar Versuchen gab ich auf und meckerte. "Ist doch nicht schlimm, wir versuchen das morgen nochmal!" tröstete sie mich und setzte ihren Schulranzen auf. "Komm, wir gehen wieder auf die Decke!" sagte sie und half mir hoch. Als wir aus dem Wasser kamen, lachte ein Junge: "Hahaha, du hast deine Schuhe ja noch an!" Ich lachte zurück und sagte: "Hahaha, du hast keine an!" Der Junge guckte mich blöd an und lief weg. Sophie fand das witzig und lachte. "Ja, ist doch so!" sagte ich ihr und wir gingen zur Decke. Sie machte wieder ein Hörspiel an und wir lauschten ihm. Nach dem zweiten Hörspiel kam Mama zu uns und fragte ob wir gar kein Hunger haben. Den hatten wir natürlich und wie. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen wieder zum anderen Platz, wo Lukas und Tim schon am Essen waren. Wir aßen dann auch was und gingen wieder zu unserem Platz und legten uns hin. |