Kriegen spielen im Regen

(12.10.2020)
Samstag kamen wir viel zu früh hier an und mussten warten. An unserem Autokennzeichen sah man ja schon wo wir herkamen und prompt wurden wir auch gleich nach Negativen Tests gefragt. Ich fand das ganz schön Scheiße, aber wir hatten ja alle einen. Damit durften wir auch auf den Campingplatz und uns auch frei mit bewegen überall. Außer das wir danach viel Spazieren gegangen sind, haben wir nicht wirklich viel gemacht. Auch am Sonntag haben wir nicht viel gemacht, eher im Camper gesessen und gespielt und Hörspiele gehört.

Heute haben wir auch nicht viel gemacht, weil wir auch alle keine richtige Lust dazu hatten. Im Camper haben wir Brettspiele gespielt und uns Hörspiele angehört. Papa wollte dann noch mit uns ein Bergwerk ansehen, aber dazu hatten wir keine Lust. Irgendwann am Nachmittag wollten wir aber doch raus und haben uns warm angezogen. Erst spielten wir nur mit einem Ball und einem Springseil und dann spielten wir Kriegen.

Anfangs hab ich immer gewonnen, aber nur weil ich immer Haken geschlagen habe, wie ein Hase. Beim spielen sind wir dann immer weiter in ein kleines Waldstück gelaufen und auf eine angrenzenden Wiese, auf der gebaut wird. Dort spielten wir schön weiter und Lukas (10) wollte mir da unbedingt nachmachen und ist zick zack gelaufen. Als Sophie (10) ihn dann fast hatte, rutschte er aus und legte sich hin.

Er stand schnell wieder auf und spielte weiter. Etwas dreckig zwar, aber das passiert halt mal. Nach einer kleinen Pause, um eine zu rauchen, spielten wir wieder weiter und er lief etwas zu schnell und rutschte wieder aus, konnte sich aber gerade noch so halten. Doch dann stolperte er über seine eigenen Füße und legte sich auf den Bauch. Genau in einer großen Schlammpfütze. Er tauchte auch noch mit sein Gesicht rein und guckte uns danach an.

Wir lachten volle Kanne, weil er einfach nur zum Schreien aussah. Durch seine Brille konnte er nichts mehr sehen und im Mund hatte er auch viel Dreck. Aber statt aufzustehen, drehte er sich in der Matschpfütze und ging mit seiner Hand über die Haare. Danach fing er plötzlich an sich richtig einzusauen. Er nahm immer wieder mit seinen Händen, an denen er Handschuhe trug, den Schlamm auf und schmierte seine hellblaue Daunenjacke damit ein. Auch auf seine Haare schmierte er den Dreck.

Sophie und ich lachten und fragten ihn was er da macht. "Seht ihr doch, ich bade!" sagte er. Sophie: "Komm da raus man, ist doch viel zu kalt!" Lukas: "Finde ich nicht!" Es war ja so schon kalt, und in der Pfütze muss es wohl noch kälter gewesen sein, aber er blieb einfach drin und saute sich richtig ein. Wir sind nicht mit rein, weil wir das für bekloppt hielten und sind auch gegangen. Kurze Zeit später kam das Schlammmonster Lukas hinter uns her. Er tat auch noch so als wäre er eins und brüllte wie ein Bär.

Wir schrien immer und rannten weg. Am Camper kam Papa raus und fragte was wir so brüllen. "Ach du Scheiße, Lukas, was hast du denn gemacht?" meckerte er ihn an. Lukas machte weiter Witze und hielt sich für ein Schlammmonster. Papa fand das gar nicht witzig und meckerte ihn an: "Komm, sofort unter die Dusche mit dir!" Bevor er das machen durfte, musste er aber seine Jacke ausziehen. Die legte Papa einfach neben den Camper.

Mit den anderen Klamotten sollte Lukas unter die Dusche und den Dreck abspülen und seine Haare waschen. Da aber nicht genügend Wasser im Tank war, konnte er sich nur zur Hälfte waschen. Die Haare spülte Papa ihm mit Wasser aus der Flasche aus. Danach zog sich Lukas was frisches an und Papa legte die nassen Sachen zu der Jacke neben den Camper.

Mamas, Yvonne und Sabrina waren da schon weg, weil sie zu einer Wetlook-Party wollten, zu der sie am Morgen wohl eingeladen wurden beim Einkaufen. Papa machte uns was zu Essen und dann spielten wir weiter Brettspiele. Das machte uns aber kein richtigen Spaß mehr und dann wollte Sophie ein Salat machen. Papa guckte in die Schränke und holte einige Sachen raus, mit denen wir dann alle einen Nudelsalat machten. Aber auch soviel, das wir am nächsten Tag noch was davon hatten.

Irgendwann sind wir alle müde ins Bett. Da Mama uns noch gesagt hat, das wir alle im Camper bleiben sollen, legte ich mich mit Sophie oben ins Bett.

 

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