In den Fluss gestolpert

(24.11.2020)
Weil wir in der Schule oft das Fenster aufmachen müssen bzw. es teilweise auf Kippe machen müssen, habe ich mir heute morgen meine warme Flauschjacke angezogen. Mama meinte da noch, das ich mir lieber noch eine zweite mitnehmen soll oder sogar überziehen soll. Das wollte ich Anfangs nicht machen und bin nach dem Frühstück und rauchen nach draußen. Zur Schule nehme ich keine Zigaretten mehr mit. Verbot - sonst fliege ich von der Schule. Da ich auch mit den Inlinern unterwegs war, wurde mir sehr schnell kalt und ich fuhr wieder nach Hause. Da zog ich mir mein warmen Friesennerz über und fuhr wieder zur Schule. Dazu hatte ich außer Unterwäsche, noch meine Leggins, Jeanshose, Socken, Stiefel, Shirt und ein dicken Pulli an.

Nur mit der Flauschjacke war es in der Schule nicht ganz so schlimm wie sonst. Ich konnte ohne zittern dem Unterricht folgen und auch sonst war alles ganz gut. Für den Weg nach Hause, zog ich mir den Friesennerz wieder über und fuhr mit meinen Inlinern nach Hause. Kurz vor der großen Kreuzung, an der unser Fluss unterdurch fließt, überholten mich ein paar Mitschüler aus anderen Klassen. Die meisten kannte ich nicht. Dann auf einmal brüllten und schrien hinter mir ein paar Jungs, das ich Platz machen soll.

Aber so schnell konnte ich nicht zur Seite, weil dort auch sehr viel Gehölz ist und so, also blieb ich noch auf dem Weg. Die Jungs fuhren sehr dicht an mir vorbei und einer von ihnen berührte mich auch dabei. Ich muss sagen, das ich auch nicht gerade langsam unterwegs war. So kam ich irgendwie ins Schleudern und stolperte erst ins Gestrüpp und landete schließlich im Fluss. Die Jungs fuhren einfach weiter, ohne sich nach mir umzusehen. Ich schrie und meckerte natürlich dabei, aber niemand hörte es oder wollte es hören.

Ich stand bis zum Bauchnabel im Wasser und meckerte. Meine Freundinnen waren heute ausnahmsweise mal nicht mit dabei, also musste ich mir selber helfen und kroch aus dem Wasser, was nicht gerade warm war. An der Böschung holte ich mein Smartphone raus und rief Mama an. Als ich ihr alles erzählte meinte sie: "Und jetzt willst nach Hause schwimmen, oder wie?" "Ja, oder soll ich so nass weiter auf der Straße nach Hause?" "Wo bist denn?" Ich sagte ihr wo ich war und dann meinte sie: "Ja dann schwimm, bis ich da bin, bist du längst her geschwommen!"

Lustig fand ich das nicht gerade, weil das Wasser auch sehr kalt war. Sie fragte mich dann noch ob ich meine Handschuhe dabei habe. "Ja, hab ich!" "Dann sieh zu, ich lass das Wasser in die Wanne!" "Okay, ja danke. Hab dich lieb Mama!" "Rede nicht, schwimm lieber!" Ich legte auf und ging langsam wieder ins Wasser. Erst lief ich nur, weil das Wasser nur bis zum Bauchnabel ging, aber weil mir immer kälter wurde, zog ich die Handschuhe aus meiner Jackentasche und zog sie an. "Scheiße!" schrie ich, während ich mich ins Wasser schmiss und schwamm.

Voll am zittern und mit viel Kraft schwamm ich mit mein Klamotten und dem Schulranzen im Arschkalten Wasser nach Hause. Mit den Inlinern war es auch nicht gerade leicht zu schwimmen. Am Bootssteg stand Mama schon und wartete. "Komm, mach zu, oder willst erfrieren?" sagte sie. Ich versuchte zu lachen, aber brachte nicht wirklich was raus. Die letzten Meter lief ich wieder und Mama meckerte. "Kann nicht mehr, mir ist kalt!" sagte ich mit zusammengekniffenen Zähnen. Sie verstand es nicht und meckerte weiter. "Nun mach, ich komm da jetzt bestimmt nicht mit rein!"

"Aber ich!" sagte hinter ihr Sophie und kam einfach zu mir ins Wasser. "Muss das sein?" fragte Mama. "Ja, Laura ertrinkt sonst!" sagte Sophie und griff mir unter die Arme. Sie hatte Gummistiefel, Jeanshose und ihre Hallo-Kitty-Jacke an. Im Bad später sah ich dann auch den Pullover und ihre Unterwäsche und Strumpfhose. Fast Bewegungslos ging ich neben ihr her und war dann endlich am Steg angekommen. Sophie kletterte raus und zog mich mit Mama aus dem Wasser. Mama legte sofort eine Decke um mich und brachte mich mit Sophie ins Haus. Sophie schnallte mir noch schnell die Inliner ab vorher.

"Schnell in die Wanne mit dir!" sagte Mama. Sophie bekam große Augen und sagte: "Spinnst du? Sie muss sich langsam aufwärmen und nicht so schnell!" "Willst sie so ins Bett legen, oder was?" "Nee, unter die Dusche!" "Legen?" "Grrr, Mama!" fauchte Sophie und verlor dabei ihre Zahnspange. Wir lachten kurz und dann meinte Sophie, das ich mich unter der Dusche langsam mit warmen Wasser nass machen soll. "Bin doch schon nass!" sagte ich. "Man seid ihr blöd!" fauchte Sophie und zog mich ins Bad unten.

Sie schob mich unter die Dusche mit allem drum und dran und machte mich mit der Dusche langsam nass. Das Wasser dampfte nur leicht. Sie fing an meinen Stiefeln an und ließ das Wasser da rein und dann ging sie an meinen Beinen weiter nach oben. Ich zitterte noch immer und dann wurde mir langsam wärmer. "Mach deine Jacke auf!" sagte sie. Konnte ich aber nicht, also machte sie es. "Oh man, wie viel Jacken hast du an?" meckerte sie leicht und machte auch meine Flauschjacke auf. Danach machte sie mein Pullover nass und goss mir das Wasser in die Ärmel.

Ich guckte dabei nach oben und schloss die Augen, weil es einfach nur herrlich war. Sie machte schön weiter und drehte mich um. Dann goss sie das Wasser auf mein Schulranzen, den ich noch aufhatte. Mama stand daneben und grinste. Als ich das bemerkte, was sie tat, meckerte ich sie an. "Was machst du denn da, gib her!" meckerte ich und nahm ihr die Dusche aus der Hand. Mama lachte laut und nahm mir den Schulranzen ab. "Jetzt aber ab in die Wanne mit dir!" sagte sie danach.

Das machte ich auch und ging langsam zur Badewanne und stieg rein und legte mich hin. Das war vielleicht herrlich sag ich Euch. Eine richtige Wohltat war das. Nach nur kurzer Zeit setzte ich mich hin und fragte wieso sie nicht im Gästehaus die Wanne gefüllt hat. "Klar, damit du noch schön neue Fotos machen kannst, oder wie?" "Glaubst du ich bin mit Absicht in den Fluss rein?" "Weiß man's?" Ich schluckte kräftig und schüttelte den Kopf und sagte: "Ganz bestimmt nicht!" Sie lachte und dann wollte Sophie mit zu mir in die Wanne. Das durfte sie aber von Mama aus nicht. Sie sollte bei sich unter die Dusche gehen und sich umziehen.

Ich legte mich wieder richtig rein und genoss die wärme. "Bleib nicht wieder solange drin und vergiss nicht dich auch zu waschen!" sagte Mama und verschwand. Als sie nach ein paar Minuten mit trockenen Sachen für mich wieder reinkam, schäumte ich grad mein Friesennerz ein. "War mir klar!" sagte sie dazu und grinste. "Was denn?" antwortete ich und grinste sie an. Sie schüttelte nur den Kopf und ging wieder raus.

Ich wusch noch meine Stiefel und die Hose und zog mich dann langsam aus und ließ mir noch heißes Wasser zu laufen und wusch mich. Nach dem Bad und dem Haare föhnen, gab es was zu Essen. Da musste ich alles nochmal von vorne erzählen, wie es zu dem Bad im Fluss kam und so. Da ich nicht weiß, wer mich angefahren hatte, konnten wir auch niemanden beschuldigen. Hab ich wohl Pech gehabt. Meine Schulsachen sind zum Glück trocken geblieben. Mein Schulranzen hat Mama aber nicht in den Trockner getan und die nassen Sachen auch nicht. Die nassen Sachen hat sie mit anderer Wäsche gewaschen und aufgehängt. Mein Schulranzen hat sie nur an die Heizung gehängt. Naja, hatte ja noch mein Ergobag, mit dem bin ich dann am nächsten Tag zur Schule.

Später erzählte Mama mir noch, das sie den Strom im Gästehaus abgestellt hat und somit auch kein heißes Wasser vorhanden ist. Schade eigentlich.

Erst Inliner, dann Stiefel? Das habt ihr euch bestimmt die ganze Zeit gedacht, oder?

 

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