Überschwemmter Garten
& überflutete Höhle gereinigt
(30.01.2022)
Als wir heute von der Kirche kamen, war unser ganzer Garten überflutet.
Die Weser hatte mächtig Wasser in unseren Fluss geleitet. Die Zwillinge
Natascha und Corinna (beide 3) sind gleich mit ihren hübschen Kleidern,
Strumpfhosen, Lackschuhen und rosa Steppjacken auf die Wiese gerannt und
sind drin rum gesprungen. Tim (7) natürlich gleich hinterher, mit seinem
Anzug an. Alle drei haben sich auch später noch reingelegt und ein Engel
gemacht. Mamas und Papa sind ins Haus und haben für uns alle das Essen
gemacht und wir großen sollten auf die kleinen aufpassen und wenn ihnen
kalt wird, sie schnell ins Haus bringen. Lukas, Sophie und ich haben uns schnell unsere hohen Gummistiefel angezogen und haben den kleinen beim plantschen im kalten Flusswasser zugesehen. Die drei hatten mächtig ihren Spaß gehabt. Alle drei waren auch sehr schnell völlig durchnässt und wollten ins Haus. Sophie und ich haben die drei auch reingebracht und wollten im Wintergarten noch eine rauchen. Da fragte Mama uns, wo Lukas denn ist. "Ähm, draußen irgendwo?" sagte Sophie und ging raus. Ich gleich hinterher und wir suchten ihn. Nach einigen Minuten kam er aus seinem Garten gerannt und wollte von uns das wir ihm helfen. Er war irgendwo bis zum Bauchnabel im Dreckwasser gewesen, jedenfalls war seine Hose und das Sakko bis dahin dreckig. Ich fragte gleich wo er herkommt und warum er so dreckig ist. "Unsere Höhle, Scheiße, helft mir mal!" schrie er fast und ging wieder in sein Garten zurück. Sophie und ich guckten uns an und folgten ihm. "Schnell, wir müssen da alles raus holen!" rief er und verschwand im Tunnel. Wieder guckten wir uns an und folgten ihm. Die ersten Meter war noch alles in Ordnung, aber dann sahen wir im Taschenlampenlicht das dreckige Wasser vor uns. "Ach du Scheiße, unsere Höhle!" meckerte Sophie und fuchtelte mit ihren Armen umher. Sie leuchtete abwechseln mich, Lukas und das dreckige Wasser an. Wir liefen weiter und weiter und das Wasser lief uns schon in die Gummistiefel. "Bah ist das kalt!" rief ich, weil ich ja nur eine dünne Perlon anhatte. Sophie und ich trugen unsere guten Kleider und eine Steppjacke. Lukas sein kompletten Anzug und Krawatte. "Wo bleibt ihr denn, wir müssen die Sachen hier rausholen!" rief Lukas aus der ferne. Das Wasser wurde immer tiefer und tiefer. Sophie leuchtete uns den Weg und leuchtete etwas später Lukas an. Der stand bis zur Brust im Dreckwasser und hielt eine Decke hoch. "Was macht die Decke hier?" fragte ich. "Frag nicht, mach!" sagte er und schmiss Sophie die Decke zu. Wir standen beide auch schon bis zum Bauchnabel im kalten Wasser. Er fuchtelte mit seiner Lampe rum und sammelte lauter Sachen ein, die ich noch nie bei ihm gesehen hatte. "Scheiße man, ich bekomm voll den Ärger!" sagte er immer wieder und gab uns die Sachen. Mit ihm zusammen liefen wir immer wieder den Gang rauf und runter und schmissen die Sachen alle in sein Garten. Sophie und ich froren schon und dachten das wir jetzt alles draußen haben, da rannte Lukas wieder in den Tunnel und wir hinter ihm her. Er stand wieder da und fuchtelte mit seiner Lampe rum. "Was suchst du, ist doch alles raus hier!" fragte Sophie. In dem Dreckwasser konnte man auch nichts wirklich erkennen und ich wollte schon raus, da verschwand er plötzlich unter Wasser und Sophie so: "Nu isser weg!" Wir lachten kurz und dann fiel uns ein, das da ja das Loch ist, wo wir manchmal raus tauchen. Etwas später tauchte er auch wieder auf und hatte zwei Kissen in der Hand. "Er bringt mich um!" sagte er und schmiss uns die Kissen zu. "Wer?" wollte ich wissen. "Wer wohl? Santino!" meckerte er. "Santino?" fragte ich. Lukas knurrte: "Ja man, ich bin Schwul, was dagegen?" Ich grinste und Sophie lachte laut. Weil er es bei uns nicht zugeben wollte, hatte er mit Santino in unserer Höhle sein Liebesnest eingerichtet und hatte lauter Sachen von ihm da liegen. Das fiel ihm ein, als er den überfluteten Garten gesehen hatte und guckte lieber schnell nach. Er tauchte wieder ab und holte noch ein paar Sachen rauf. Wir brachten alles wieder raus und er guckte sich die Sachen alle an. "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" sagte er immer wieder und Sophie und ich lachten. "Geht ihr schon mal essen, ich komm später!" sagte er und verschwand wieder im Tunnel. Wir drehten uns auch um und gingen weg. Da rief er uns noch: "Sagt aber kein das ich Schwul bin!" hinterher. Wir lachten und verschwanden im Haus. Da fragte Mama uns natürlich gleich wo wir herkommen und ob wir Lukas gefunden haben. "Ja, der ist in unserer Höhle, Sachen rausholen. Er kommt gleich!" antwortete ich und verschwand mit Sophie im Bad. Beim Essen etwas später, guckten wir beide uns immer wieder an und grinsten. "Wo bleibt er denn?" fragte Papa. Wir grinsten nur und sagten, das er später kommt. Wir fingen dann auch an zu essen und fragten, ob der Keller auch unter Wasser steht, also eher das Kino, das andere war uns egal. Papa grinste und sagte: "Da könnt ihr euch heut Abend Titanic ansehen!" "So viel?" fragte Sophie und Mama sagte: "Bis zum Hals werdet ihr wohl im Wasser sitzen! Aber das haltet ihr bestimmt nicht so lange aus!" "Wer weiß!" sagten Sophie und ich zusammen. Etwas später kam Lukas rein und stand mit seinem nassen und völlig dreckigen Anzug im Flur. "Lukas!" meckerte Mama. "Wasn?!?" fragte er. "Stell dich bloß unter die Dusche damit!" sagte Mama und er so: "Geht nicht!" Mama: "Wie geht nicht?" Lukas: "Muss die Höhle sauber machen!" und wischte sich im Gesicht rum. Etwas später verschwand er mit einem roten Reiserbesen wieder nach draußen. Papa: "Spinnt er jetzt völlig, wo will er hin?" Ich: "Wartet, ich klär das eben!", zog mir auf dem Flur meine Adidas Daunenjacke über und folgte ihm mit Gummistiefeln. Sonst hatte ich jetzt eine Jeanshose und ein dicken Pulli an. Unterwäsche hatten wir alle natürlich auch an, ohne läuft ja wohl niemand rum. Er war wieder im Tunnel verschwunden und ich folgte ihm. Er stand mitten im Tunnel und schruppte den Boden sauber. "Da ist doch viel zu viel Wasser drin, lass mal!" Lukas: "Nein, Santi bringt mich um!" Kurz grinste ich und umarmte ihn dann von hinten. Er fegte weiter und als ich ihm ein Kuss auf den Hals gab, schrie er mich plötzlich an: "Lass das, ich will das nicht!" Ich: "Hey, Lukas!" "Scheiße man, ich Liebe Jungs und keine Mädchen, lass mich! Und hör endlich auf mich ständig zu küssen!" meckerte er weiter. Ich stand da und wusste nicht was ich sagen sollte. Für mich brach irgendwo eine Welt zusammen, die ganzen schönen Stunden mit ihm und die zärtlichen Küsse und so, alles was ich mit ihm erlebt hatte, flog an mir vorbei. Er schruppte weiter und ich sah ihm von hinten dabei zu. "Ich will euch blöden Weiber nicht, versteht das doch endlich mal, ich Liebe Santi und dabei bleib ich!" Ich stand wie angewurzelt da und wusste nicht was ich sagen sollte. Mir kamen die Tränen und ich drehte schnell um und raus. Im Haus verschwand ich gleich in mein Zimmer auf dem Balkon und zog mich aus. Sophie kam etwas später rein und lachte. "Was machst du denn da, du erkältest dich!" Da kam ich auch wieder rein und drückte sie ganz kräftig. Sie stand nur da und wusste nicht was los ist. Als ich ihr das sagte, was Lukas mir alles sagte, meinte sie: "So ein Arsch!" Ich zog mir schnell was an und setzte mich mit ihr in meine Sofaecke und rauchte eine. Wir unterhielten uns noch lange darüber und dann kam er plötzlich rein. "Was willst du Blödkopf?" fragte Sophie ihn. "Sorry! Wollt mich nur bei Laura entschuldigen!" Sophie: "Mach und hau wieder ab!" Er entschuldigte sich auch bei mir und machte mir klar, das nichts mehr zwischen uns laufen werde, weil er mit Santino zusammen bleiben will und ich ja auch nur seine Schwester bin und sonst nichts. Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand er wieder und ließ uns alleine. Mit ein paar Tränen in den Augen sagte ich zu Sophie: "Musste ja irgendwann so kommen, Scheiße! Liebe ihn trotzdem noch!" Sophie: "Vergiss den Arsch und ruf Jan an!" Das machte ich auch und meine Welt war wieder in Ordnung, weil er mir das schönste sagte, was er nur sagen konnte. Nicht nur: "Ich Liebe Dich!" sondern auch: "Komme morgen zu dir und bleib ne Woche!" Da holte ich ganz tief Luft und hätte ihn am liebsten durch Smartphone gezogen. Sophie ist in der Zeit nach unten in ihr Zimmer. |