Mit Schulranzen

im Mahndorfer See

(23.06.2022)
Bei dem heißen Wetter (29 Grad) bin ich gleich nach der Schule zu meinem Schatzi Jan (15) gefahren und hab ihn überrascht. "oh wie geil, Supi komm rein!" freute er sich als ich kam. Seine Freunde hatten kein Bock bei dem Wetter sich mit ihm zu treffen und so freute er sich umso mehr mich zu sehen. Vorher hab ich ihm immer nur kleine Nachrichten geschickt, aber nicht, das ich zu ihm wollte. Nach einer kleinen Runde knuddeln und knutschen, gab es für uns beide Eis und dann schlug ich ihm vor, zum See zu gehen. "Och ja, gerne!" strahlte er. Er packte ein paar Sachen zusammen und sagte seinem Vater, das wir zum See gehen.

Weil ich danach gleich wieder nach Hause wollte, nahm ich mein Schulranzen gleich mit. Als wir am Mahndorfer See ankamen, waren schon so einige am Strand und im Wasser. Das es auch mitten in der Woche so voll ist, hätte ich nie gedacht, aber war so. Irgendwo im Schatten breitete er seine Decke aus und wir setzten uns drauf. Unweit von uns saßen ein paar Nicht-Deutsche und guckten immer zu uns rüber. Ich verstand kein Wort von dem was sie sagten und nach einiger Zeit bekam ich auch irgendwie Angst und wollte da weg.

Jan gefiel es auch nicht und packte seine Sachen wieder in sein Rucksack und ging mit mir weg. Nirgends im Schatten war noch ein Platz übrig, selbst die Bänke im Schatten waren belegt, was ich gar nicht gut fand, weil mein Stumpf in der Prothese auch langsam weh tat. Ich war schon drauf und dran wieder zu ihm nach Hause zu fahren, da meinte Jan so, das wir ja im flachen Wasser spazieren gehen könnten. Das nahm ich auch  gerne an und stolperte mit ihm zum See runter und rein. Ein paar Besucher guckten komisch als ich mit mein Lackschuhen und Jan mit Turnschuhen ins Wasser liefen, störte uns aber nicht. Ich hatte noch meine Unterwäsche, Rock, Binde, BH und eine bunte Bluse an und Jan seine Unterwäsche, Jeanshose und Shirt. Ich trug noch mein Schulranzen (roter McNeill) und er sein T101 (4YOU)

Langsam wurde auch mein Rock nass und dann stöhnte er auf einmal und blieb stehen. "Was los?" fragte ich ihn. Kurze Pause. Jan: "Fertig!" Ich: "Nee, oder?" Er hatte wirklich in die Hose gemacht und ging ganz normal weiter in den See. "Hättest das nicht im tieferen Wasser machen können?" fragte ich ihn noch und er so: "Bis dahin wäre es zu spät gewesen!" und grinste mich voll an. Bis zum Bauchnabel gingen wir noch bis zur Absperrung vom Nichtschwimmerbereich und blieben da stehen. Wir beobachteten andere und unterhielten uns. Meinem Stumpf tat das kühle Wasser richtig gut und ich bewegte ihn immer in meiner Beinprothese. Übrigens die selbe mit der ich im Schlamm stecken blieb gestern. Hatte mein Bruder ja so schön sauber gemacht für mich. Hihi.

Nach einer halben Stunde oder so, fragte er mich, ob wir schwimmen wollen. "Mit Schulranzen?" fragte ich. Das hörte ein kleiner Junge und fragte uns, warum wir sie noch auf haben. Jan: "Damit uns niemand die Sachen klaut, sind alleine hier!" Der Junge guckte uns nur komisch an und ging weg. Etwas später kamen drei Mädels an und fragten uns das selbe. Jan wiederholte sich und die Mädels fragten uns, ob wir noch unsere Schulsachen drin hätten. Da antwortete ich, das nur ich meine Schulsachen noch drin hab und Jan Decke, Creme, Saft, Wasser und so. Fanden die drei echt Irre und quetschten uns aus, warum wir bekleidet sind und so. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und dann schwamm ich doch kurz mit Schulranzen auf und die Mädels bekamen ihre Münder nicht mehr zu.

Da ich zum Strand schwamm, kamen die Mädels und Jan mir hinterher und am Strand angekommen, meinte eines der Mädels: "Krass, die hat voll die guten Schuhe an! Darfst du das?" "Klar!" sagte ich nur darauf und lief mit den nassen Lackschuhen durch den Sand zu einer freien Bank. Dort setzte ich mein Schulranzen ab und guckte rein. "Alles noch trocken!" grinste ich die Mädels an. Und wieder unterhielten wir uns über Wetlook. Irgendwann meinte eine, das sie es auch mal machen will und rannte weg. Die anderen folgten ihr und Jan und ich blieben da sitzen, weil wir auch Durst und Hunger hatten.

Nach etwa zehn Minuten kamen die drei Mädels wieder zurück und fragten mich, ob ich mit ihnen ins Wasser komme. "Passt du auf mein Schulranzen auf?" fragte ich Jan und er so: "Ich warte hier!" Dann rannten wir vier Mädels zum See runter und rein. Die drei hatten je eine Jeanshose und Shirt an. Eine sogar ihre Sandaletten. Wir schwammen bis zur Absperrung und dann noch ein Stück weiter und zu einer Insel hin. Voll aus der Puste meinte eine: "Krass!" Holte tief Luft und: "Das mit Prothese an! Wie lange hast das Ding schon?" Ich lachte kurz und erzählte ihr, das ich sie erst seit ein Jahr hab und wie es dazu kam. "Du lässt dich nicht unterkriegen was? Krass!" sagte eine. Danach schwammen wir wieder zurück und raus. Während die drei Mädels, zwischen 11 und 14, zu sich an den Platz gingen, lief ich zu Jan.

Mit ihm zusammen bin ich zu den Mädels, die noch ein Jungen dabei hatten und setzte mich auf die Decke. Da unterhielten wir uns wieder und nur eines der Mädels fand es Cool mit Kleidung zu schwimmen und meinte so, das sie es mal zuhause in der Badewanne machen will. "Kannst auch bei uns im Pool machen!" grinste ich. Hannah (14) etwas lauter: "Ihr habt ein Pool?" Schon hatten wir wieder ein neues Thema und Jan so: "Brauchst noch meine Hilfe oder kann ich wieder nach Hause?" Ich: "Nee, kannst gehen!" Er gab mir ein dicken Zungenkuss und verschwand. Die Mädels: "Boah, was war das denn?" Ich: "Wieso, ist mein Verlobter!" "Dein Verlobter? Krass!" und etwas später kam noch: "Der sieht ja geil aus, ich dachte das wär dein Bruder oder so!" Ich lachte und dann kamen wir wieder zu unserem Pool zu sprechen.

Etwa eine Stunde später tauschten wir unsere Nummern aus und trennten uns. Mit mein halb trockenen Sachen an, fuhr ich kurz darauf mit dem Bus zum Bahnhof und fuhr mit der S-Bahn und Fähre nach Hause. Auf den letzten Metern streikte wieder mein Roller, der an der Fähre stand und ich musste in der prallen Sonne nach Hause laufen. Noch am Abend schrieb mir Hannah und wir verabredeten uns fürs Wochenende. Mama hatte ich vorher davon erzählt und gefragt, ob das okay ist. 

 

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