Sommerferien in Dänemark
Stand-Up-Paddeln
(24.07.2023)
Am Wochenende haben wir einiges auf der Insel
besichtigt und im Regen spazieren gegangen. Ansonsten war nicht viel
los. Die Zwillinge Natascha und Corinna (4,5) haben mich noch total
überrascht am Sonntag. Es gab Makkaroni zum essen und zum Nachtisch Rote
Grütze mit Schlagsahne. Da fingen die beiden plötzlich an zu singen und
Tim (8) klinkte sich ein. "Hey Moment mal, Stopp!" lachte ich. "Wat
singt je dar?" "Wat kümmt in ´n Putt un dat smeckt so lecker?" sagte
Coco. Mamas grinsten voll breit. "Ihr könnt Platt?" fragte ich. "Mama!"
schob ich noch hinterher. Da erzählten die beiden mir bzw. uns, dass sie
das Lied aus dem Kindergarten kennen. "Dat waart dar ok ümmer sungen!"
meinte Tascha noch. "Denn man to!" sagte ich und die beiden sangen los:
"Wat kümmt in ´n Putt un dat smeckt so good? Botter bavenop, ´n beten
Solt, ´n beten Peper. All Kinner möögt dat geern! Un dat smeckt ok Onkel
Kevin! Hey Makkaroni, smeckt ok Onkel Kevin! Hey Makkaroni, de smeckt mi
ok un di ok!" Onkel Kevin freute das Lied auch, weil er ja auch gern mal
Makkaroni isst. Ich war den Tränen nah und sagte: "Mama! Da will ich
meine Lüdde auch hin haben!" Mama lachte und sagte: "Dat is dien
Probleem!" Wir aßen dann zu Mittag und warteten auf den Nachtisch. Bevor es den gab, sangen die Zwillinge und Tim: "Wat gifft dat achteran un smeckt suer-seut? Slagrahm bavenop - ohhh, dat is en Freud! All Kinner möögt dat geern! Un passt op, dat se nix verschütt! Hey Rode Grütt, dor geiht nix verschütt! Hey Rode Grütt, de smeckt mi ok un di ok!" Mir kullerten die Tränen runter, so freute ich mich darüber. Hoffentlich singt meine Lüdde auch auf Platt! Ja ich weiß, liegt an mir! "Mama!" sagte ich immer wieder und sie so: "Kann dar nix för!" Sie wusste es angeblich nicht, dass die da Platt lernen. So, aber das ganze nur mal eben so nebenbei. Sonst war am WE nichts weiter gewesen. Die Zwillinge erzählten mir noch, dass das Lied eine Hamburgerin gesungen hat und ich so: "Wie, ihr seid Hamburger?" Sophie: "Hamburger, wo?" Ich: "Nix zu essen man!" Alles lachte und aß weiter. Gestern, am Sonntag, sollten wir alle uns was überlegen, wo wir hin wollen. "Die Ferien gehören Euch ganz allein, also wo soll es hin?" fragte Mama uns. Tim hatte sein Wunsch ja schon erfüllt bekommen - wir waren bei Petzi. "Würd gern mal die Stadt sehen, wo der Weihnachtsfilm Lucia und der Weihnachtsmann gedreht wurde, das ist doch auch hier in Dänemark irgendwo!" schlug ich vor und Jan (16) so: "Ein Weihnachtsfilm im Sommer?" Tante Sarah: "Na, bei dem Wetter kommt dat schon hin!" und grinste. Ich: "Siehste!" Mit Vanessa und Lukas guckte ich dann im Internet nach und fand den Ort auch. Mama guckte wie weit das weg ist und dann meinte sie so: "Dann packt mal Eure Sachen zusammen, wir Reisen ab!" Meine Augen und mein Mund wurden immer größer und mein Kopf immer schräger und dann so: "Fahren wir da jetzt nicht hin?" Sie lachte und sagte: "Doch doch, aber das ist ja nicht um die Ecke, also Campen wir dort irgendwo weiter!" "Cool!" kam da von mir und alles grinste. Wir packten auch alles zusammen und füllten die Garage vom Camper und den VW-Bus. Zum Teil kam auch noch was bei Tante Sarah und Onkel Kevin in den Mini-Camper, mit dem sie bei uns waren. Mama zahlte noch für den Rest der Zeit und am nächsten morgen, also heute, ging es los in Richtung Norden. Ort schon wieder vergessen, Sorry. So weit fand ich es gar nicht da hin, aber ist ja auch egal. So hatten wir halt auch noch woanders gecampt! Da wir schon früh da waren, besichtigten wir auch gleich alles, fanden so ein paar Gebäude aus dem Film, aber die Höhlen nicht. Oder wir waren zu Doof dazu. Mittag gab es wieder in einem Restaurant, wo die Zwillinge leider nicht gesungen haben und irgendwo gab es auch noch ein Eis. Weil wir da auch wieder so viel gelaufen sind, wollten wir am Nachmittag und Abend nichts weiter mehr machen und blieben auf dem Campingplatz, wo Mamas wieder zu einem Minigolfplatz liefen. Nee, da hatten wir irgendwie die Schnauze voll von. Lukas (13) und Jan machten draußen irgendwas, Sophie und die Lüdden liefen mit Mama weg und ich (Laura, 14) blieb mit Vanessa (15) im Camper. Wir sortierten ein wenig die Bilder von Langeland und überlegten uns welche ich mit auf die Seite machen könnte. "Schreib du schon mal auf, ich guck!" schlug sie vor und so machten wir es dann auch. Nach knappen zwei Stunden und drei Erlebnissen, hatte ich keine Lust mehr. "Spaziergang mit der Lüdden?" kam von ihr. "Wo ist die überhaupt?" Nanni: "Auf Langeland im Kinderwagen?" Blitzschnell saß ich wie eine eins da und guckte sie erschrocken an. "Oh weia, wie du grad guckst!" lachte sie und ich so: "Meine Lüdde!" Sie knabberte etwas auf ihrer Lippe rum und fragte mich dann: "Wen hast du heute eigentlich in der Stadt geschoben?" Kurz überlegte ich. "Ähm, Wiebke?" Nanni: "So alt bist doch auch noch nicht!" "Alt? Ich?" Sie: "Du bist müde, oder?" Ich: "Nö!" und zog mir meine Schuhe an. Prothese hatte ich ja noch dran, also gingen wir beide raus und zu Jan, der sich um die kleine kümmerte. "Ach gucke mal oh, deine Mama!" sagte er zur Lüdden und drehte sie zu mir um. Sie grinste mich an und fing an zu brüllen. "Na, die kleine mag mich nicht mehr!" sagte ich und drehte mich wieder um. Jan: "Hey, sie hat Hunger!" "Quark!" Nanni: "Den will sie nicht!" Ich: "Menno!" Ich nahm die Lüdde dann an mich und ging wieder in Camper, wo ich sie an meiner Brust fütterte. Danach packte ich sie warm ein, nach dem wickeln, und legte sie in den Buggy. "So, nun können wir!" sagte ich und zog mir meine Jeansjacke an. "Ähm, ja!" grinste Nanni und folgte mir nach draußen. Die Luft war schön, zwar kalt, aber okay! Wir gingen dann ein wenig mit der Lüdden spazieren und plauderten über dieses und jenes. An dem See oder was das war, sahen wir ein paar Leute am paddeln und wir schlenderten weiter. "Hey, das ist doch dies Stand-Up-Paddeln!" kam plötzlich von mir und sie so: "Stimmt! Hast Bock?" Voll am grinsen zeigte ich auf die Lüdde. "Bring schnell zurück!" stotterte sie halb. So machten wir beide es dann auch und übergaben sie wieder an Jan. Er: "Hä, was jetzt?" Ich: "Nimm, kann später werden!" Und weg waren wir wieder. Wir liefen so schnell wir konnten zurück an den Steg und guckten den beiden Paddlern zu. Irgendwann kamen sie zu uns und fragten auf Dänisch, ob wir auch mal wollen. Wir, auf Englisch: "Gerne, aber wir können das nicht!" Mikkel (ungefähr 16 bis 18), auf gebrochen Deutsch: "Das bringen wir Euch bei!" Wir grinsten voll und freuten uns. Er sagte uns, dass er für zwei Jahre in Deutschland gelebt hat und so ein wenig Deutsch kann, was für uns natürlich einfacher war. Die beiden holten die Boards aus dem Wasser und legten sie auf den Steg. Zuerst sollten wir trocken üben und dann ab ins Wasser. Nach ein paar Minuten ging Mikkel mit einem Board wieder ins Wasser und ich folgte ihm. "Mit Lederhose?" fragte er mich. Nanni grinste voll und ich so: "Wie denn sonst?" Er: "Musst du wissen!" Ich: "Genau!" Ich band mir das Band an Fuß und krabbelte aufs Board. "Geht doch!" grinste ich und paddelte los. "Wow!" kam von beiden Jungs und dann ging auch Nanni mit Jeanshose und Steppjacke ins Wasser. Die beiden guckten sich an und schüttelten den Kopf. Auch sie konnte es auf anhieb und wir paddelten ein wenig hin und her. Nach einiger Zeit paddelten wir wieder an Steg ran, wo die beiden Jungs saßen und Bier tranken, und hielten uns fest. "Wofür haben wir geübt?" fragte Mikkel uns. Wir zuckten nur mit der Schulter und fragten, ob es ihre Boards sind oder ob man sich die ausleihen kann. Es waren leider ihre, aber wir durften nochmal mit raus. Das machten wir auch und landeten beide im Wasser. Weil wir dann nicht wieder aufs Board kamen, schwammen wir an Land und gingen zu den beiden hin. "Wow!" kam von beiden als sie uns so nass sahen. Wir gaben ihnen die Boards wieder und verschwanden zum Campingplatz. Jan: "Ah ja, ihr wolltet also nur schwimmen!" Mama: "Ach Laura, doch nicht mit der guten Lederhose!" Ich: "Sorry, war keine Absicht!" Nanni, halb am zittern: "Waren Stand-up-paddeln!" Mama: "Hä?" Ich: "Muss mich umziehen, mir ist kalt!" Niemand sagte was, also ging ich in Camper und zog mich mit Nanni um. Die Hose war ganz schön eng so nass, enger als sonst immer, aber ich bekam sie aus. Beim Grillen am Abend, lief Mikkel an uns vorbei und grüßte freundlich. Mamas: "Schon Bekanntschaft gemacht?" Ich: "Das war einer von denen die uns geholfen haben, beim Stand-up-paddeln!" und grinste. "Soso!" grinste Mama Claudia. Onkel Kevin, etwas lauter: "Mikkel?" Wie versteinert blieb der Junge stehen und drehte sich kurz danach zu uns um. "Yes!" kam von ihm. Onkel Kevin winkte ab und der Junge kam zu uns, mit einer Dose Bier in der Hand. "Hm!" meinte Tante Sarah dazu. Er: "Also wenn ihr wollt, die Boards liegen dort hinten beim gelben Bulli! Aber wiedersehen macht Freude!" und grinste mich an. "Gerne!" grinste ich und wurde leicht rot. Jan: "Hey!" Ich, mit zusammengekniffenen Zähnen zu Nanni: "Sieht doch schnuckelig aus, oder nicht?" und zog leichte Grimassen. Jan: "Geh mir hier nicht fremd!" Breit grinsend fragte ich ihn dann, ob ich nochmal paddeln darf. Mama: "Aber nicht wieder mit der Lederhose, wo ist die überhaupt?" Ich: "Auf dem Dach!" Mama: "Hoffe ordentlich!" Ich nickte mit dem Kopf und fragte dann nochmal, ob ich darf. Beide sagten ja und ich rannte los. Mit Jeanshose, Pulli und Regenjacke rannte ich los und holte das eine Board. "Willst du auch?" fragte ich Nanni noch und sie antwortete: "Nö!" Auf dem Steg war niemand und so zog ich meine Sachen, bis auf T-Shirt, kurze Hose und Turnschuhe, aus und stellte mich aufs Brett. Plumps! da lag ich im Wasser. "Ach Mist Ey!" knurrte ich und krabbelte wieder drauf. Diesmal klappte es und ich paddelte los. Es machte irgendwie Spaß und da ich ja auch mit einem Kajak und so fahren kann, war dies kein Problem. Nach einiger Zeit sah ich am Steg jemand und paddelte schnell hin, weil ja meine Sachen da noch lagen. Handy und so hatte ich im Camper gelassen. Es war nur Jan, den ich erst richtig sah, als ich fast dran war. "So blind?" fragte er mich. "Haha!" grinste ich. "Nimmst die Sachen mit, gleich?" fragte ich ihn und er so: "Ich glaub die brauchst du hier dringender!" "Frier doch gar nicht!" kam von mir. "Trotzdem!" meinte er und ich paddelte weiter. Ich sah es blitzen und dachte nur so: "Hoffentlich war ich nicht zu schnell jetzt!" Es war nur Jan, der ein paar Bilder machen wollte. Als es dunkler wurde, paddelte ich an Land und raus. Meine Sachen lagen noch auf dem Steg und ich zog mich wieder an. Als ich das Brett zu dem Bulli brachte, hielt mich der andere Junge fest und sagte irgendwas. Ich roch seine Fahne aus dem Mund und versuchte wegzukommen. Mikkel, auf Dänisch: "Mensch lass sie!" "Thanks!" sagte ich nur und rannte weg. Die anderen grillten noch immer und Jan so: "Na, keine Lust mehr?" Ich: "Nö, bei Euch ist das doch am schönsten!" Nanni: "Hast dich eingemacht?" Sophie: "Iiih, voll eingepinkelt hier!" Ich: "Quatsch, hab die nassen Sachen noch drunter an!" Mama: "Dann aber schnell in Camper mit dir!" Ich: "Ja doch!" Im Camper lagen die Zwillinge und Tim schon im Bett, aber hörten sich ein Hörspiel an. "Liest du uns noch eine Geschichte vor?" fragte Tascha mich und ich grinste breit. "Klar!" sagte ich und zog mich weiter um. Dann las ich den dreien eine Geschichte vor und ging wieder raus zu den anderen. "Hast aber lange gebraucht!" meinte Mama. "Hab den dreien noch was vorgelesen!" sagte ich und setzte mich neben Jan. "Oh wie schön, dann brauchen wir das ja nicht mehr!" grinste Mama Claudia und nahm sich ein Bier zur Hand. Ich holte tief Luft und sagte beim ausatmen etwas langgezogen: "Jaaha!" Danach war nichts weiter mehr gewesen was hier hingehört, grins! |