Sommerferien in Dänemark

Ein Tretboot in Seenot?

(27.07.2023)
Nur eine Nacht haben wir dort, wo wir Stand-Up-Paddeln waren, verbracht. Früh am morgen sind wir nochmal in die Stadt, um ein paar andere Dinge zu besichtigen und danach ging es wieder los. Kreuz und quer durch Dänemark. In irgendeinem Wald fanden wir wieder große Felsen, die aussahen wie Gesichter. Ich fragte, ob es in Dänemark eigentlich überall solch versteinerten Gnome gibt und alles lachte. "Was denn, frag doch nur!" Jan (16): "Wir sollten nicht mehr herkommen, wenn alle Dummen versteinert werden!" Sophie: "Das Du Dumm bist wissen wir, aber wir nicht!" Er: "Was denn jetzt, ja oder nein?" Tim (8): "Aber wir sind es nicht, wollt sie sagen!" Sophie: "Danke!" Mama: "Streitet Euch nicht!" Wir: "Wir doch nicht!"

Hier und dort besichtigten wir noch was und machten dann wieder an einem Campingplatz Halt. Nein, beim Legoland waren wir nicht, weil es nicht unsers ist. Wir sind eher für Playmobil, die haben keine Löcher unter den Füßen und keine Beulen am Kopf oder sonstwo. Selbst Tim und die Zwillinge wollten da nicht hin, also ließen wir es bleiben. Heute, am Donnerstag, wollte Mama unbedingt wieder auf Langeland, zu dem Konzert, von dem wir ihr erzählten und sie Karten gekauft hatte. Naja, sie war ja nicht zum Deichbrandfestival und wollte die Sau rauslassen. Dies taten wir aber auch, grins. Aber nun mal eins nach dem anderen. Eigentlich sind es mehrere Erlebnisse in einem, weil heute vieles und mehrfach nass wurde.

Es regnete leicht als wir auf Langeland wieder ankamen. Mama fuhr gleich zum Campingplatz runter, wo wir waren und fragte ob wir noch ein paar Tage stehen könnten. Die sagten sofort: "Ja, kein Problem!" Den alten Stellplatz hatten wir zwar nicht mehr bekommen, aber in der Nähe einen, Glück gehabt! Auch Tante Sarah konnte sich mit ihrem kleinen Camper mit hinstellen. Da das Konzert ein Dorf weiter war, fuhr ein Teil mit Mama Claudia im VW-Bus dort hin und der Rest Radelte am Strand lang dort hin - waren ja nur knapp 3,5 Kilometer. Da wir alle Hunger hatten, gingen wir ins Restaurant, wo es schon etwas voll war und dann hörten wir auch schon die Musik draußen. Wir fragten noch, warum wir eigentlich drin sitzen, wo es doch draußen so schön ist, aber Mamas wollten drin sitzen.

Wir aßen alles schnell auf und gingen raus in die Menschenmenge. Die Musik war jetzt nicht so wirklich unsere, aber es ging. Am Strand spielten Kinder, einige Jugendliche saßen im Hafen auf den Brettern und ließen ihre Beine baumeln und ein paar Erwachsene tanzten wild rum. Also wie gesagt, wirklich unsere Musik war es nicht. Irgendwann kam dann doch noch so einigermaßen gute Musik und wir tanzten mit. Wo Mamas in der Zeit waren, weiß ich nicht, aber meine Lüdde war bei Onkel Kevin, der auch auf seine Lüdden auf dem Campingplatz aufpasste. Ihm ging es irgendwie nicht so gut und wollte nicht mit.

Zum späten Nachmittag hin, wurde die Musik immer besser oder für viele auch erträglicher, weil sie gesoffen hatten. Da das Wetter gut war, liehen wir uns ein Tretboot aus und fuhren damit auf See. Immer schön am Rand entlang, so wie man es uns gesagt hatte. Jan und Lukas (13) traten in die Pedalen und Sophie (13) und ich (Laura, 14) saßen hinten. Wirklich nebeneinander sitzen konnten wir nicht, weil eine Rutsche zwischen uns war. Wir fuhren immer weiter in Richtung Campingplatz und sahen dort Onkel Kevin mit den Lüdden am Strand sitzen. "Huhu, Onkel Kevin!" schrien wir. Er guckte überall hin, nur nicht zu uns. "Hier! - Auf dem Wasser! - Im Tretboot!" riefen wir weiter. Dann endlich sah er uns und kam her. Wir fuhren an den Steg ran und begrüßten ihn. "Na ihr macht ja Sachen, gar keine Musik hören?" fragte er uns. "Doch, aber später erst!"

Onkel Kevin: "Mensch du, deine Lüdde hat irgendwas!" Ich bekam sofort große Ohren und Augen und fragte: "Was? Nein! Meine süße ich komme!" und stieg sofort aus. Er: "Naja so schlimm ist das auch wieder nicht!" Ich: "Egal wo ist sie?" Er lachte noch hinter mir und ich guckte da hin, wo er gesessen hat. Schon als ich näher ran kam, hörte ich sie. "Och meine Süße, Mama ist ja da!" sagte ich und nahm sie gleich an mich. Ich tröstete sie an meiner Schulter und dann kam auch Jan zu uns. "Was hat unsere Maus denn?" fragte er und streichelte ihr über den Kopf. "Och Mensch, der ganze Stress, immer woanders und niemand hat richtig Zeit für sie!" sagte ich und kuschelte mit ihr. Sie war auch nur im Strampler gewesen. Kurz sah ich mich um und dann meckerte ich Onkel Kevin halb an. "Wo ist denn ihre Decke oder der Schlafsack? Mensch was machst du denn, sie braucht doch wärme!" Er: "Unsere brauchten das zu der Zeit nicht mehr!" Jan lief gleich los und holte aus dem Camper den Schlafsack und ich packte sie dann darin ein. Sie hörte aber nicht auf zu weinen, da nahm ich sie einfach an die Brust und dann kam Sophie zu uns: "Was ist denn jetzt, kommt ihr wieder mit oder wie?" Ich: "Siehst doch ich hab zu tun!" Zu Jan sagte ich dann, dass er wieder mit kann, aber das wollte er nicht. Sie warteten alle bis Wiebke satt war und dann fuhren wir wieder zurück.

Aber bevor es zurück ging, zogen Sophie und ich uns im Camper noch um und liefen dann so zum Tretboot zurück. Die Jungs: "Boah, wo wollt ihr denn hin?" Ich: "Wieso, zu Schick?" Wir trugen beide dunkle Unterwäsche, helle Bluse, schwarzen Stufenrock, Blazer, Lackschuhe und Handtasche. Lukas grinste Jan voll an und fragte: "Wollen wir unsere Anzüge anziehen?" Ich grinste breit und die beiden rannten weg. Sie kamen wirklich mit kompletten Anzug zurück und setzten sich wieder vorne hin. "Yeah!" sagte ich und freute mich schon die beiden im Wasser zu sehen. Bis zum Abend hin war noch Zeit und so dachte ich mir, dass ich schon vorher so ins Wasser gehe, statt erst am Abend wenn wir was getrunken haben. Den Vorschlag machte ich dann auch und alle waren dabei. Als erstes kletterte ich auf die Rutsche und plumpste kurz darauf samt Handtasche um Hals, ins Wasser. Lukas folgte mir mit seinem Anzug und dann kamen auch Jan und Sophie mit rein. Ich fand das richtig geil und schwamm umher.

Immer wieder rutschten wir runter und tauchten ab. Bei den Jungs hab ich immer genau hingesehen. Die Krawatte von beiden schwammen beim reinrutschen immer oben und das Sakko blähte sich nach hinten hin auf, was auch mein Blazer gemacht haben soll, meinte Lukas. "Wieso ist Nanni eigentlich nicht mit?" fragte Jan mich plötzlich und ich so: "Kein Platz?" "Das sag ihr jetzt mal!" antwortete er und zeigte zum Strand. "Oh!" kam da von mir, weil sie stand mit einem Kleid und Heels am Strand und winkte. Ich winkte sie ran und sie kam wirklich zu uns. Sie hatte auch ihre Handtasche um und fragte uns dann, warum wir hier und nicht woanders sind. "Hier ist doch niemand!" lachte ich und umarmte sie kräftig. "Ja eben!" meinte sie dazu und fragte: "Warum nicht beim Fest?" Jan: "Ja klar, damit wir in der Zeitung stehen oder wie? Ein Tretboot in Seenot oder sowas. - Fünf Jugendliche in guter Kleidung in Seenot oder weiß was ich!" Wir lachten voll und kletterten weiter auf dem Boot rum.

Ich wollte immer wieder runter rutschen, weil ich nicht genug bekommen konnte mit voller Handtasche, geschminkt und mit Lackschuhen ins Meer zu kommen. Ich schwamm immer wieder umher und küsste mal den einen und mal den anderen. Bei Lukas blieb ich immer länger stehen, weil ich ihn auch am meisten Liebe, obwohl er ja mein Bruder ist. Hab Jan und Nanni dann auch erlaubt sich zu küssen, was sie auch gerne machten. Irgendwann klingelte mein Handy in der Handtasche und alles guckte mich an. "Was denn, auch im Meer braucht man das?!" grinste ich und holte es raus. Es war Mama, sie wollte wissen wo wir sind und ob wir noch wieder kommen. "Ähm ja, wir sind noch beim Camper, ähm ja, wir kommen noch, gleich!" stotterte ich und versuchte die anderen ruhig zu halten. Mama freute sich und legte auf.

Wir sind dann alle schnell ins Tretboot und die Jungs strampelten uns zum Campingplatz zurück. Dort zogen wir uns wieder um, trockneten die Haare und fuhren zurück zum Fest. Als wir Mama endlich fanden, guckten sie uns komisch an. "Ist irgendwas?" fragten wir. "Nö, nur, warum seid ihr so Schick?" Vanessa (15): "Weil hier ein Fest ist und wir gut aussehen wollen?" Ich grinste nur und Lukas dann so: "Genau!" Mama kratzte sich am Kinn und grübelte. Nach paar Sekunden guckte sie Claudia an und: "Komm, wir müssen uns Hübsch machen!" Danach liefen beide weg und wir lachten. Wir mischten uns wieder unter die Menge und tanzten kurz darauf mit ein paar Jugendlichen im Hafen herum.

Weiter im nächsten Erlebnis.

Es gibt hierzu auch eine Playmobil-Version!

 

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