Sommerferien in Dänemark

Im Brunnen

(29.07.2023)
Joa, dies Erlebnis hätte ich ja fast vergessen mit aufzuschreiben. Da war ich (Laura, 14) noch mit Sophie (13), Vanessa (15) und Jan (16) auf einer anderen Insel gefahren. Okay, das ist nicht ganz richtig. Ihr erinnert euch noch an den Jungen aus dem Dorf, wo wir auf dem Grundstück gepennt hatten, am Anfang? Gut! Den Jungen hatten wir auf unserem Campingplatz getroffen. Wir waren total erstaunt, dass er dort auf einmal auftauchte, aber wir freuten uns auch darüber. Wir unterhielten uns über dieses und jenes und schlenderten am Strand entlang. Da schlug er uns vor, uns zu einer anderen Insel zu begleiten, wo er uns ein großen Botanischen Garten zeigen wollte. Mama wurde da hellhörig und fragte ihn gleich aus. Ich: "Ach Mama, da passiert schon nichts, Jan ist doch dabei!" Mama: "Eben deswegen ja!" Jan: "Was soll das denn heißen?" Mama Claudia: "Lasst uns doch alle hinfahren!" Lukas: "Alle?" Mama: "Kannst auch hier bleiben, bei Tante Sarah!" Tante Sarah: "Vielleicht wollen wir ja auch mit?" Marek (17): "Glaube das wird allen gefallen!" Mama: "Na dann!"

Kurze Zeit später packten wir alle unsere Sachen zusammen und fuhren los. Allerdings sind Tante Sarah und Co. auf dem Campingplatz geblieben und Lukas, die Zwillinge und meine Lüdde auch! Eigentlich wollte Marek uns mit einem Boot rüber fahren, aber da wir ja nun doch mehr sind, führte er uns zu einem Hafen und wir fuhren mit der Fähre rüber. Er wusste sofort wo es lang ging und zeigte Mama den Weg. Zwischendurch tankte Mama noch und kaufte etwas ein. Ich glaube, mit dem Navi wären wir auch nicht schneller da gewesen. Er führte Mama mehr oder weniger Kreuz und Quer durch die Gegend und dann hielten wir fast in einem See. "Huch, soweit wollt ich auch nicht!" lachte Mama und stellte den Motor ab. Marek stieg als erstes aus, er hat auch vorne gesessen. Nach einem kleinen Fußmarsch durch ein Wald, guckte uns ein Wesen an und ich so: "Wow, was die hier alles haben!" Sophie machte gleich ein paar Fotos und stolperte weiter durch den Wald.

Nach einer halben Stunde oder so, meinte sie plötzlich: "Geil, wie geil ist das denn?" Da fanden wir alle im Wald kleine Holzhütten oder wie man die Dinger nennt. Da kann man im Sommer drin pennen oder auch wenn es mal stark regnet oder so. Voll genial waren die Dinger und wir wollten sie auch gleich ausprobieren, aber das ging leider nicht, weil schon andere drin lagen und uns fragend ansahen. Sophie: "Sind schon wieder weg!" Die Bewohner sagten irgendwas, aber niemand verstand es. Da wäre es cool gewesen, wenn Tante Sarah mit wäre, weil sie kann ja Dänisch.

Wir liefen weiter und kamen dann an ein Museum an, das jeder zu jeder Zeit besichtigen kann. Es waren voll die alten Sachen ausgestellt, alte Fahrzeuge, Maschinen, Möbel usw.. Man konnte drin sehen, wie es damals in der Schule abging und wie die Leute damals gewohnt, gekocht und sich gewaschen haben und so. Auch eine Uralte Schmiede war zu sehen. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen und staunten immer wieder. Vanessa war voll begeistert und wollte alles genau wissen. Der Typ der uns alles erzählte, sprach auf Englisch und Nanni fragte immer wieder nach und wollte noch mehr wissen. Der Typ guckte uns irgendwann an, als ob er sagen wollte: "Nimmt sie mal hier weg!" Ich grinste immer nur und guckte mir die Möbel und so an. da waren auch Kinderbetten zu sehen, was mich natürlich mehr interessierte.

Nach dem Museum ging es erstmal zu einem Restaurant, wo wir alle was futterten und danach sind wir endlich zum Botanischen Garten, von dem Marek uns erzählte. Also Ehrlich jetzt, so schön fand ich den gar nicht, aber egal. Es waren sehr viele verschiedene Pflanzen zu sehen und ein paar kleine Seen. Sophie nahm alles wieder auf und setzte sich irgendwann auf eine Bank, weil sie nicht mehr konnte. "Meine Druckstelle!" nörgelte sie. Mir und Mama Claudia ging es auch nicht gerade besser. Nachdem wir nach ein paar Stunden wieder raus sind, führte uns Marek zu einer Kirche oder sowas und ging da hinter in den Wald. "Wir: "Nö, nicht noch mehr laufen!" Mama lachte und schlug vor, dass wer noch kann, weiter geht und der Rest einfach sich auf die Bänke setzt.

Tja, da blieben nur Marek, Vanessa und ich übrig, der Rest setzte sich. "Okay!" grinste ich. "Dann gehen wir alleine weiter!" strahlte ich noch und folgte Marek in den Wald. Nanni freute sich mal mit mir alleine irgendwo hinzugehen und hielt meine Hand. Marek guckte komisch als wir so durch den Wald sind aber sagte nichts dazu. Vom weiten hörten wir es plätschern und lauschten. Dann sahen wir ihn, ein Brunnen. Naja, wirklich einer war es nicht, es war eher ein großer Platz der unter Wasser stand. "Wie tief ist der?" fragte Nanni. "Kein Plan!" antwortete Marek. Da sie es wissen wollte und auch andere auf der anderen Seite sah, ging sie einfach mit Turnschuhe rein und lief drin rum.

Kurz streckte ich meine Zunge raus und biss drauf. Dann ging ich einfach hinterher und Marek auch. Er hatte allerdings seine Jacke ausgezogen, was wir beide nicht taten. Nanni war mit Jeanshose, Shirt und einer schwarzen Lederjacke bekleidet und ich mit Lederhose, Shirt, Jeansjacke und schwarze Schuhe. Sie ging immer weiter rein und irgendwann spritzten uns ein paar andere mit Eimern nass. Wir schrien und rannten weg, aber sie kamen immer hinterher und lachten, was wir dann auch machten. Als Vanessa sich irgendwann komplett ins Wasser legte und lachte, hörten sie auf. Es ging richtig plötzlich. Nanni legte sich hin und die Jugendlichen verstummten und verschwanden. Sie gingen sogar aus dem Wasser raus und liefen durch den Wald. Wir drei guckten uns an und zuckten mit der Schulter.

Irgendwie war dann bei uns auch die Luft raus und wir hatten keine Lust mehr. Ich half Nanni hoch und wir gingen zurück zu den anderen. "Oh!" meinte Mama, als sie uns sah.  "Was?" fragte ich. Sophie: "Hat das bei Euch geregnet?" Wir lachten und erklärten ihr, dass wir in einem Brunnen oder sowas waren. Sophie: "Ach so, können wir jetzt wieder zurück?" Nanni bewegte sich ständig und sagte dass sie mal muss. Ich lachte laut und schlug ihr vor in die Hose zu machen, weil sie ja eh komplett nass war. "Mh Jaah, hast Recht!" sagte sie und machte in die Hose. Sophie: "Bah Igitt, bist du ekelhaft!" Mamas lachten und marschierten zum VW-Bus. Nanni schlug immer die Arme um sich und umarmte sich halb, weil ihr kalt war. Zwischendurch hüpfte sie auch.

Endlich am Auto angekommen, da ging Mama gleich an den Kofferraum und holte eine dicke Decke raus. "Bitte schön!" grinste sie und Nanni schwang sie sich um. Nanni: "Bah Geil, trockene Sachen da?" Mama: "Aber immer doch, kenn doch meine Kinder!" Nanni grinste da voll breit und setzte sich schräg auf die Rückbank im VW-Bus. Kurz darauf schmiss Mama mir Gummistiefel vor die Füße und sagte: "Hier, du auch!" Mehr als grinsen konnte ich da nicht. Mama gab Nanni noch trockene Hose, Pulli und ein Friesennerz und mir eine Jogginghose. nasse Unterwäsche und Socken mussten wir anlassen. Mama war da nur froh, dass ich nicht komplett mit der Lederhose im Wasser war, sondern nur bis unter den Knien. Meine Jeansjacke hatte aber kräftig was abbekommen, aber da keine Jacke mehr im Auto war, schmiss ich mir die Decke um.

Als wir später am Abend wieder auf dem Campingplatz ankamen, guckte ich gleich nach meiner Lüdden. Jan: "Na, wieder Unartig gewesen?" Ich: "Wieder?" Wiebke lachte als ich sie auf den Arm nahm und sie streichelte. "Mutti wieder da!" sagte ich ihr leise und streckte die Zunge raus. Wir erzählten dann kurz was war und Onkel Kevin machte den Grill an. "Geil!" kam von Nanni, nahm sich ein Stuhl und hing ihre nasse Lederjacke drauf auf. Lukas: "Warst mit schwimmen?" Nanni: "Nö, nur im flachen Wasser gelegen mit!" Lukas: "Ach so!" Nanni runzelte die Stirn und fragte ihn: "Hast nicht zugehört eben, haben wir doch erzählt!" Er: "Ja?" und guckte sie komisch an. Ich sah schon was war und zog eine Schnute. Er hatte die ganze Zeit Kopfhörer drin und hörte Musik.  Als ich ihm die raus nahm, sagte er: "Hey!" Ich: "Schrei nicht so!" Er: "Gib her!"

Ich kümmerte mich nicht weiter drum und setzte mich auf die Decke, neben mein Schatzi und spielte mit Wiebke. Etwas später gab es was zu futtern und wir hörten etwas Musik dabei. Nach und nach verschwanden wir alle in unsere Betten und pennten. Am Sonntag ging es dann wieder nach Hause.

 

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