Sophie nervte mit ihrem Schlagzeug

(02.08.2023)

Dies Erlebnis weiß ich zum Teil von Corinna, Tim und Sophie. War ja auch nicht immer und überall dabei.

Seit dem Wochenende sind wir wieder zuhause in Bremen, wie schön. Mein Garten hatte in den letzten Wochen doch so einiges an Regen abbekommen und ich wollte ihn eigentlich auf Vordermann bringen. Da das Wetter aber so schön war heute, dachten wir uns, Spazieren zu gehen. Mama bat mich Corinna (4,5) und Tim (8) mitzunehmen, weil sie nur im Wege sind heute. "Klar, können wir machen!" sagte ich. Natascha hat sich in Dänemark wohl eine kleine Erkältung zugezogen und lag im Bett, die ärmste.

Mit meinem Schatzi Jan (16), der auf Inliner unterwegs sein wollte und Vanessa (15), die mit einem Board fahren wollte, fuhr ich mit meinem E-Roller los. Jan schob noch unsere Lüdde im Buggy, Tim fuhr mit Kettcar hinterher und Corinna fuhr wie Nanni auf einem Board. Wir gingen bzw. fuhren ein wenig durch die Gegend und Juchhu, wie sollte es auch anders sein, es regnete! Zum Glück hatte Tim seine Nagelneue Steppjacke an und ich mein gelben Friesennerz. Der Rest hatte heute mal keine Jacke dabei.

Kurz vor dem neuen Haus, horchten wir auf und fragten uns, wo der Lärm herkommt. Nanni: "Ist das Sophie?" Da es sich so anhörte als ob es ein Schlagzeug ist, sagte ich: "Könnte gut sein!" und schob noch ein: "Aber wo ist sie?" hinterher. Wir gingen auf den Hof und der Lärm wurde immer lauter. "So wie sich das anhört, ist sie das!" grinste ich voll und ging um das Haus rum, in den Garten. Da sahen wir sie schon in meinem Garten stehen. Sie hatte ihr ganzes Schlagzeug da hingestellt und war kräftig am spielen.

Wir gingen hin und dann hörten wir auch jemand Gitarre spielen. Es stand ein Nachbar? neben ihr. Er hatte dunkle Hautfarbe, einen Bart und die Haare in der Mitte zu einem Kamm hochgestellt. "Oh weia!" sagte Jan und ging auf den Mann zu. Corinna und Tim interessierte der Typ nicht und rannten in mein Garten in eine große Pfütze. Der Typ stellte sich uns als John vor und sagte uns, dass er ein paar Straßen weiter wohnt und zufällig das Getrommel hörte und so halt mit Gitarre zu uns auf den Hof ist. Er entschuldigte sich bei uns, dass er sozusagen einfach eingedrungen ist und wir unterhielten uns mit ihm. Nanni unterhielt sich mit Sophie in der Zeit, weil sie ja auch Schlagzeug spielen kann.

Während der Unterhaltung hatte es die ganze Zeit nicht geregnet, aber dann fing es wieder an und ich guckte zu Coco und Tim, die noch immer in der Pfütze waren und tanzten. Bin dann einfach zu den beiden hin und habe mitgetanzt. Obwohl sie beide Gummistiefel trugen, waren ihre Füße nass geworden, weil die Pfütze so tief war, dass oben alles rein-gelaufen ist. Wir tanzten weiter und dann hörte der Regen wieder auf. Der Himmel wusste wieder mal nicht, ob er heulen sollte oder nicht.

Jan hatte sich mit dem John auf ein Liegestuhl gesetzt und unterhielt sich mit ihm. Keine Ahnung, ob sie da auch schon im Regen saßen, jedenfalls rauchten sie beide und hatten ein Bier in der Hand. Meine Lüdde meldete sich und ich setzte mich mit ihr auf die Hollywoodschaukel und fütterte sie, während Sophie alleine weiter Schlagzeug spielte. Sie war voll in ihrem Element und nervte uns ganz schön. Dachte aber nur, das wir eh gleich alle reingehen und sie dann endlich mal wieder aufhört.

Der Regen unterbrach sie zum Glück auch später. Er wurde heftiger und sie fluchte. Ihr guter neuer Rock wurde nass, was sie nicht wollte und packte schnell die ganzen Sachen wieder zusammen und legte sie auf den Bollerwagen. Wir halfen ihr alle dabei und gingen zum Haus rüber. Corinna spielte noch im Garten und als sie uns draußen weglaufen sah, schrie sie wild umher und heulte fast. "Wartet auf mich, ich will mit!" schrie sie und wir lachten. Tim spielte schön mit seinem ferngesteuerten Auto im Garten, ihm störte der Regen weniger. Wohl auch, weil er seine neue schöne warme Jacke anhatte und nicht fror, was wir anderen mehr oder weniger taten.

Bei der Unterführung am Haus, meinte Sophie plötzlich, dass sie im Pool weiter spielen möchte. Wir guckten sie fragend an und dachten dann eigentlich, dass sie es in der Sitzecke alles wieder aufbauen will. Wir schleppten auch alles vom vor dem Haus ins Haus und vor den Tresen am Pool. Wir stellten alles kurz dort ab und sie guckte. "Nee, im Pool!" knurrte sie und fing an, alles in den Pool zu tragen. Das ihr Rock dabei nass wurde, störte sie nicht mehr. Kurz darauf stand alles im flachen Wasser, neben den Stufen und sie spielte drauf los.

Coco ging dann einfach mit rein, mit Jeanshose, Shirt und Turnschuhe und tanzte. Ich war noch kurz oben und sagte Mama, dass wir alle unten im oder am Pool sind. Als ich ihr erzählte, dass Sophie ihr Schlagzeug im Pool stehen hat, lachte sie und sagte: "Wie damals!" Ich: "Wie, wie damals?" Da erzählte Mama, dass Sophie es wohl schon mal in Hannover in dem Haus gemacht hatte und es toll fand. Da konnte ich dann auch nur lachen und wusste warum sie es tat.

Als ich mit Jan kurz darauf wieder runter ging, wollten wir uns Sophies Gespiele anhören und uns in die Sitzecke setzen. "Nee oder?" kam da von mir und zeigte aufs Sofa. Meine Augen wurden auch immer größer und Nanni bekam sich nicht wieder ein vor lachen. Jan grinste nur. Da lagen Handschellen auf dem Sofa und ich dachte mir mein Teil. Die waren bestimmt von Mamas. Beim unterhalten fielen meiner Lüdden Wiebke (4 Monate) so langsam die Augen zu und sie pennte. Da Sophie aber noch spielte und wir auch ins Wasser wollten, schob ich sie kurzerhand ins Klassenzimmer.

Wir rauchten dann noch eine am Pool und ich lief ein paar mal um den Pool rum, was auch Nanni machte und Jan rollte mit sein Inlinern umher. "Du willst jetzt aber nicht mit dem Kleid schwimmen, oder?" fragte mich Nanni irgendwann und ich so: "Doch, hatte ich vor!" Sie meinte dann, dass ich es mir nochmal überlegen sollte, weil es erstens Nagelneu war und zum zweiten auch nicht ganz Billig war. Wir hatten es noch vor Dänemark gekauft und an mein Schrank gehängt. Es war ein rot-schwarzes Abendkleid, was man sich halb umhängt. (So eins hab ich für Playmobil und wollte es auch haben)

Bevor ich aber ins Wasser gehen konnte, meckerte Sophie voll rum und wollte ihr Schlagzeug wieder aus dem Wasser haben. Sie schmiss die Sticks rum und legte die Becken an den Rand. "Hey Hey Hey, was denn los?" fragte Jan sie, aber sie sagte nichts. Sie schmiss die Ständer der Becken auf den Rand und versuchte dann die Trommeln abzubauen. Wir halfen ihr die Sachen vor die Theke zu stellen und sie packte dann alles in das Klassenzimmer.

Danach bin ich dann wirklich mit meinem neuen Kleid, Lackschuhen und mein Friesennerz in den Pool gegangen und bin geschwommen. Jan hatte sich kurz vorher noch an den Rand gesetzt und guckte dann genauso blöd wie Nanni aus der Wäsche. So schlimm fand ich es gar nicht mit dem Kleid zu schwimmen - es trocknet ja auch wieder, oder? Als Sophie sich mit Rock, Shirt und Sneaker ins Wasser setzte und schmollte, warum auch immer sie es tat, gingen Corinna und Tim zu ihr und versuchten sie zu trösten. Tim ging einfach unerlaubt mit seiner neuen Steppjacke ins Wasser, was Sophie aber nicht sonderlich störte. Die Jacke wurde da auch nur ein paar Zentimeter nass.

Jan wollte nicht wirklich mit ins Wasser und rollte immer um den Pool herum, aber irgendwann fiel er dann doch rein und schwamm. Nanni hingegen kam gleich mit rein und schwamm mit mir um die Wette. Jan schwamm nur kurz mit uns mit und erlaubte dann Tim, mit seiner Jacke zu schwimmen, nachdem er ihn des öfteren danach fragte. Ich sagte da auch nur, dass man die Jacke ja wieder trocknen kann. Er fand es total genial, wie sich die Jacke immer aufblähte im Wasser und schwamm immer wieder damit.

Irgendwann haben wir alle nur da gesessen und haben Cola und anderes getrunken. Wir erzählten uns Witze und redeten über dieses und jenes. Tim saß Freudestrahlend hinter uns und drückte immer seine Jacke ins Wasser, die sich von alleine wieder aufblies. Als ich Jan da fragte, ob er nicht mal seine Inliner abmachen will, meinte er: "Wenn du dein Friesennerz ausziehst!" Das wollte ich aber nicht, also ließ er sie auch an.

Irgendwann schwammen Nanni und ich noch weitere Runden und Jan rollte auf Pott. Als er da wieder rauskam, meinte er, dass Mamas uns Kuchen und was zu trinken in den Billard-Raum gestellt haben. Auf die Frage, woher er das weiß, sagte er nur: "War grad drin!" Wir schwammen dann noch eine kleine Runde und stellten uns dann vor den Spiegel. Nanni und ich sahen ja nach dem schwimmen nicht mehr so ganz fein aus, grins.

Kaum hatte ich mein Friesennerz im Bad ausgezogen, da hörte ich meine Lüdde brüllen. Schnell ging ich hin und sah wie Jan sich gerade um sie kümmerte. Mama hatte uns auch noch ein paar Handtücher auf den Tisch gelegt, wovon ich mir eines nahm und mich drin einwickelte. Das Gebrülle hörten auch Tim und Coco, aber statt zu ihr zu gehen, nö, da guckten sie sich den Billardtisch an und fragten uns Löcher in den Bauch. Die beiden haben den Tisch wohl noch nie gesehen, glaub ich. Sophie fühlte sich vom Gebrülle auch nicht angesprochen und spielte wieder auf ihrem Schlagzeug.

Hatte meine Lüdde ja eigentlich ins Klassenzimmer geschoben, aber Mamas schoben sie wohl beim Kuchen bringen, vor den Ofen ins Billardzimmer. Jan hatte unsere Lüdde schon auf den Arm als ich reinkam und nahm sie entgegen, damit er endlich mal seine Inliner ausziehen konnte. Nanni deckte in der Zeit den Tisch und freute sich schon auf den leckeren Erdbeerkuchen. Leider fehlte die Sahne dazu, aber er schmeckte auch so ganz gut.

Als mir und Nanni etwas später warm war, in unserer nassen Kleidung, spielten wir Billard. Wir spielten nichts besonderes, einfach nur so und freuten uns, dass unsere nassen Sachen nicht mehr so klebten wie vorher. Irgendwann kam Mama rein und guckte uns schräg an, so sagte es mir Nanni später, weil sie sie kommen sah. "Was macht ihr denn, zieht euch doch erst mal um!" Ich, leicht erschrocken: "Aah, Mama, Nee, wie siehst du denn aus?" Sie hatte ein gestreiften Pulli an und trug ein Cappy auf dem Kopf. Ich fand das voll Irre und grinste breit.

Als sie uns näher kam, packte sie wie immer ihre Hand auf den Tisch und redete mit uns weiter. Da sah ich die Handschelle am Handgelenk und lachte kurz. "Ach du Scheiße, Mama!" kam da so von mir und sie so: "Oh, auch schon gemerkt dass ich da bin?" Wir lachten alle kurz und dann zeigte ich nur auf die Handschelle. Sie lachte dann auch und sagte uns, dass es ein Spiel von ihr und Mama Claudia sei. Naja, so genau wollten wir das jetzt auch nicht wissen, aber egal.

Etwas peinlich war es ihr aber glaub ich auch und wollte schnell wieder nach oben. Aber da auch Coco und Tim noch bei uns waren, wollte sie das beide gleich mit kommen. Tim: "Meine Jacke bläht sich immer voll Cool auf Mama, willst mal sehen?" Sie guckte uns schräg an und dann so: "Die bläht sich auf?" Coco, die überall am schnüffeln war: "Cool, Schokolade!" Wir drehten uns alle zu ihr um und lachten. Sie guckte uns da ganz verlegen an und grinste dann etwas breit. Mama fing laut an zu lachen und sagte: "Nimm mit!"

Tim fragte Mama erneut, ob sie die Jacke mal aufgebläht sehen will und Mama nickte mit dem Kopf. Er ging auch mit ihr gleich zum Pool und hüpfte rein. Die Jacke blähte sich auch schön wieder auf und er lachte. Als er dann schwamm, drehte er sich kurz auf den Rücken und sagte: "Guck mal Mama, brauch gar nichts zu tun!" Die Jacke blähte sich richtig gut auf und hielt ihn über Wasser. Mama wollte dann aber, dass er damit raus kommt und nach oben verschwindet. Später meckerte Mama uns auch noch an deswegen. Wir sollen mal besser aufpassen, dass er nicht immer mit neuen Sachen ins Wasser geht und so. Da dachte ich nur: "Wieso hat sie bei mein Kleid nicht gemeckert? Kostete immerhin über zweihundert Euro!"

Sophie war dann auch endlich mal fertig mit Schlagzeug spielen und kam zu uns. "Hier, stand auf dem Lehrerpult!" strahlte sie und stellte eine Schoko-Sahne-Torte auf den Tisch. Die haben wir alle gar nicht gesehen und staunten nicht schlecht. Wir freuten uns aber drüber, weil der andere auch schon alle war. Sie setzte sich mit an Tisch und schnitt die Torte an. Meine Lüdde meldete sich auch wieder und wollte was Essen. Ich fütterte sie und aß nebenbei die Torte. Sie war einfach wieder nur lecker. Es steckten in der Sahne auch noch Kirschen drin. Die waren vielleicht lecker, Njammi.

Nachdem wir alles aufgegessen hatten, räumten wir unten kurz auf und verteilten uns. Nanni ging wieder zu sich nach Hause, Sophie in ihr Zimmer und ich ging mit Jan und unserer Lüdden in meine Wohnung. Dort wog ich meine Süße erst mal und wickelte sie anschließend. Mit frischen Sachen an wog ich sie nochmal und zog mir dann auch was frisches an. Als ich dann ins Wohnzimmer ging, sah ich Jan, wie er mit Pantoffeln an seine Füße auf den Tisch liegen hatte und vor sich stand ein Bier. "Jetzt guck dir mal dein Papa an, wie der da sitzt!" grinste ich die Lüdde an und drehte sie zu ihn hin. Er wurde ganz verlegen und setzte sich schnell richtig hin.

Ich legte die Lüdde auf den Boden zum spielen oder was auch immer und fragte Jan noch, woher der Schraubenschlüssel kommt, der genau vor unserem Bett lag. "Gehört Olaf, glaub ich, kein Plan!" sagte er mir und ich so: "Du meinst Papa!?" Er: "Ja!" Er soll nicht immer Olaf sagen, auch wenn er so heißt, ich sage es ja auch nicht! Dann machte ich das selbe wie Corinna unten. Ich suchte nach was zum naschen und wurde auch fündig. Mit ein paar Ritter Sport Tafeln setzte ich mich aufs Sofa und legte mich lang hin. Da kam Jan gleich zu mir und fragte, ob ich alles alleine futtern will. "Nimm doch!" grinste ich und er suchte sich eine Tafel aus.

Natürlich nahm er eine meiner Lieblings Tafeln und legte sich dann zur anderen Seite aufs Sofa. "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz!" sang er plötzlich, woher auch immer er die Zeile hat. Ich fand es ja schon ärgerlich, dass er meine Tafel gemopst hatte, aber das er dann auch noch singen muss, nö! Ich lachte kurz, schüttelte den Kopf und sagte: "Bist du auch so!" Fand er natürlich gut und warf mir gleich tausend Küsschen rüber.

Weil unsere Lüdde schön ruhig war und versuchte die Dinge an ihrem Gerüst zu greifen, guckten wir uns ein spannenden Film an. Die Lüdde versteht ja noch nichts, also konnten wir das auch, denke ich mal. Wir waren gerade mitten im Film, als mein kleiner Bruder sich anschlich. Er stand plötzlich bei uns und fragte: "Habt ihr mein Auto gesehen?" Ich zuckte nur voll zusammen und Jan so: "Hilfe, wer da?" setzte sich schnell hin und sah Tim an. "Was wollst du denn hier?" fragte er ihn noch. Tim wiederholte sich und Jan so: "Ach Timmy, doch nicht mitten in der Nacht!" Tim: "Doch, sonst kann ich nicht schlafen!" Jan schlug ihm dann vor, ihm etwas vorzulesen, was er dann auch wollte.

Während mein Schatzi sich um mein kleinen Bruder kümmerte, räumte ich ein wenig das Wohnzimmer auf und machte das Bett fertig. Etwa eine halbe Stunde später kam Jan zurück und berichtete. Sie haben das Auto noch aus dem Keller vom Pool geholt, bei Tim auf die Bord gestellt und dann hat er ihm noch was vorgelesen, wobei Tim sehr schnell eingepennt ist. "Er ist echt ein süßer Kerl!" lachte Jan noch und setzte sich aufs Bett. Er wollte noch, dass ich mit ihm Kuschel, aber da unsere Lüdde schon in der Mitte im Bett lag, legten wir uns beide hin und pennten. War immerhin schon halb zwölf abends, laut Wecker.

Hierzu gibt es auch eine Playmobil-Version

 

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