Durch den Matsch im Wald

(20.03.2024)
Gestern haben wir uns nur eine Altstadt angesehen, die nicht wirklich nennenswert ist, also schreib ich nicht wo sie war. Nass geworden ist niemand, also auch nichts zu berichten. Heute wollte Mama unbedingt einen Spaziergang durch den Wald mit uns machen und ließ auch nicht locker, als es anfing zu regnen. Die kleine Tatjana (6) und die Zwillinge Natascha und Corinna (5) hatten ein wenig Schnupfen und blieben mit Lou (18), die mit uns mitgefahren ist, im Camper.

Da Mama Angst hatte, dass unser Essen im Rucksack nass wird, bat sie mich mein McNeill aufzusetzen. Machte ich natürlich gerne und freute mich, dass sie mit dem selben rumlief. Wir stolperten los und merkten schon bald, dass wir mit den Wanderschuhen (Turnschuhe bzw. Sneaker) nicht wirklich weiter kamen. Tim blieb ständig im Matsch stecken und verlor fast seine Schuhe und Sophie (13) und ich (Laura, 15), rutschten immer weg. Wir nörgelten und meckerten und Mama schnauzte uns an. Sie drehte irgendwann einfach um und verlangte von uns allen, dass wir unsere Gummistiefel anziehen. Mit Friesennerze liefen wir ja schon alle rum.

Tatjana pennte als wir am Camper waren und die Zwillinge lagen unter einer Decke und guckten fern. Wir wechselten das Schuhwerk und gingen wieder in den Wald. Wir mussten also das zweite mal den Berg hinauf, und das im Regen. Wir hatten alle unsere Kapuzen auf und wischten uns immer den Regen von der Brille. Eslem (15), die auch mit durfte, setzte ihre irgendwann ab und meinte, dass sie sonst nichts sieht. Je weiter wir nach oben kamen, desto matschiger wurde der Weg und wir rutschten trotz Gummistiefel, immer wieder weg. Wir meckerten alle wieder viel und Mama blieb stehen. Tim (9) sah es nicht und lief ihr hinten rein. "Pass doch auf wo du langrennst!" knurrte sie und er so: "Sorry!"

Weil meine Armbanduhr stehen blieb, wusste ich nicht wie lange wir schon gelaufen sind (hatte auch Druckstellen am Stumpf in der Beinprothese, wie auch Sophie). "Meckert nicht, sind ja gleich da!" kam von Mama und niemand sagte mehr was. Uns war kalt und wir wollten alle schnell ins warme. Der Regen lief an unseren Nasen und Münder runter und in unseren nassen Hosen (nicht nur vom Regen), wurde es auch langsam kalt. Zum Glück hatte ich noch eine Leggings drunter, aber trotzdem war mir kalt, wie auch Eslem und Lukas, der mit Rock unterwegs war. Ich wollte ihn ja von abbringen, aber wer nicht will, gell!

Irgendwo in freier Natur, die Bäume etwas weiter weg und der Regen tat sein bestes, saßen wir auf einer nassen Decke und Mama packte die Salate aus. Wir nörgelten alle wieder rum, dass uns kalt ist und ins warme wollen, aber Mama wollte Picknicken. Nach ein paar Löffeln Salat, mochte ich nichts mehr, weil der Regen alles durchweichte und nichts mehr schmeckte. Auch Essi und Sophie leerten die Teller im nahefließenden Bach. Nur Tim und Lukas aßen schön weiter und futterten die nassen Frikadellen alle auf. Mit großen meckern, packten wir die restlichen Sachen wieder zusammen und sahen zu, dass wir wieder zum Camper kamen.

Nach gefühlt unendlicher Zeit, kamen wir auch endlich an und gingen schnell rein, um uns aufzuwärmen. Lou: "Ihr seht ja aus, als ob es kein Spaß gemacht hat!" Wir: "Hat es auch nicht!" Mama: "Hört auf zu nörgeln, sonst kehren wir alle um!" Wir: "Ja Mama!" und schielten voll rum. In meinem nassen Schulranzen, war noch Nudelsalat und den holte ich raus. "Oh schön, noch was da?" fragte Lukas und ich so: "Finger weg, meins!" Essi: "Unserer!" und guckte mich und Sophie an. Sophie: "Genau!" Wir drei aßen auch alles auf und verkrümelten uns nach hinten in den Camper. Da erst zogen wir uns um und legten uns unter eine Decke. Essi und ich lasen ein Buch und Sophie hörte Musik über Kopfhörer.

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