Mit Sophie und Eslem bei den Schweinen
(21.03.2024)
Unsere Sachen von gestern waren wieder
trocken und so konnten wir die Jacken und Stiefel auch wieder anziehen.
Mama fuhr ja am morgen schon woanders hin und es schien so, als ob es
uns dort besser gefallen könnte. Morgens, naja eher kurz vor Mittag,
sahen wir uns wieder eine Altstadt an und futterten Nahe eines Schlosses
zu Mittag. Es gab dort zwar vieles zu sehen und die Stadt war auch sehr
schön, aber trotzdem meckerten wir wieder alle. Besonders Sophie und
ich, weil wir noch immer die Druckstellen in unseren Beinprothesen
hatten. Die Narben schmerzten uns auch wieder. Tim (9), Tatjana (6) und
die Zwillinge Natascha und Corinna (5), liefen die Nasen davon und
quengelten immer, dass sie wieder zum Camper wollen. Mama wollte zwar noch mehr mit uns ansehen, aber fuhr dann mit einem Linienbus aus der Stadt hinaus und zu einem Bauernhof hin. "Was sollen wir hier?" fragte Sophie (13) und ich so: "Bauernhöfe haben wir auch zuhause, brauchen wir nicht zu besichtigen!" Lou (18), auf halb bayrisch: "Hier schauts aber größer aus?" Ich guckte sie mit großen Augen an und fragte, ob sie von hier kommt. "Na, so weit auch wieder nicht!" antwortete sie und Mama lachte kurz. "Guckt Euch doch erstmal um!" sagte sie noch und wir machten es, bevor sie wieder meckert. Ich ging gerade auf die Scheune zu, da zog Sophie an mein Schulranzen (roter McNeill, T104). "Wow, wat los?" fragte ich auf Plattdeutsch und sie zeigte zu einem Außengehäge der Schweine. "Hm!" kam von mir und folgte ihr. Die anderen gingen alle zur Scheune. Erst guckten wir den Schweinen beim suhlen zu und setzten uns dann auf den Zaun, der da herum war. Sie textete mit ihrem Schatzi und ich mit meinem. Völlig im Gedanken, versanken Sophie und ich im Handy und merkten nicht, dass die anderen sich näherten. Mama fasste mich an und sagte: "Pass auf!" Ich erschrak mich volle Kanne und warf mein Handy weg. "Menno!" meckerte ich und holte mein Handy wieder. Sophie lachte nur. Während die anderen weiter den Hof erkundeten und der Bauer ihnen was dazu erzählte, setzte sich Eslem (15) zu uns auf den Zaun. Irgendwann drehten wir uns drei um und schauten den Schweinen wieder beim suhlen zu. Sie legten sich immer in den Matsch und drehten sich drin rum oder stießen den Matsch mit der Schnauze weg. Sah lustig aus manchmal und wir lachten. Dann hielt mich Lou plötzlich von hinten fest, wie Mama vorher und sagte auch das selbe. Diesmal erschrak ich mich heftiger, weil ich auch nichts gehört hatte vorher. Ich fiel nach vorne und stolperte in den Schlamm, wo gerade ein Schwein suhlte. Als ich mich umdrehen wollte, knickte ich weg und setzte mich rein. Weil ich nicht wusste, wie tief das ganze ist, obwohl ich ja die Schweine gesehen hatte, lehnte ich mich nach hinten und stützte mich mit den Händen ab. Essi rief noch: "Dein Schulranzen!" Aber der war nun halb im Matsch und ich lachte. Irgendwie fand ich es sehr angenehm, weil das Wasser schnell in meine Prothese lief und mein Stumpf umhüllte. Kurz blieb ich da auch so sitzen und Sophie so: "Kühlung am Stumpf?" Ich nickte mit dem Kopf und grinste. Kurz darauf saß auch sie mit im Schlamm und freute sich. Mama meckerte natürlich. Keine Ahnung warum der Schlamm nicht nur kühl, sondern auch zum Teil warm war, aber wir blieben da sitzen und lehnten uns zurück. Essi wieder: "Dein Schulranzen man!" Ich: "Geiler Film: Der Schulranzen Mann!" Sophie bekam sich nicht wieder ein und ich so: "War doch auch schon mit in der Gülle!" Essi: "Musst du ja wissen!" Mama fand es nicht so gut und verlangte dann von uns, dass wir da bleiben und sie den Camper holt, damit wir nicht so dreckig durch die Stadt müssen. "Hat der Bauer kein Schlauch?" fragte Lou. Ich grinste breit und fragte: "Hat er?" Mama winkte ab und ging zur Haltestelle. Naja, was blieb uns da anderes übrig, als im Matsch liegen zu bleiben? Die kleineren Schweine spielten dann mit uns und wir sauten uns immer mehr ein. Irgendwann kam Eslem zu uns und saute ihre schöne Lederjacke ein. Ich: "Geil!" Sie: "Schon klar!" Weil Sophie sich komplett im Matsch drehte, drehte ich mich auch und dann auch Essi. Die Schweine machten gleich mit und Essi irgendwann: "Du bist gern mit dem Schulranzen im Dreck und Wasser, oder?" Ich: "Jub, macht doch Spaß! Ist ja jetzt auch mein Spielranzen!" und drehte mich wieder im Schlamm. Kurz legte ich mich auch auf mein Schulranzen drauf und drückte ihn komplett in den Schlamm. Als wir drei komplett mit Schlamm bedeckt waren und bis zum Bauch im Schlamm saßen, kam eine Familie zum Bauern. Die beiden Mädchen zu ihrer Mama: "Guck mal Mama, die sitzt da mit Schulranzen im Matsch und spielt!" Die Mama: "Guck da nicht so hin!" Wir lachten und winkten. Die Mädels winkten zurück und die Mutter schob sie schnell weiter in die Scheune. Lachend legte ich mich wieder auf mein Schulranzen und drehte mich im warmen Schlamm. Der Bauer: "Ach du meine Güte, was macht ihr denn da?" Essi zu uns: "Wo kommt der denn so schnell her?" "Kommt da mal schnell raus, bevor die Euch für Futter halten!" Sophie: "Wir ihr Futter? Wohl eher andersrum!" und kaute einem Schwein hinterher. Wir lachten und der Bauer wieder: "Kommt da mal schnell raus, ihr holt Euch was weg!" Als wir rauskamen, kam die Familie zu uns. "Was macht ihr denn für Sachen, ihr könnt doch nicht mit Schulranzen im Matsch spielen!" Ich: "Sehen sie doch, das geht!" Sophie hatte ihren Rucksack bzw. die Umhängetasche auch mit in Schlamm genommen, aber dort abgenommen und liegen lassen. Erst jetzt holte sie die da wieder raus. "Kommt mal schnell mit!" sagte der Bauer und wir folgten ihm. Im Stall weiter hinten, sollten wir uns in die Ecke stellen und er spülte uns mit dem Schlauch ab. Als er mein Schulranzen abspritzte, meckerte Essi voll laut rum, weil sie das ganze Wasser, was abprallte, abbekam. Er wollte uns danach gerade große Säcke geben, die wir uns wie ein Bademantel umlegen konnten, da kam Mama in den Stall und rief uns. "Hier hinten!" riefen wir und sie kam. Sie lachte, bedankte sich beim Bauern und schickte uns schnell in den Camper, wo wir uns auszogen und kurz abduschten und frische Sachen anzogen. Danach bzw. währenddessen fuhr Mama weiter zum nächsten ausgesuchten Ort. |