Ostern im Whirlpool

(31.03.2024)
Nach der Kirche traf ich (Laura, 15) die Mädels die bei mir nach dem Musizieren im Whirlpool saßen und quasselte mit ihnen. Wir hatten ja heute ein kleinen Auftritt in der Kirche. Vier von ihnen meinten, dass es ihnen Spaß gemacht hat mit ihren Schuhen im Wasser zu sitzen und fragten, ob sie es nochmal machen dürfen. Da wir ja erst Ostermontag zu Verwandten fahren, fragte ich Mama, ob das klar geht. Sie sagte sofort: "Kein Problem!". Das sagte ich den vieren und wir verabredeten uns nach dem Mittag.

Die vier kamen auch mit ihrer guten Kleidung (Rock, Bluse, Blazer bzw. Kleid und Strickjacke) und alle mit weißen Pumps und leichten Steppjacken. "Boah, ihr seid ja Irre!" strahlte ich und meinte die Jacken. Es waren knappe zwanzig Grad bei uns und die ziehen Steppjacke an, Hilfe! "Wird ja noch kälter heute Abend!" meinte eine und wir gingen ins Haus. Kaum in meinem Zimmer, da fragte eine schon nach dem Whirlpool. "Wow, mal langsam!" lachte ich. Ich musste Wiebke (1) noch frisch wickeln und sie ins Bett legen. Die vier guckten mir dabei zu und warfen nebenbei ihre Steppjacken aufs Sofa.

Als ich fertig war, meinte Clara (14), die auch eine Freundin von Sophie (13) ist: "Können wir jetzt oder wie?" Leicht erschrocken guckte ich sie an und sagte: "Na dann los, ihr wisst doch wo der ist!" Sie ging vor und wir hinterher. Sie stieg auch als erstes mit allem rein und setzte sich hin. Zwei andere, die mir vorher sagten, dass ihre Eltern nichts gemerkt hätten, stiegen ebenfalls mit ihren Pumps ins Wasser und setzten sich. Dann stiegen auch Stella (14), Vanessa (16) und ich mit unseren Pumps ins Wasser und setzten uns. Clara: "Macht voll Spaß, aber irgendwann merkt Mama das, glaub ich!" und zeigte uns ihren rechten Schuh. Wir lachten alle kurz und machten dann das selbe. Erst alle den linken Schuh aus dem Wasser und wieder rein und dann den anderen. Immer hin und her. Eine von den anderen: "Möcht ja gern mal mit schwimmen!" Ich: "Geht leider noch nicht, Pool ist immer noch hin!"

Wir redeten über dieses und jenes, unterhielten uns über Ostern und Gott und so und tranken nebenbei Cola und Wasser. Unsere Blazer legten sich immer aufs Wasser und der Rock von Clara wollte auch nicht immer unter Wasser bleiben. "Wie ist das eigentlich beim schwimmen, bleibt da der Rock unten?" - "Und der Blazer, geht man damit unter?" - "Wie ist das überhaupt mit den Schuhen, merkt man die beim schwimmen?" - "Warte mal, du bist doch so durchgeknallt und schwimmst auch mit Schulranzen, hab ich gehört! Hast da keine Angst unterzugehen mit?" Ich spitzte mein Mund und fragte mich, warum sie es nicht schon beim letzten mal alles fragten. Ich antwortete und es kamen noch mehr Fragen auf.

Dann meinte Stella, dass ja heute die Sonne eine Stunde länger scheint und Nanni und ich so: "Nö!" Sie guckte uns erschrocken an. Eine andere: "Doch doch, die Sonne ist heute eine Stunde länger da!" Nanni: "Nein!" - "Doch!" - "Nein!" - "Sag mal!" - "Was?" - "Die ist eine Stunde länger da heute!" Ich: "Vielleicht zwei drei oder vier Minuten, aber garantiert nicht länger!" Nanni nickte mit dem Kopf und gab mir Recht. Die beiden blieben aber dabei und versuchten es uns zu erklären. Die anderen hörten zu und guckten immer von einer zur anderen. Ich: "Und wann geht die Sonne auf?" Alles wurde still  und überlegte. Nanni und ich grinsten uns ein. "Eine Stunde später!?" meinte Clara irgendwann. Ich: "Seht ihr, also doch nicht eine Stunde länger!" Stella: "Doch!" Wir lachten und erklärten: Gestern ging die Sonne um 6:02 auf und um 18:57 unter, heute ging sie um 7 auf und geht um 19:59 unter! Also? Hatte niemand verstanden. Nanni: "Man, gestern war die Sonne 12 Stunden 55 Minuten da und heute ist sie 12 Stunden 59 Minuten da, also nur 4 Minuten länger, nicht eine Stunde!" Ich: "Genau, sie geht also eine Stunde später auf und eine Stunde später unter, sie scheint also nicht eine Stunde länger, Kapiert?" Alles überlegte und Stella so: "Sie scheint aber heute eine Stunde länger!" Nanni kniff ihre Augen zu und zeigte ihre schönen Zähne. "Vergesst es!" kam dann von ihr. Wir mussten es später noch am Schreibtisch nachzeichnen, damit sie es verstanden haben, schon Irre!

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr drauf und fragte, ob wir nicht was Essen wollen. Stella: "Au ja, Essen im Whirlpool, mit Schuhe an!" Ich: "Kriegst jetzt ein Abgang, oder wie?" Sie: "Hä?" Alles lachte, weil verstanden worden, nur sie nicht. Ich bat alle mit mir nach unten zum Pool zu kommen, damit wir uns da im Wäscheraum umziehen können. Machten zum Glück auch alle. Eine halbe Stunde später saßen wir mit meiner Familie in der Eingangshalle, beim Kuchen essen. Eslem war ja wieder zuhause, wie auch mein Schatzi. Jan sollte ja wegen seiner Mutter zu seinem Vater kommen.

Ein paar Stunden später waren die Klamotten von den Mädels wieder trocken, wie auch die Schuhe, die ich wieder in Handtücher packte. Sie zogen sich schnell wieder um und fuhren nach Hause.

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