Beinprothesen steckten fest
(30.07.2024)
Zur Mittagsstunde schon war es sehr warm
draußen und wir hatten keine Lust was zu tun. Vor allem Melody (15),
Vanessa (16) und ich (15) nicht. Wir hatten unsere Tage bekommen und
waren etwas genervt. Okay, Eslem (15) und Nanni waren schon fast durch,
aber trotzdem waren sie auch genervt. Egal was wir auch machten, es
gelang uns nicht. Dann kam auch noch Lukas (14) zu uns und fragte, ob
wir mitmachen den Graben um die Waldhütte zu ziehen. "Bist Blöd, hau ab
man!" kam von Essi und er so: "Tage oder was?" Sie schmiss ihm ein
Kissen an Kopf und er verschwand. Dann rief mich Joshua (20) an, ein
Freund von mir und Jannis. "Sind auf dem Weg nach Hause, irgendwas
stimmt mit Jan nicht, der sieht so blass aus und rührt sich nicht!"
meinte er und ich so: "Dann weck ihn auf, der hat doch mit der Luft zu
tun!" Essi: "Mach Mund zu Mund man!" Joshua: "So schlimm auch wieder
nicht, melde mich später nochmal!" Ich legte auf und fragte: "Wieso hat
der jetzt angerufen, wenn es nicht so schlimm ist?!" Keiner wusste es. Rauchend auf dem Balkon meinte Essi: "Boah nee, lass mich rein Ey, voll Scheiße hier draußen!" Nanni: "Du willst hier Scheißen draußen?" Ich lachte mich halb kaputt und dann kam von Sophie (14), nebenan: "Kommt ihr mit raus den Graben ziehen!" Melo, etwas säuerlich: "Lass du auch noch ein ziehen!" Sophie: "Hä?" Bei Lukas, auch neben mir wohnend, knallte es auf dem Stuhl und Essi so: "Boah, Arschlochverbreiterung?" Alles lachte sich kaputt und drückte die Zigarette aus. Lachend gingen wir rein und meine Lüdde Wiebke (1) lachte kräftig mit, obwohl sie nicht wusste worum es ging. "Ham die Zwiebelsuppe gefuttert oder was?" fragte Essi mich. Ich winkte nur ab und setzte mich aufs Sofa. Die Tür sprang auf und Sophie stand drin. "Wat los?" fragte ich sie. "Was nu, kommt ihr mit raus?" Essi: "Hast n´ Schaden?" Sophie: "Menno, wir wollen den Graben um die Hütte machen!" Melo: "Doch nicht in der Hitze!" Sophie: "Ist voll kalt im Wald!" Ich: "Ja, mal sehen!" Sie ging wieder und wir setzten uns alle aufs Sofa. Wir quatschten kurz drüber und Essi so: "Vielleicht gehen die Schmerzen dann ja weg!" Ich drückte ihr eine Ibu in die Hand und sie so: "Grrr!" Etwa eine halbe Stunde später standen wir mit kurzer Hose, T-Shirt und Turnschuhen im Garten und dachten nur: "Wir haben doch ein Schaden!" Langsam schlichen wir zum Waldhaus und guckten Papa, Mamas, Lukas, Sophie und ein Nachbarn zu, wie sie mit Schaufeln ein Graben zogen. "Ja kommt, mitmachen!" strahlte Papa. Wir nörgelten alle und fragten warum alle mit langer Hose und Regenjacke arbeiten. Lukas: "Wegen der Mücken, zieht Euch bloß was an!" Langsam schlichen wir wieder ins Haus, ich mit Wiebke auf dem Arm. In meinem Zimmer fragte Essi: "Müssen wir da mitmachen?" Nanni: "Wenn wir da weiter spielen und wohnen wollen, denke mal schon!" Ich: "So sieht´s aus!" Mit etwas knurren zogen wir uns Leggings und Regenjacken an und Essi nahm sich noch ein paar Einmalhandschuhe. So sind wir wieder raus und in Wald. "Haben wir überhaupt so viele Schaufeln?" fragte ich Papa und er so: "Geht auch Harke!" Mama: "Könnt auch das Beil nehmen!" Wir stöhnten alle voll und nahmen uns die Sachen zur Hand. Eine halbe Stunde später hackte Essi zur falschen Seite, was wir erst spät sahen, und alles Wasser kam aus dem Teich zu uns gelaufen. "Och du Scheiße nee, was machst du denn?" meckerte Papa und kletterte schnell raus. Wir alle hinterher. "So schnell sollte das auch nicht sein!" lachte Claudia. Allerdings versickerte das Wasser schnell im Boden und schon bald war nichts mehr von da. Nachdem wir alle unsere Gummistiefel angezogen hatten, machten wir weiter. Zum Teil standen wir nun im dicken Schlamm und die Mücken schwirrten noch mehr um uns rum. Zum Glück hatten wir alle die Regenjacken und lange Hosen an, obwohl sie da auch durchkamen. Jetzt hatten wir Mühe gehabt den Schlamm rauszubefördern. Er lief immer langsam wieder rein, bis Lukas mit der Schubkarre ankam und alles beiseite schaffte. Essi, Papa und Mama halfen ihm später noch dabei. Wir anderen blieben im Matsch stehen und schaufelten. Da ich nicht so schnell vorankam, merkte ich nicht wie meine Gummistiefel langsam aber sicher im Schlamm versanken. Sophie meckerte irgendwann, dass sie nicht vom Fleck kommt. "Ach, du auch?" lachte ich. Auch wenn wir nicht nah beieinander waren, versuchten wir uns gegenseitig zu helfen. Irgendwann fielen wir uns in die Arme und lachten. Beim lachen glitten wir nach unten und lagen anschließend lachend im Schlamm. Die anderen lachten und fragten, was wir da machen. Voll am lachen erzählten wir, dass wir im Schlamm feststecken und alles lachte noch mehr. Wir versuchten uns zu befreien, aber zogen nur dabei unsere Stiefel aus. Ohne Stiefel versuchten wir zu entkommen, aber blieben erneut im Schlamm stecken. Nun blieb auch erst Sophies und dann meine Beinprothese stecken. Mit aller Kraft versuchten wir die mit beiden Händen rauszuziehen, aber wir zogen sie nur aus. Papa: "So kann man die auch los werden!" Sophie: "Ja, sehr witzig Papa!" Dann lachte Claudia auch plötzlich laut los und sagte, dass ihre Prothese auch stecken geblieben ist. Ohne unsere Beinprothesen krabbelten wir drei raus und verschnauften. "Puh!" stöhnte Claudia und ich so: "Genau!" Sophie meckerte und suchte ihre Zigaretten. Papa ging dann zu unseren Beinprothesen hin und zog sie raus. Der Stiefel und auch die Prothese, die sich aus unseren Leggings befreit hatten, waren sehr schwarz und Papa so: "Schön, auch nicht schlecht, wer will schwarzen Lehm?" Wir: "Hä, was willst du?" Er meinte dann, dass wir schwarzen Lehm haben und der Boden deswegen so hartnäckig ist. Hab zwar beim buddeln gemerkt dass der Boden hart ist, aber hartnäckig, nö! Und weil wir da so lange gestanden haben, sanken wir langsam immer tiefer ein und blieben stecken. Wir zogen alle drei unsere Prothesen wieder an, über die Hose, und gingen aus dem Wald raus. "Puah, Scheiße ist das warm!" kam da von uns. Im Wald war es bestimmt zehn Grad kühler. "Ab in Pool!" schlug Claudia vor. Ohne Umwege sind wir auch gleich hin und rein. Essi und Melo folgten uns, obwohl sie nicht dreckig waren. Als ich gerade mein Stiefel an der Prothese auszog, um sie sauberzumachen, sagte Essi: "Oh Schitt, meine Binde hängt schief. Sophie: "Nee oder?" Essi: "Doch, glaub schon!" Sophie: "Ihr seid doch ekelig!" Alle, bis auf Claudia grinsten wir breit. Sophie: "Boah nee!" und flüchtete schnell mit Claudia ins Haus. Ich: "Wieso, ist doch geil mit Binde zu baden!" Nanni: "Eben, weiß gar nicht was sie will! Und außerdem entspannt das!" Nachdem alles sauber war, schwammen wir noch kurz umher und verschwanden zum umziehen auch ins Haus. Meine Lüdde, die in ihrem Buggy saß und pennte, nahmen wir natürlich auch mit. Danach war nichts mehr weiter gewesen. Papa meinte da nur noch: "Holen wir Bagger und lassen buddeln!" Fanden wir eine sehr gute Idee und verteilten uns im Haus. |