Bierduschen und anderes...

(21.09.2024)
Hätte es mir denken können, aber nichts Ahnend das Jan mit Kumpels hinter uns sitzt, saßen Vanessa (16), Sverre (noch 15) und ich (Laura, 15) auf unseren Plätzen im Stadion und schauten uns das Spiel an. Naja gut, der Sverre hatte sich einfach zu uns gesetzt und er andere sich woanders hin. Anders als in der letzten Saison, wo die Bremer noch die Bayern besiegten, rannten sie heute mal wieder hinterher und kassierten die ersten Tore. Ehrlich gesagt hab ich auch nichts anderes erwartet. Das Spiel war also wie immer Öde.

Bei jedem Tor bekamen wir eine kleine Bierdusche von hinten ab. An meinem Kopf flog auch ein Papierkneuel und anderes. Beim Bier dachte ich ja noch an mein alten Mathelehrer oder an wen anderes, aber da musste ich mich doch mal umdrehen. Mein alter Lehrer saß da wo er immer saß, aber er hatte noch ein volles Bier in der Hand, also konnte er es nicht gewesen sein. Und sonst sah ich niemanden dort, den ich kannte oder so. Nach der Halbzeit ging das ganze weiter. Bei jedem Tor bekamen wir eine Dusche ab und uns beschmissen welche mit Bechern, Taschentücher-Packungen und anderen Gegenständen. Irgendwann reichte es mir und ich schnauzte voll laut nach hinten. Da sah ich mein Ex-Freund Jannis (18) mit einem Freund. Beide grinsten voll breit und taten so, als wären sie es nicht gewesen. Ich schnauzte noch mehr und drohte ihm mit dem Sicherheitsdienst.

Für etwa zehn Minuten war Ruhe und dann ging das selbe wieder los. "Halt mal!", sagte ich zu Nanni und drückte ihr mein Becher Cola in die Hand. Auf den Treppen sah ich ein Sicherheitsmann und winkte ihm zu. Er kam auch gleich ran und ich erzählte ihm was war. Kurz  zeigte ich auf Jan und seinem Kumpel und Ruckzuck, da waren die beiden auch schon weg. Der Sicherheitsmann lief den beiden nach und sagte irgendwas. Als ich wieder am Platz war und meine vom Bier durchnässten Haare bürstete, sagte Nanni, dass ich voll Krass bin. "Was denn, denkst ich lass mir das noch gefallen von dem Arsch?!" Sverre: "Das vielleicht nicht, aber gleich entfernen lassen?" Ich: "Hat er verdient!"

Bis zum Schlusspfiff war dann nichts mehr gewesen und wir konnten das miserable Spiel der Bremer weiter verfolgen. Spaß machte es niemanden mehr und es gab kräftig Buh-Pfiffe und es flogen auch leere Becher rum. Mein habe ich dann allerdings auch irgendwo hingeworfen. Sverre: "Hey, gibt Pfand drauf!" Nanni: "Dann bring doch weg!", und schmiss auch ihren Becher weg. Langsam verließen wir das Stadion und marschierten anderen Fans zur Straßenbahn hinterher. Auf dem Weg kamen wir am Ex-Imbiss von dem Henssler vorbei und trauerten ein wenig. Von der anderen Straßenseite brüllte Jan rüber, dass wir jetzt wohl unseren Fett woanders holen müssen. "Sag mal, verfolgt der dich?", fragte Sverre. Nanni: "Scheint so!" Mir war es irgendwo egal und ging weiter. Über Steintor sind wir dann zur Straßenbahn und weiter in die Stadt. Da setzten wir uns bei McDonalds rein und futterten. Nachdem wir fast eine halbe Stunde auf unser Essen warten mussten allerdings. Geschmeckt hat es wie immer, gar nicht!

In der Straßenbahn später, saßen wir drei hinten und unterhielten uns über dieses und jenes. An irgendeiner Haltestelle, stieg Jan mit Kumpel ein, was wir aber nicht sahen. Es dauerte nicht lange, da zog Jan an meiner Jacke hinten und kippte sein Bier über mein Trikot aus. Nanni klatschte ihm gleich eine und Sverre meckerte ihn an. "Noch ganz dicht, sie will nichts mehr von dir du Penner!", sagte er noch und versuchte ihn zur Seite zu bekommen. Wollte zwar noch duschen zuhause, aber den Rest des Weges so derbe nach Bier stinken, wollte ich nicht. Jan ließ sich den Spruch von Sverre nicht gefallen und wehrte sich. Nanni: "Kannst du nichts besseres als Leute verprügeln?" Jan lallte: "Kümmere dich um dein Scheiß!" Ich: "Verfolgst du uns hier oder was?" Er: "Sorry dass ich noch in deiner Nähe wohne!" Ein älterer Mann mischte sich ein und bat Jan sich zurückzuhalten. "Was mischen Sie sich jetzt hier ein, haben Sie eine Ahnung was hier los ist?" "Das Spiel war schon schlimm genug, jetzt lassen Sie das Mädchen in Ruhe!", meckerte der Mann. Ein anderer bat Jan die nächste Bahn zu nehmen, aber dazu kam es nicht, weil wir es machten. Das bekam er nicht mal mit und fuhr weiter. Die nächste Bahn war eine andere Linie, aber wir stiegen trotzdem ein, weil sie auch an unser Ziel fuhr.

Naja, danach war nichts mehr weiter gewesen, außer dass ich mit Nanni noch zuhause duschen war. Ohne Kleidung allerdings!

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