Bei einer Poolparty

(31.12.2024 / 01.01.2025)
Fahrt / Flug zum Haus:
Nach über zwölf Stunden kamen wir endlich mal in den USA an und dann ging das Abenteuer erst richtig los. Von dem einen Flughafen am Meer, holte uns ein Freund meiner Mutter ab und faselte immer was von "Leer". Sophie (14) meinte irgendwann etwas sauer: "Menno, Leer ist in Ostfriesland, wir sind weit weg davon!" Lukas (14): "Eben, WWW, also: weit weit weg!" Ich (Laura, 15) lachte laut los und Mama Claudia so: "Mensch, lach leiser, er meinte was anderes. Lukas, Sophie und ich: "Aber was?" Mama (Natalie, 30): "Ist doch egal jetzt, kommt!" Dann fuhren wir mit einem alten Schulbus aus einem Horrorfilm weiter. Ganz still saßen wir drin und fürchteten uns. Wir hatten alle bange, dass der Bus während der Fahrt auseinanderbricht und wir mitten im Busch stecken bleiben. So war es dann auch noch und wir stiegen aus. Der Bus qualmte und wir hatten Angst um unsere Sachen. Sophie zog nur eine Schnute und guckte in Himmel. "Wird bald dunkel!" schielte sie noch und blickte auf ihre Armbanduhr. Sie sollte Recht behalten. Es wurde ziemlich schnell dunkel. Für Sophie ein gefundenes Fressen, um Bilder zu machen. Sie fand immer wieder Tiere, die sich im hellen nicht zeigten. Irgendwann konnten wir endlich weiter und fuhren zu einem kleinen Flughafen, wo Propellermaschinen standen, wo höchstens zehn Personen reinpassen. Wir so: "Oh weia, da gehts jetzt aber nicht mit weiter, oder?" Es war so und wir packten kurz darauf unsere sieben Sachen aus dem Bus in eine der Maschinen. Im inneren lag viel Heu und ein paar Schafe guckten uns an. "Ähm, sollen wir die noch grillen hier, oder schmeißen wir die raus?", kam da von Sophie. Mama: "Sag mal!" Sophie: "Was denn, frag ja nur!"

Ein paar Minuten später schmiss ein Mann uns Kopfhörer rein und warf die Tür zu. "Boah Scheiße, hab Angst Ey!", kam da von Tim und heulte drauf los. Das war das Zeichen für die Zwillinge Natascha und Corinna (6). Sie heulten gleich mit. Dann knallte es ein paar mal heftig und die Maschine fing an zu wackeln. Wir guckten uns alle fragend an und setzten die dicken Kopfhörer auf. Wirklich leiser wurde der Krach dadurch auch nicht, aber es wurde erträglicher. Nach etwa einer halben Stunde landeten wir wieder und wir stiegen alle etwas zittrig aus. Mit zwei Geländewagen fuhren wir weiter und unser Fahrer immer: "Was machen, leer?" Lukas, der meine Hand hielt: "Nicht schon wieder im Busch stehen bleiben!" Der Fahrer: "Was machen da, leer?" Lukas, Mama Claudia und ich guckten uns fragend an und dann den Mann. Er schüttelte nur den Kopf und fuhr weiter. Dann zeigte er immer aus dem Fenster und sagte: "Leer, Leer!" Es war schon dunkel und wir wussten nicht was er meinte. Das erfuhren wir allerdings erst am nächsten Tag, was er meinte. An einer alten Hütte hielten wir an und er so: "Machen raus kommt!" Lukas kniff ein Auge zu und fragte, ob wir da sind und raus sollen. Der Fahrer nickte und wir stiegen aus. Schnell war das Gepäck aus dem Wagen und dann kamen auch schon die anderen. Auch bei ihnen ging es sehr schnell und die beiden Fahrer fuhren wieder weg. "Pah, was soll das denn jetzt, sind wir hier alleine?", fragte Sophie und Mama so: "Werden wir wohl, sucht den Schlüssel!" Komisch guckend machten wir es dann auch und fanden ihn irgendwo unter einem Stein. Wir schmissen nur unsere Sachen rein und setzten uns irgendwo hin. Da meine Lüdde Wiebke bei Oma war, konnten wir, weil die Zwillinge sich in ein Zimmer versteckten, rauchen. Durch die Zeitversetzung, immerhin 6 Stunden, pennten wir zum Teil im sitzen ein und wurden erst durch ein lauten Knall wieder wach. Es war hell und der Onkel meiner Mutter stand im Raum. Aus dem Fenster sahen wir einen Pool und ich so: "Oh Cool, Morgenschwimmen!" Der Onkel: "Nichts da, kaputt!" So sah er zwar nicht aus, aber egal. Weil wir irgendwie auch nicht den Lichtschalter fanden im dunkeln, sahen wir auch erst jetzt den Tannenbaum in der Ecke stehen.

Naja, mehr war dann eigentlich auch nicht gewesen. Wir unterhielten uns alle, er zeigte uns das leere Dorf, wo alle Häuser mehr als hundert Meter auseinander standen, und zeigte uns ein paar Sehenswürdigkeiten. Alles war sehr weitläufig und wir sahen fast niemanden. Das meinten auch die Fahrer die ganze Zeit. Es war zwar ein Bootssteg am Haus, aber da dort auch Krokodile und so drin schwimmen sollten, sind wir lieber nicht da rein. Auch unsere Füße oder Schuhe machten wir dort nicht nass. Zwei Tage später luden uns ein paar Nachbarn ein, die aus dem Urlaub zurück kamen und wir grillten alle. Mit lauter Musik und viel Gerede, halb auf Deutsch, halb auf Amerikanisch, ging der Abend schnell vorbei, was wir alle gut fanden. Bis Silvester war dann nicht mehr viel gewesen.

Silvester:
Am Nachmittag fuhren wir alle in die Stadt und guckten uns ein paar Dinge an. Das Wetter war warm, wie auch die letzten Tage (über zwanzig Grad immer). Auf der Fahrt zurück zum Haus, fuhren wir an vielen leerstehenden Häusern vorbei und blieben auch an manchen stehen. Eine alte Post, ein Restaurant, ein sehr langes Gebäude, eine alte Tankstelle, alles war wie leergefegt. Weil die Fenster zum Teil zugenagelt waren, stiegen wir aus und sahen uns alles näher an. In den Häusern lag alles durcheinander. Tische, Stühle, Schränke usw. Auch Kühlschränke, Regale usw. waren noch dort. Lukas immer: "Lost Places!" Das war es wohl auch. Als wir um die Häuser rumgingen, sahen wir wohl auch den Grund des Verlassens. Einige Bäume lagen kreuz und quer rum, die Häuser waren beschädigt und heruntergekommen. Sophie hat gleich wieder ein paar Bilder von gemacht.

Die Party:
Kurz nach dem Essen am Nachmittag luden uns wieder ein paar Nachbarn ein. Sie sagten uns, dass wir uns gut anziehen und sonst nur gute Laune mitbringen sollen. Für Böller, Raketen, Musik, Essen und Trinken sei gesorgt. Erst nahmen wir es nicht an, aber als dann auch andere Nachbarn und der "Onkel" meiner Mutter uns dazu einlud, nahmen wir an. Es sollte an einem Strandhaus stattfinden, wo auch ein Kino und ein Schwimmbad in der Nähe sind. Mama Claudia ging es nicht so gut heute und so blieb sie mit den Zwillingen, Tim (10) und Sophie zuhause. Sie hatten irgendwie keine Lust auf eine laute Party, die Grillparty reichte ihnen schon.

Am Abend fuhren nur Mama und ich zur Party und staunten nicht schlecht. Die Frauen trugen alle gute Abendkleider, Kopfschmuck und die Männer alle Anzüge. Auch die Kinder trugen entweder Kleider oder Anzüge. Manche Mädchen trugen auch Kommunionskleider, und alle hatten Pumps oder Lackschuhe an. Die Musik war eher Kirchlich, wie auch der Schmuck der überall rumhing. Wirklich getanzt wurde nicht, aber reichlich gegrillt. Alle passten auf dass sie nicht dreckig wurden und wenn doch, dann wurde alles gleich wieder sauber gemacht. Ich so zu Mama: "Oh weia, lass uns bloß wieder gehen!" Ich mein, ich hatte auch mein gutes Abendkleid an und meine neue Lederjacke dazu, aber irgendwie war mir nicht so ganz wohl.

Nach ein paar Stunden stellten sich die Kinder alle auf und sangen ein paar Weihnachtslieder. Mama zu mir: "Ist doch alles schon vorbei!" Ich zu ihr: "Vielleicht ein Glaube bei dem das so ist!" Sie grinste und sang leise mit. Ein paar um uns herum guckten uns schief an und Mama hörte auf mitzusingen. Dann stellten sich auch ein paar Männer zu den Kindern und alle sangen Kirchenlieder. Zum Teil kannten wir sie, aber die meisten eben nicht. Hörte sich aber gut an und wir freuten uns.

Dann war alles ruhig und blieb auf ihren Stühlen sitzen. Keiner sagte etwas und ich immer: "Kommt da noch was, muss mal!" Ein Junge neben mir: "Zieh hoch und Gurgel mit, wird gleich schön!" Ich guckte ihn schief an und sagte: "Igitt!" Er grinste nur und dann war alles wieder ruhig. Kurz vor Mitternacht, also sechs Stunden nach Deutschland, flog eine einsame Rakete hoch und alle so: "Oooh!" Die zweite flog hoch und alle: "Aaaah!" Ich grinste voll breit und hatte mühe nicht laut loszulachen. Mama verkniff sich das lachen auch und dann flogen sehr viele Raketen hoch und es böllerte laut um uns herum. Dann erst standen alle auf, umarmten sich und wünschten sich ein frohes neues Jahr. Auch wir wurden so umarmt. Nach etwa zehn Minuten war plötzlich wieder Ruhe und alles setzte sich. Dann fing ein Chor an zu singen und alles sang mit. Ich so: "Ist das alles oder kommt da noch mehr?" Der Junge: "Da kommt noch viel mehr!" Mama: "Oh weia, lass uns gehen!" Der Junge: "Gehen gleich noch zum Pool!" Das hörte sich in meinen Ohren schon sehr viel besser an und fragte: "Warum nicht jetzt?" Darauf bekam ich leider keine Antwort.

Nach etwa einer halben Stunde verteilten sich die Leute, ein paar gingen oder fuhren weg, andere stellten sich an einem Waldstück hin und plauderten. Die ganzen Kinder und ein paar Erwachsene gingen fast alle hintereinander zum Schwimmbad rüber und ich grinste immer mehr. Hab die Kinder alle schon mit Anzug oder Kleid im Pool gesehen und auch den Jungen der neben mir saß. Mama sah mich grinsen und sagte: "Mach kein Mist hier!" "Ich doch nicht!", grinste ich breit und ging den anderen hinterher. Alle gingen ins Schwimmbad und stellten sich am Rand hin. Als alles stand, rief ich: "Und jetzt alles rein da!" Es machte aber niemand, stattdessen guckten mich alle an und schüttelten den Kopf. Dann kam wieder Kirchenmusik und alle Kinder sangen mit. Das Licht wechselte häufig die Farben und dann sprang ein Mann, ohne Sakko, Krawatte und Schuhe in den Pool. Die Kinder: "Yeah!", und sprangen alle rein. Ich kam aus dem staunen nicht mehr raus. Sie sprangen und hüpften wirklich mit ihren Kommunionskleidern, Kleidern, Anzügen und Schuhen rein und hüpften und schwammen im Wasser rum. Kopfschmuck, Brillen, Handtaschen usw. blieben am Körper und alles wurde nass. Dann sprangen noch andere Männer mit Anzügen rein und dann erst die Frauen mit ihren Kleidern und Schuhen. Ich grinste Mama an und hüpfte auch mit rein. Neben mir ein Mädchen: "Boah, mit Lederjacke, bist du Verrückt?" Der Junge der neben mir saß vorher: "Ich find das Cool!", und fasste meine Jacke an. Mama sprang dann auch mit rein und schwamm kurz zur anderen Seite.

Die Kinder kletterten immer wieder raus und hüpften mit ihren Sachen wieder ins Wasser. Die Schuhe, Handtaschen, Sakkos und so blieben an und alles hüpfte umher. Dann fingen die Kinder plötzlich an, Stühle in den Pool zu stellen und setzten sich. Die meisten waren bis zum Hals im Wasser, was ich bei den Jungs mit ihren Anzügen am meisten mochte. Kurz wurde es still und dann fingen die Kinder an zu beten. Ein paar Jungs und Mädchen holten ihre nassen Gesangsbücher aus den Sakkotaschen bzw. Handtaschen und schlugen es auf. Nach nur einem Lied schmissen sie die Bücher weg, warfen die Stühle aus dem Pool raus und schwammen wild durcheinander. Da wurde auch die Musik mal besser und lauter. Leider gingen da die Kinder zum größten Teil raus und verließen das Gebäude. Nur wenige Erwachsene blieben noch. Die Schränke wurden geöffnet, der Alkohol kam zum Vorschein und dann ging die Party erst richtig los.

Leider hatten wir Sophie nicht dabei, weil sie hätte garantiert ein paar Bilder von allem gemacht. Aber wenn ich so darüber nachdenke, es hat niemand welche gemacht. Es hatte auch niemand ein Handy oder so dabei, auch wir nicht. Als mich dann der Junge anbaggern wollte bzw. mich einfach auf den Mund küsste, verließ auch ich den Pool und verschwand nach draußen. Es waren noch über zwanzig Grad, also zog ich mich auch nicht um und rauchte eine. Etwas später bewarfen mich andere Erwachsene mit Bechern, Kippen und anderen Dingen und verlangten dass ich nach Hause gehe, weil ich nur ein Bein hab. "Hab doch zwei!" rief ich immer und dann kam auch Mama endlich mal raus. "Ich hab zwei Beine, ich stehe doch hier!" schnauzte ich und Mama stellte sich vor mich. Sehr schnell hörten alle auf was zu werfen und dann kam auch ihr "Onkel" zu uns. Er wollte gleich wissen was los ist und wir erzählten es ihm. Da regte er sich voll auf und schnauzte die Menge an. Nach und nach verschwanden alle und ich heulte: "Will hier weg man!" Das machten wir auch. Mit unseren nassen Sachen noch an, setzten wir uns in ein Jeep und der Onkel fuhr uns heim. Als wir am Haus ankamen, waren unsere Sachen schon fast trocken. Sophie wollte gleich wissen wie es war und ich so: "Sei froh das du nicht mit bist!" Ich erzählte ihr alles und sie dann: "Boah Alter Ey, die hätte ich ja zur Sau gemacht!" Während wir ins Zimmer gingen, legte sie ein Arm um mich und sagte: "Zum Glück ist dir nichts weiter passiert!" und drückte mich an sich ran.

In der nähe unseres Hauses

Der Weihnachtsbaum und ein Bild von Sophie

Der Weg zum Haus und ein paar Kühe in der Nähe

Beim großen Grillen in der Nachbarschaft

Maschmellows grillen

Blick zum Pool hinaus

Irgendwo in dem Ort von Sophie gefunden

Alles im Garten vorhanden, lach!

Auch im Wald lag alles rum.

Leerer Imbiss

Leere Tankstelle

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