Am zweiten Tag
regnete es. Sandra hatte heftige Kopfschmerzen und blieb im Quartier.
Ich zog mir Lauftights, Laufshirt und meine Turnschuhe an und ging
laufen, in dem Ferienort gibt es eine schöne Promenade rund um einen
kleinen Binnensee, da kann man gut eine Runde joggen oder Inliner fahren
oder so. Nach einer knappen Stunde kam ich vom Regen durchnässt wieder
am Quartier an. Hannah war am Zocken und Sandra jammerte über ihren
Kopf. Sie hat oft Probleme in letzter Zeit und ich mache mir echt Sorgen
um sie.
Da das Wetter nicht besser wurde, beschlossen
Hannah und ich, alleine nochmal loszuziehen. Ich in meinen am Körper so
gut wie getrockneten Laufsachen und Hannah mit Inlinern, grauer Leggins
und schwarzem Pulli sowie einer dünnen Sportjacke drüber, zogen wir los,
ins Zentrum des Ferienortes, wo es u.a. ein Kaufhaus gibt. Der Regen
hatte zugenommen und wir waren richtig durch als wir in der kleinen
Fußgängerzone ankamen. Erstmal ein Eis für jeden (dänisches Softeis,
Njam) und dann tropfnass ins Kaufhaus, wo uns die Menschen mitleidig
ansahen, weil uns das Wasser aus den Haaren tropfte. Eine Verkäuferin
nörgelte, das Hannah mit Inlinern im Laden war, aber sie versprach so
höflich sie konnte damit nicht wild herumzufahren und gut wars. In dem
Laden gab es diese Gummijacken, die ihr Friesennerze nennt. Spontan
kaufte ich Hannah und mir je eine und wir zogen sie als wir aus dem
Laden raus sind, gleich an. Es regnete noch mehr, aber das störte uns
nicht. Langsam schlenderten wir weiter durch die Stadt und dann zurück
zur Ferienwohnung, Hannah fuhr immer mit den Inlinern um mich rum.
Im Quartier schlief Sandra und da wechselte Hannah nur schnell
ihre Schuhe (die noch feuchten Turnschuhe von gestern) und wir gingen
wieder raus, an den Menschenleeren Strand. Das Wasser lag ganz ruhig,
nicht mal das leichte Schwappen der Wellen an den Strand wie gestern
Abend war mehr zu sehen. "Wollen wir rein?" fragte Hannah, aber mir war
eh schon kalt mit den nassen Sachen unter der Gummijacke und da wollte
ich mir das eiskalte Wasser nicht antun. Also ist sie alleine ins
Wasser, mit Turnschuhen, Leggins, Pulli, Unterwäsche und der Gummijacke.
Hüfttief im Wasser tauchte sie sich komplett unter, machte ein paar
Faxen im Wasser, schwamm und tauchte ein Stück und kam recht schnell mit
vor Kälte zitternden Lippen wieder raus.
Wir gingen zurück in die Ferienwohnung und Hannah gleich wie sie war
unter die warme Dusche. Sandra ging es besser, sie hatte Tabletten
genommen und geschlafen, und da sind wir dann noch zum Abendessen zum
Griechen gegangen. Abends haben wir dann in der Ferienwohnung Karten
gespielt und Musik gehört.
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Sturm
Am dritten Tag stürmte es und regnete immer mal. Selbst
für mich war das unangenehm, obwohl mir schlechtes Wetter sonst nix
ausmacht. Ich war mit Hannah vormittags mal am Strand (mit unseren
Gummijacken), wo die Wellen nun richtig hoch waren und einige Surfer
sich versuchten, ließ sie aber nicht ins Wasser, nicht das sie von einem
Surfbrett erfasst würde. Sie war nur mit den Füßen kurz bis zu den Knien
im Wasser (Turnschuhe, Socken, Jeans). Sehenswert war es allemal mit den
Surfern, Hannah die zum ersten Mal an der Küste war kannte sowas ja noch
gar nicht. Nachmittag fuhren wir dann mit dem Auto ein Stück, sahen uns
ein Meeresaquarium und eine Kleinstadt an. Was wirklich interessantes
nasses gab es an dem Tag nicht.
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Strandtag
Endlich spielte das Wetter mal halbwegs mit, und
wir konnten uns auch mal an den Strand legen. Sandra in Bikini, Hannah
und ich in Bikinihose und T-Shirt lagen wir am Strand und waren so auch
mal baden. Mit einem T-Shirt badend fiel man nicht auf, wir wollten in
den Menschenmassen aber nicht voll bekleidet ins Wasser. In nassen
T-Shirts bauten Hannah und ich noch eine große Sandburg. Abends machten
wir einen langen Strandspaziergang. Sandra und ich Hand in Hand und
Hannah ging in ihrem grauen Sommerkleid schwimmen. Auf dem Rückweg
stürzte auch ich mich dann in Top und kurzer Hose in die Ostsee. Sandra
wollte nicht. Sie ist immer noch irgendwie angeschlagen und vor allem
sehr nachdenklich. |