1. Weihnachtstag 2021 (25.12.2021)
Hannah war am Morgen pissig, als sie meine
nassen Sachen liegen sah. Der Pool war am Morgen auch wieder
verschlossen. Entsprechend war Hannahs Laune beim Frühstück. Der Mann
meiner Tante strahlte mich freundlich an und begrüßte mich
überschwänglich zum Frühstück und auch Josi und ihr Freund drückten mich
kurz freundschaftlich zur Begrüßung. Draußen lag Schnee und Hannah, Josi, ihr Freund und ich machten einen Winterspaziergang, bei dem jedoch alles trocken blieb. Hannah hatte von meiner Tante jede Menge Klamotten, die Josi zu klein waren bekommen, darunter einen einteiligen Schneeanzug. Wegen dem hatte Hannah erst gemeckert, nun zog sie ihn wegen des Wetters aber doch an. Vier Stunden wanderten wir, verliefen uns auch kurzzeitig und waren total durchgefroren als wir nach dem Mittagessen ins Hotel zurückkamen. Meine Tante war sauer, weil wir (und damit alle Verwandten von ihrer Seite der Familie) das Weihnachtsessen verpasst hatten. Teils Spaß, teils ernst meinten wir, das jetzt ein warmer Whirlpool das richtige wäre und wir danach gerne noch etwas essen würden. Ich musste schmunzeln, weil ich mir vorstellte wie wir vier mitsamt Wintersachen in einem Whirlpool sitzen würden, aber der war leider auch außer Betrieb. Also gingen wir direkt zum Essen, wo die anderen, also die Familie meines "Onkels" noch gemütlich beisammen saßen und sich freuten, das uns beim Verlaufen nichts passiert war. Josi, ihr Freund und ich setzten uns nach dem Essen mit den anderen zusammen und wir plauderten und tranken, rauchten und lachten viel lockerer als am Tag davor. Hannah ging zwischendurch, sie bat darum draußen zu spielen. Ich so: "Aber zieh dich warm an, am besten Schneeanzug!" und: "Sei vorsichtig!" weil ich die Kleine ja kenne. Die anderen meinten "Lass sie doch, ist alt genug, passiert schon nichts, mach dich locker". Aber ich kannte meine Hannah und tatsächlich, keine halbe Stunde später klopfte eine nasse Gestalt an die Scheibe des Speisesaales in dem wir zusammensaßen. Es war Hannah und sie war an einem nahen Teich ins zu dünne Eis eingebrochen, zum Glück flach genug, dass sie zu Fuß an Land gehen konnte, wobei sie sich dann noch den ganzen Schneeanzug mit Schlamm einsaute. "Tja, so kenne ich sie halt!" meinte ich nur und alle lachten und ich mit. Nur meine Tante war schon wieder sauer, weil der von ihr geschenkte Schneeanzug nun dreckig und nass war. Schnell nahm ich Hannah am Nebeneingang in Empfang und wir gingen auf kürzestem Weg in unser Zimmer, wo sich Hannah wie sie war in die Badewanne setzte und aufwärmte. Auf ihren Wunsch ließ ich sie dabei alleine und ging zurück zu den anderen. Hier erzählte meine Tante gerade was ich als Kind so für Stories mit Wasser und Schlamm angestellt hatte und wie ich meiner Mutter damit immer auf die Nerven gefallen war. Das kotzte mich natürlich an, aber da musste ich durch. Den Rest des Tages passierte nichts nasses mehr und auch der Abend und die Nacht blieben belanglos und trocken, der Pool verschlossen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück brach ich auf, weil sich meine Mutter für Mittag auf der Durchreise doch noch angekündigt hatte. Das musste ich mir nicht geben! |