Frust mit Hannah

(10.02.2024)
Hannah (fast 12) ist mal wieder am pubertieren und sauer auf mich und ließ sich am Freitag nach dem Schwimmbad mit ihrer Freundin Leann (13) in der Stadt absetzen. So weit noch okay, aber als sie abends viel zu spät heimkam, nach Zigaretten und allem möglichen anderen roch und mich mit glasigen Augen anstarrte, erteilte ich Hausarrest. Sie tickte völlig aus ("Du bist nicht meine Mutter und hast mir nichts zu sagen") und verließ Samstag Vormittag trotzdem das Haus. Thomas beruhigte mich, sonst hätte ich gleich die Polizei gerufen. Aber er meinte sie würde sicher nur zu Leann gegangen sein, wie so oft. Unruhig wurde ich, als Leann nachmittags vor der Tür stand und Hannah abholen wollte. Ich versuchte Hannah anzurufen, sie ging nicht ran, reagierte aber auf meine Nachricht. "Alles okay", versehen mit Helikopter-Emoji und dem genervt nach oben schauenden Emoji kam als Antwort. Sei um 6 daheim schrieb ich ihr noch.

Leann blieb da und sie und ich haben uns lange und richtig gut unterhalten, tranken zusammen Cappuccino und aßen Kuchen. Ein tolles, vernünftiges Mädchen, mit dem man wirklich gut reden kann. Schade dass sie so ein Pech mit dem Elternhaus hat und schade auch, dass Hannah so wie mein dreizehnjähriges ich tickt und nicht wie Leann. Was mich erschreckte war, als Leann beiläufig erzählte, dass sie, Hannah und Jaden (Hannahs früherer Freund, 15) sich öfter getroffen hatten in letzter Zeit und Leann sich Sorgen machte, dass die beiden zusammen abhängen würden. Hannah ist Leann wirklich ans Herz gewachsen, das spürt man bei jedem von Leanns Worten und Gesten und dem traurigen Blick, als sie mir das erzählte. Beim Namen Jaden sprang ich auf und entschied, mich mit Leann auf die Suche nach Hannah zu machen. Die Frage war nur, wo suchen. Jadens aktuelle Adresse kannten wir beide nicht. Wir fuhren ein paar Plätze ab, wo Hannah, Leann und Jaden hin und wieder abhingen, aber sie war nirgends. Schließlich schrieb ich, dass ich wenn sie nicht punkt 6 zuhause ist, die Polizei rufen würde. Leann musste dann heim, soweit man das als zuhause bezeichnen kann, und ich auch, um Hannah in Empfang zu nehmen. Tatsächlich lief sie in unserer Straße in Richtung unseres Hauses, als ich dort ankam. Wir trafen uns in der Einfahrt und sie schaute mich nur böse an und verschwand im Haus, setzte sich gleich in den Whirlpool (mit Jeans, Steppjacke, Turnschuhen, Hoodie) und schaute Fußball. Kein Wort wo sie war, nichts. Das werden noch schwere Jahre mit ihr... 

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